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Klassenfahrten sind so eine Sache: Für die einen sind sie coole Ausflüge, bei denen sie ein paar Tage fernab des Elternhauses so richtig Spaß haben können. Für andere sind sie jedoch gar kein Spaß und das Zusammensein mit Lehrern und Klassenkollegen ein verzichtbares Übel. Wie übel ihre Klassenfahrt werden würde, hätten sich Katja, Big Mak, Chets und Lance nicht mal in ihren schlimmsten Alpträumen vorstellen können.

Klassenfahrt des Grauens

Drei Tage Naturerlebnis im Camp Crater Lake. Trotz der fiesen Miss Hoche freut sich Lance schon sehr auf diese Klassenfahrt. Doch dann kommt alles anders. Auf der Zufahrt zum Camp stolpert ihnen ein blutüberströmter Kerl entgegen, brabbelt unverständliches Zeug, bevor er ohnmächtig zusammenbricht. Während der Busfahrer sich um den Verletzten kümmert, müssen die Schülerinnen und Schüler zu Fuß weiterziehen. Und es wird nicht besser. Der Leiter des Camps macht mit seinem fleckigen Hemd keinen guten Eindruck auf die Klasse. Das Abendessen ist mickrig, die Schlafenszeit viel zu früh. Lance hat sich mit seinen Freunden zu einem abendlichen Geheimtreffen verabredet - und macht eine schreckliche Entdeckung. Die Schlafzimmer der anderen wurden von außen abgeschlossen. Kurz darauf begegnen er und seine Freunde einer Gruppe schlafwandelnder Schüler. Das unheimlichste an ihnen sind ihre Augen, die an jene von Wespen erinnern. Lance, Katja, Big Mak und Chets wird klar, dass hier seltsame Dinge vor sich gehen. Außerirdische schmieden üble Pläne, die es zu durchkreuzen gilt. Damit das gelingt, müssen sie eine Regel unbedingt beachten: Niemals, unter keinen Umständen und auf gar keinen Fall dürfen sie einschlafen! Sonst ist alles verloren…

Alieninvasion zwischen Nervenkitzel und Humor

Die Autorin hält sich gar nicht mit langen Vorworten auf, sondern schmeißt sowohl die ahnungslosen Schüler*innen, als auch das Lese- und Hörpublikum sofort in ein nervenaufreibendes Abenteuer hinein. Nachdem wir es uns kurz im Bus zwischen Lance und seinen Freunden Katja, Big Mak und Chets gemütlich gemacht haben, legen wir schon im 2. Kapitel eine Vollbremsung hin. Ein blutüberströmter Mann ist der Grund, sein Auftauchen könnte in keinem Gruselfilm unheimlicher sein. Das folgende Aufatmen, die beruhigenden Worte der Lehrerin (die schon jetzt unglaublich unsympathisch ist), sind nur eine kurze Verschnaufpause und eigentlich ahnt man schon, dass es sich dabei um die trügerische Ruhe vor dem Sturm handelt. Und tatsächlich bricht der schon bald über alle hinein. Es sind keine seltsamen Ereignisse mehr, die im Camp passieren, sondern beängstigende. Schlafwandelnde Schüler*innen mit unheimlichen Augen, gefährliche Außerirdische mit schwarzen Mundzangen und giftiger Spucke - so stellt man sich ganz sicher keine Klassenfahrt vor. Lance und seine Freunde müssen überlegt vorgehen, wenn sie nicht nur sich, sondern die ganze Erde vor der Alieninvasion retten wollen.
Jennifer Killick erzählt hier ein temporeiches und rasantes Abenteuer, das ein klassisches Schulthema mit unheimlicher Science Fiction verbindet. Damit die Handlung für die Leserschaft aber nicht zu unheimlich und grauenhaft ist, baut die Autorin zwischendurch immer wieder komische Szenen und humorvolle Dialoge ein. Willkommene Ankerpunkte, die das Buch für Kinder lesbar machen, selbiges aber dennoch einen unheimlichen und vor allem bedrohlichen Grundton behält.

Während sich die einen durch die Geschichte schmökern, die im Carlsen Verlag als Hardcover-Ausgabe erschienen ist, freuen sich die anderen über eine fesselnde Hörbuchproduktion. Hier ist es Sprecher Henning Nöhren der uns zum Crater Lake führt und dort an dem spannungsgeladenen Schulausflug teilhaben lässt. Großartig setzt er das Buch in Szene, liest so überzeugend, dass wir zwischen Spannung, Grusel und Humor gefangen sind.

 

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