Jolle und ich

Antolin Quiz

Der Tag, an dem ein Pinguin bei uns einzog
von Katja Frixe, Stefanie Jeschke (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 06. Oktober 2022

Jolle und ich

Es kann immer mal passieren, dass plötzlich ein Haustier zugelaufen kommt. Eines Tages sitzt man im Garten und plötzlich ist da ein kleines Kätzchen, das uns mit großen Augen anschaut. Oder auf der Straße folgt uns ein Hund, der mit seinem lieben Blick unsere Aufmerksamkeit weckt. Manch einem ist vielleicht auch schon ein Wellensittich zugeflogen. Doch ein Pinguin stand bisher noch nicht auf der Liste der zugelaufenen Haustiere. Bisher.

Ein Pinguin zieht ein

Da staunt Thea nicht schlecht, als statt ihrer Mutter ein Pinguin im Garten auf dem Liegestuhl sitzt. Noch überraschter ist sie, als der zu sprechen beginnt und sich als Jolle vorstellt. Der vorwitzige Pinguin hat ganz einfach beschlossen, bei Theas Familie einzuziehen. Der Teich im Garten macht einen gemütlichen Eindruck, die Fische aus dem Gefrierschrank sind lecker und das Badezimmer passt perfekt als Schlafplatz. Jolle fühlt sich hier pudelwohl und auch die Thea nimmt den sprechenden Pinguin sehr gerne auf. Doch nicht jeder ist begeistert von Jolle. Theas große Schwester Rieke findet Jolle peinlich und Papa macht sich immerzu Sorgen, dass er wegen ihm ins Gefängnis muss. Denn die grummelige Frau Schmittke von nebenan hat bereits die Polizei, den Tierschutz, die Versicherung und das Jugendamt angerufen, um sich über den Pinguin und Theas Familie zu beschweren. Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist Thea auch traurig, weil ihr bester Freund keine Zeit mehr für sie hat. Und dann ist der Pinguin eines Tages spurlos verschwunden…

Jolle und ich

Witzige Geschichte mit Familienanschluss

Katja Frixe hat mal wieder aus dem Vollen geschöpft und präsentiert uns ein herrlich schräges Familienabenteuer mit Pinguin. Der Plot klingt verrückt: ein sprechender Pinguin taucht aus dem Nichts auf und will bei einer Familie einziehen. Doch hinter all den lustigen und chaotischen Szenen verbirgt sich noch etwas anderes. Da tritt eine Familie zutage, die ganz dringend jemanden braucht, der für ein bisschen mehr Zusammenhalt sorgt. Freilich ist es keineswegs so, dass sich die Familienmitglieder nicht miteinander zurechtkommen, dass die Eltern im Streit liegen und überlegen, sich zu trennen. Im Gegenteil. Eigentlich mögen sich alle und gehen respektvoll miteinander um. Eigentlich, denn schnell sieht man, dass irgendwie jeder für sich ist, es aber kein Miteinander gibt. Genau das spürt Pinguin Jolle sehr schnell und versucht etwas dagegen zu unternehmen. Seine watschelige, tapsige Art sorgt dabei für jede Menge Durcheinander und komische Momente. Da legt er in Fisch verpackte Botschaften vor die Türen anderer. Er organisiert eine Gymnastikrunde im Garten der Familie und versucht beim Fußballmatch für Torchancen zu sorgen. Lachtränen sind beim Lesepublikum vorprogrammiert. Auch das regelmäßige Auftauchen irgendwelcher Behörden sorgt für komische Situationen, wenngleich sie die Familie natürlich stark unter Druck setzen. Doch stets kann Jolle die Behörden davon überzeugen, dass es ihm gut geht und er alles hat, was er braucht. Am Ende erkennt natürlich auch Theas Familie, was sie ganz dringend braucht und überdenkt ihr Zeitmanagement noch einmal ganz neu.
Während Katja Frixe diese herrlich komische Familiengeschichte schrieb, schuf Stefanie Jeschke die witzigen Illustrationen. Zweifarbig koloriert, lässt sie Jolle das Familienleben auf den Kopf stellen. Die Bilder fangen einzelne Szenen ein und erzählen sie witzig und charmant auf ihre Weise nach. Damit wird der fröhliche Ton dieses Buches zusätzlich unterstrichen.

Jolle und ich

Ein wunderbares Familienabenteuer zwischen Haustierwahnsinn und Alltagschaos präsentiert uns Katja Frixe in „Jolle und ich“. Mit Illustrationen von Stefanie Jeschke versehen, erzählt es uns auf humorvolle Weise von einem ungewöhnlichen Haustier, das bei einer besonderen Familie einzieht. Einer Familie mit manch kleinem Problem, das dank dem Pinguin bald der Vergangenheit angehört. Ein großartiges Lesevergnügen für Leserinnen und Leser gleichermaßen.

Details

Bewertung

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