Sturmwächter

Das Geheimnis von Arranmore

Antolin Quiz
von Catherine Doyle
Rezension von Janett Cernohuby | 11. Februar 2019

Das Geheimnis von Arranmore

Wild und ungezähmt ragen Arranmores felsige Klippen aus dem Ozean hervor. Die Aussicht von ihnen ist atemberaubend. Doch für seine Bewohner ist Arranmore viel mehr, als nur einfach eine Insel vor der Küste Irlands. Arranmore ist ein magischer Ort, an dem vor längst vergangener Zeit zwei große Zauberer gegeneinander kämpften und deren Magie noch heute über das Leben auf der Insel bestimmt.

Das Geheimnis von Arranmore

Der elfjährige Fionn verbringt mit seiner älteren Schwester die Sommerferien bei seinem Großvater auf Arranmore. Schon bei seiner Ankunft spürt Fionn, dass die Insel ein Geheimnis verbirgt. Es dauert eine Weile und es  erfordert eine abgebrannte Kerze, bis der Großvater Fionn in dieses Geheimnis einweiht: Vor langer Zeit kämpften die Zauberer Dagda und Morrigan gegeneinander. Es gab keinen Sieger, doch die böse Morrigan liegt tief unter den Felsen der Insel gefangen. Um die Bewohner auch in Zukunft vor ihr zu schützen, hinterließ Dagda ihnen Magie, die an verschiedenen Stellen der Insel zu finden ist. Eine dieser Gaben wohnt in den Sturmwächtern weiter, deren Aufgabe es ist, die Insulaner vor der dunklen Bedrohung zu schützen. Fionns Großvater ist Sturmwächter, doch seine Zeit ist bald vorbei und ein neuer Wächter wird ernannt werden. Nun ist es an Fionn zu beweisen, dass auch er in seinen Adern das Meer hat.

Gelungener Auftakt zu einem großen, fantastischen Abenteuer

Catherine Doyle nimmt junge LeserInnen mit in ihre Heimat und dorthin, wo ihre Vorfahren lebten: nach Arranmore. Vor dem Hintergrund dieser herrlichen Insel siedelt sie ein phantastisches Abenteuer für junge LeserInnen ab zehn Jahren an. Schnell werden sie von der einzigartigen Stimmung und der dichten Atmosphäre eingefangen. Man spürt sofort, dass Arranmore etwas Dunkles, Geheimnisvolles umgibt. Man weiß, dass diese Ferien für Fionn und seine Schwester zu mehr werden, als nur dem Besuch beim Großvater. Es dauert auch gar nicht lange und Fionn gerät in einen Strudel aus Ereignissen. Mit dem Anzünden einer Kerze beginnt alles. Denn in den Kerzen seines Großvaters steckt Magie und sie ermöglichen es Finn, vergangene Ereignisse noch einmal zu durchleben. Geschichtsträchtige Ereignisse, in denen er vom großen Kampf zwischen den beiden Zauberern erfährt, aber auch von anderen Begebenheiten, die das Schicksal veränderten. Gleichzeitig erwacht im Inneren der Insel auch eine dunkle Macht, die nach Fionn ruft. Die ihn braucht, um wieder zurückkehren zu können.
In diesem ersten Band führt Catherine Doyle sowohl ihren Protagonisten als auch ihre LeserInnen zunächst nach Arranmore und durch die seine Geschichte. In wunderschönen Landschaftsbeschreibungen lässt sie die Insel vor den Augen der LeserInnen Gestalt annehmen. Man hat das Gefühl, selbst zwischen Felsen und Klippen zu stehen. Man meint, den rauen Wind im Gesicht zu fühlen und den Sandstrand zwischen den Zehen zu spüren. Dieser Stimmung kann man sich nicht entziehen, fließen die Beschreibungen doch gekonnt in die atmosphärische Handlung ein. Doyle webt eine Geschichte, in die man während des Lesens immer tiefer eintaucht. Die einen einfängt, wie der Großvater das Wetter und die Erinnerungen in seinen Kerzen.
Die Charaktere sind überzeugend ausgearbeitet. Der warmherzige Großvater, der seinem Enkel von den Geheimnissen der Insel und der Sturmwächter erzählt. Die pubertierende, ältere Schwester Tara, die ständig auf Fionn herumhackt, die ihn beleidigt und mit boshaften Kommentaren bedenkt. Taras Freund, der nicht minder unsympathisch ist und dessen Schwester, die offenbar als einzige neben dem Großvater nett zu Fionn ist. Das Reisen bei Kerzenschein in die Vergangenheit ist ein Stilmittel, das der Handlung zusätzlichen Charme gibt, vor allem, da diese Kerzen ausgehen und man jederzeit wieder zurückgeworfen werden kann. Das heizt die Dramaturgie stellenweise ganz schön an.
Das Ende des Buchs ist offen. Die ersten Hürden und Hindernisse sind überwunden, aber der große dunkle Schatten liegt noch immer auf der Insel und wird Fionn, aber auch die LeserInnen in den nächsten Bänden auf jeden Fall noch beschäftigen.

„Sturmwächter: Das Geheimnis von Arranmore“ ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe für Kinder. Schwermütig, düster und vor allem magisch offenbart sich die Geschichte vor jungen LeserInnen, nimmt sie mit auf eine irische Insel und lässt sie dort Bekanntschaft mit einem ganz außergewöhnlichen Jungen schließen. Einem Jungen, mit großer Angst, aber auch großer Kraft - und vor allem einer großen Aufgabe, der er sich in zukünftigen Bänden stellen muss.

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