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Dass kleine Handlungen große Wirkungen haben können, hört man immer wieder. Doch richtig bewusst ist einem das eher selten. Davide Morosinotto zeigt seinen Leserinnen und Lesern in seinem neuesten Werk, wie kleinste Taten die Zukunft verändern können. Kleine Gesten, die vielleicht sogar darüber entscheiden, ob in 24 Stunden hunderte Menschen sterben oder nicht…

Alles beginnt mit Stunde Null und einer Explosion, die nicht nur ein italienisches Gymnasium in Schutt und Asche legt, sondern auch jede Menge Menschenleben kostet. Von da an setzt eine streng geheime Spezialeinheit alles daran, dieses Ereignis rückgängig zu machen. Die junge Geheimagentin Micaela Falco hat nur 24 Stunden Zeit, um diese Katastrophe zu verhindern, andernfalls kann sie nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Es ist nicht Micaelas erstes Mal, dass sie in die Vergangenheit reist, nur 24 Stunden, weiter ist es technisch nicht möglich. Bisher waren ihre Aufträge stets mit kleinen Änderungen gelungen. Doch in diesem Fall trifft die junge Frau auf einen überaus unberechenbaren Faktor: Ron, ein Schüler des Gymnasiums, das Ziel dieses Attentats ist.
Ron ist ein sympathischer und kluger Junge, der leider zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Ein zufälliges und unglückliches Zerwürfnis mit seinem Mitschüler Enrico, aus gutem Hause, aber leider etwas in Verruf geraten, zieht ihn in einen Strudel der Ereignisse, aus dem er nicht mehr herauskommt. Ein kurzes erstes Aufeinandertreffen mit Micaela beeindruckt Ron nachhaltig und er kann dieses Mädchen nicht vergessen. Doch gleichzeitig muss er sich darum kümmern, dass er mit Enrico reinen Tisch macht.
Micaela muss auf ihrer Mission so einige Regeln über Bord werfen, die ein schweres Nachspiel haben könnten. Doch ihr Auftrag scheint sabotiert zu werden und sie muss jede Hilfe nehmen, die sie kriegen kann. Auch wenn das bedeutet, dass sie Ron beauftragen muss. Er soll ihr helfen, den Bombenattentäter zu fassen und die Explosion zu verhindern. Und mittlerweile stehen auch Micaelas und Rons Leben auf dem Spiel, denn es spielen noch ganz andere Faktoren mit, mit denen niemand rechnen konnte.

Davide Morosinotto hat schon einige ganz besondere und fesselnde Kinder- und Jugendbücher geschrieben. “Time Shifters” unterscheidet sich aber von seinen bisherigen Werken. Der Autor hat hier sowohl den Schreibstil als auch die Art seiner Geschichte verändert. War man bisher von Morosinotto wohl überlegte, komplexe Geschichten oder Abenteuergeschichten mit teilweise ernsten Hintergründen gewohnt, so hat man hier viel mehr einen spannenden Actionroman, der von Anfang bis Ende voll Spannung und Nervenkitzel steckt. Auch wenn der Stil dieses Werkes an ein Roadmovie erinnert oder einen Actionthriller, ist dieses Buch nicht weniger aufregend, sondern wie gesagt nur eben anders. Als Leser und Leserin ist es immer wieder interessant zu sehen, wie Autoren sich entwickeln und welche Wege sie einschlagen. Der Protagonist Ron ist ein netter Junge mit einem hellen Köpfchen, der eher unauffällig ist. Es ist der typischer Protagonist, den man eigentlich auf Anhieb sympathisch findet. Auch wenn es nicht immer gut für ihn ist, strebt er doch danach, das Richtige zu tun.
Was sich für die Protagonistin dieses Buches sehr gut trifft. Denn er kann ja nicht nein dazu sagen, die Schule vor einem Bombenanschlag zu retten. Die für Ron mysteriöse Micaela hat ihre eigenen Probleme mit ihrem Auftrag. Sie ist eine gewissenhafte junge Frau, kaum älter als Ron. Micaela ist fabelhaft ausgebildet, doch ihre Ausbildung hilft ihr hier leider kaum weiter. Denn es scheint, dass bei ihren Zeitreisen etwas sabotiert wurde und sie muss trotz aller Protokolle und Vorschriften seitens ihrer Kommandantin schlicht und einfach auf ihr Bauchgefühl hören.
Aber auch Enrico darf man nicht vergessen, denn auch er spielt eine wesentliche Rolle. Wenngleich er ein verwöhnter, reicher Bengel ist, hatte er es trotzdem schwer mit seinen Eltern. Als Leser und Leserin fällt es gar nicht so leicht, ihn gänzlich unsympathisch zu finden. Er ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass nicht alles in schwarz und weiß eingeteilt werden kann.
Auch wenn “Time Shifters” vom Lesen und dem Gefühl dabei anders ist als bisherige Bücher von Morosinotto, bietet dieses Buch nichtsdestotrotz reichlich Unterhaltung und Stoff zum Nachdenken. Alleine die Tatsache, dass man achtsamer mit seinen Worten und Taten sein könnte, wenn man bedenkt, welche verheerende oder auch gute Wirkung diese haben könnten.

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