Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs

von Constanze von Kitzing
Rezension von Janett Cernohuby | 17. November 2020

Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs

Wenn kleine Kinder stürzen und sich wehtun, dann brauchen sie viel Trost. Dazu gehören nicht nur liebe Worte, sondern auch eine große Umarmung und vielleicht auch eine kleine Geschichte. Constanze von Kitzing bietet mit „Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs“ eine solche an.

Der kleine Dachs hat sich wehgetan

Als der kleine Dachs sich einen Apfel vom Baum pflücken will, rutscht er aus und fällt hin. Der Schreck ist groß, die Wunde am Arm nur klein. Trotzdem kullern Tränen über die Wangen vom kleinen Dachs. Eule und Eichhörnchen versuchen ihn zu trösten, doch nichts hilft. Erst als Papa Dachs kommt, ein buntes Pflaster auf die wunde Stelle klebt und den kleinen Dachs in die Arme nimmt, kann ihn das wieder aufheitern. Und als Mama fragt, was passiert ist, war alles gar nicht so schlimm.

Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs

Zauberhafte Trostgeschichte für die Kleinsten

Wenn der Schmerz groß ist und dicke Tränen kullern, brauchen die Kleinsten ein Trost - in Form einer Umarmung oder eines Trostbuchs. Constanze von Kitzing schuf ein solches und griff dafür auf die Figur ihres kleinen Dachses zurück. Der herzige kleine Kerl begegnet uns nicht zum ersten Mal. Er ist eine Identifikationsfigur für die Kleinsten und erobert ihre Herzen im Sturm. In dieser Geschichte jedoch berührt er sie auch, wenn er nach einem Sturz weinend in der Wiese sitzt. Zu gut können die Kleinsten den Dachs verstehen und mit ihm mitfühlen. Zum Glück hat er gute Freunde, die gleich zur Stelle sind und ihn trösten. Außerdem hat er ja auch noch die Kinder, die immer wieder von der Autorin aufgefordert werden, zu helfen. Mal sollen sie den kleinen Dachs beim Klettern stützen, dann sollen sie pusten, streicheln und beim Aufkleben des Pflasters helfen. Hier spricht Constanze von Kitzing die Vorstellungskraft und Fantasie der Kleinsten an. Das funktioniert auch gut, denn Kleinkinder sind in der magischen Phase, in der sie sich alles vorstellen können. Eben auch einem Bilderbuchcharakter zu trösten.
Die ruhige, rührende Geschichte wird von liebevollen Illustrationen begleitet. Der Fokus liegt auf den Tierkindern und sie sind plakativ in den Mittelpunkt gerückt. Nur wenige Details begleiten die Bilder, so dass Kleinkinder nicht von der eigentlichen Geschichte abgelenkt werden, sondern sich ganz darauf konzentrieren können. Die Tierkinder sind sehr herzig gezeichnet und vor allem ihre großen, runden Knopfaugen betonen dies. Kein Wunder, dass die Kleinsten sie sofort ins Herz schließen.

Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs

Mit „Ich hab ein großes Aua! sagt der kleine Dachs“ hat Constanze von Kitzing eine zauberhafte Trostgeschichte geschrieben. Sie unterhält nicht nur, sie lässt die Kleinsten ihren eigenen Schmerz vergessen und ganz gespannt verfolgen, was dem kleinen Dachs da wiederfährt. So werden am Ende auch sie getröstet und können bald schon, genau wie der kleine Dachs, ganz cool sagen, es ist ja gar nicht schlimm.

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