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Das Wochenende ist da und die Familien planen Ausflüge in den Zoo. Hier können sie wilde und exotische Tiere bestaunen und ihren Spaß dabei haben. Oder sind es gar die Tiere, die exotische Menschen bestaunen und daran ihren Spaß haben? Eine Antwort darauf gibt es in Werner Holzwarths Bilderbuch "Guck mal, wie die gucken!"

Ein Affengehege im Zoo. Die Tiere schaukeln in aufgehängten Autoreifen, turnen an Bäumen, futtern Bananen oder schauen einfach nur durch die Gegend. Draußen laufen die Besucher auf und ab, bestaunen die Tiere und erfreuen sich an deren akrobatischen Übungen.
"Guck mal, das sind ja echte Prachtexemplare!"
"Guck mal, da ist eine Mama mit zwei Kleinen!"
"Also denen könnte ich den ganzen Tag zuschauen."
Sätze wie diese fallen dabei ständig. Doch von welcher Seite stammen sie? Sind es die Besucher, die über die Affen reden, oder die Affen, die sich an den Besuchern erfreuen?

Werner Holzwarth, dessen freches Bilderbuch "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" vielen bestens bekannt ist, hat erneut zum Stift gegriffen und einen weiteren Streich vorgestellt. Einen Geniestreich oder einen Affenstreich? Darüber könnte man diskutieren, denn die Sätze, die im Bilderbuch fallen, passen auf beide Seiten des Käfigs. So stellt sich schon bald die Frage, wer betrachtet hier eigentlich wen? Der letzte Satz im Buch gibt die Antwort preis.
In seinem originellen und witzigen Bilderbuch dreht Werner Holzwarth den Spieß um und lässt nicht die Menschen über die Tiere staunen (wobei sie das sicherlich auch tun), sondern die Tiere über die Menschen. Um genau zu sein, die Affen, jene Art, die uns Menschen so ähnlich ist. Wie ähnlich, offenbaren die witzigen Sätze. Sie klingen nach den typischen Ausrufen von Zoobesuchern, sind es aber nicht. Kommt man am Ende des Buches zu dieser Erkenntnis, blättert man sofort zurück und liest es noch einmal. Denn nun macht es erst richtig Spaß.
Dazu tragen natürlich auch die großartigen Illustrationen von Stefanie Jeschke bei. Sie rückt die Affen in den Mittelpunkt und lässt die Menschen nur hin und wieder als Randfiguren auftauchen. Damit greift sie bildlich die Doppeldeutigkeit der geschriebenen Worte auf. Bestaunen nun die Menschen das Affenbaby oder umgekehrt? Lacht ein Papa über ein popelndes Affenkind oder ein Affenpapa über ein Menschenkind? Die Zusammenarbeit von Autor und Illustrator war großartig, was sich in der Symbiose von Text und Bildern widerspiegelt.

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