• Home
  • Kinder
  • Ich wär so gern... dachte das Erdmännchen

Ich wär so gern... dachte das Erdmännchen

Antolin Quiz
von Werner Holzwarth, Stefanie Jeschke (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 31. Juli 2017

Ich wär so gern... dachte das Erdmännchen

Viele Kinder fragen sich irgendwann, was sie besonders gut können. Dabei blicken sie oft etwas neidisch auf ihre Freunde, sehen deren Talente und wünschen sich, auch so gut sein zu können. Allerdings übersehen sie ihre eigenen Stärken. Genau dieses Thema greift Werner Holzwart in seinem erfolgreichen Bilderbuch "Ich wär so gern…dachte das Erdmännchen" auf, das mittlerweile in seiner 6. Auflage erschienen ist.

Die anderen sind so toll

Im Zoo. Ein Erdmännchen steht auf seinem Hügel, schaut nach Links und Rechts, nach Rechts und Links. Es passt auf, achtet auf mögliche Gefahren. Aber nicht nur. Es beobachtet auch neidisch seine Nachbarn, die lustigen Affen, die mächtigen Löwen, die starken Bären. Wie gerne wäre es wie sie, würde Quatsch machen, bärenstark sein und angsteinflößend. Dabei merkt das Erdmännchen gar nicht, wie toll es selbst ist. Dabei ist es derjenige, dessen Augen überall sind, der Gefahr rechtzeitig erkennt und dann seine Gefährten davor warnt, damit sie sich in Sicherheit bringen können. Talente, um die ihn Löwe, Bär und Affe beneiden.

Ein ernstes Thema lustig umgesetzt

Oft bewundert man andere für deren Talente und deren Können. Das ist natürlich nicht verkehrt, solange man darüber nicht beginnt, an sich selbst zu zweifeln. Denn in jedem von uns stecken Stärken, die man vielleicht einfach nur noch nicht erkannt hat. Genau davon handelt Werner Holzwarths Bilderbuch. Mit großflächigen und plakativen Bildern zeigt er uns das kleine Erdmännchen, das wachsam in seinem Gehege sitzt und neidisch auf die anderen Tiere schaut. Wie gerne wäre es wie sie, groß und kräftig, als eher klein und schmächtig. Dabei übersieht es aber etwas ganz Wesentliches, nämlich, was er selbst für ein toller Kerl ist, klein vielleicht aber dafür unglaublich aufmerksam. Mit seiner Geschichte zeigt Holzwarth, dass man nicht immer an sich zweifeln soll, sondern ruhig auch einmal auf das stolz sein kann, was man selbst erreicht. Denn egal ob groß oder klein, man kann etwas, um das einen andere ebenso beneiden.
Seine Botschaft bringt Holzwarth mit sehr wenigen Worten herüber. Vielmehr sind es die Bilder von Stefanie Jeschke. Einerseits minimalistisch und lediglich auf die Tiere beschränkt, andererseits gerade deswegen so aussagekräftig. Sie sind verspielt und fordern den Betrachter. Minimalistisch sind auch die kurzen Texte - manchmal bestehen sie lediglich aus ein paar Wörtern. Hier wird dem Leser, dem Betrachter, keine fertige Geschichte präsentiert, die bis ins kleinste Detail erläutert wird. Hier sollen sie die Geschichte und die Botschaft in den Bildern erkennen. Sie aus dem herauslesen können, was mit wenigen Mitteln gezeigt wird. Gelingt einem das, wird man die Großartigkeit des Buchs erkennen und ihren Wert zu schätzen wissen.

"Ich wär so gern…dachte das Erdmännchen" ist ein witziges Bilderbuch mit einer wichtigen Botschaft. Hinter wenigen Worten und minimalistischen, dafür plakativen Bildern steckt eine klare Aussage: Schau nicht immer neidisch auf das Können der anderen, erkenne, was du besonders gut kannst und sei stolz darauf.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: