Verliebt in ein Tagebuch

Antolin Quiz
von Marliese Arold
Rezension von Janett Cernohuby | 15. November 2021

Verliebt in ein Tagebuch

Ein Tagebuch zu schreiben ist eine ganz besondere Form um seine Gedanken, Gefühle und Träume festzuhalten. So helfen wir uns, Erlebtes noch einmal Revue passieren zu lassen, darüber nachzudenken und zu verarbeiten. Ein Tagebuch zu schreiben hat etwas Magisches - wie viel, das soll die dreizehnjährige Aleen bald genau erfahren.

Der Junge im Tagebuch

Aleen bekommt von ihrer Großtante zum dreizehnten Geburtstag ein Tagebuch geschenkt. Auf den ersten Blick ist Aleen nur wenig von dem in weinrotes Leder gebundenes und mit keltischen Symbolen verzierten Tagebuch begeistert. Leere Seiten, die darauf warten beschrieben zu werden, lassen sie zunächst nicht in Jubelrufe ausbrechen. Doch dann passiert etwas Seltsames. Aleen schneidet sich in den Finger und ein paar Blutstropfen fallen auf das Papier. Sofort saugt dieses die Tropfen auf und diese verwandeln sich in Buchstaben. Buchstaben, geschrieben von einem Jungen, der in dem Tagebuch gefangen ist. Er stellt sich als David vor und bittet Aleen um Hilfe. Nur sie kann ihn aus dem Buch befreien und gegen eine dunkle Macht bestehen. Eine Macht, die offenbar auch für das Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren verantwortlich ist. Ihr Weg führt Aleen nach Schottland zu ihrer Großtante Caitlin, die ihr ein unglaubliches Geheimnis offenbart…

Eine magische Reise nach Schottland

Mit Magie, geheimnisvoller Begegnungen und einer feinen Liebesgeschichte verzaubert Marliese Arold mit ihrem jüngsten Buch Leserinnen. Darin macht sie uns mit einem jungen Mädchen bekannt, das vor vielen Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Während einer Urlaubsreise nach Schottland ist Aleens Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Doch nun holt diese Vergangenheit Aleen ein. Alles beginnt mit dem geheimnisvollen Tagebuch, in dem ein Junge eingeschlossen ist. Aleen ist verwirrt, weiß nicht, was hier vor sich geht. Eine überraschende Einladung zu ihrer Großtante nach Schottland bringt Antworten, aber bei weitem nicht alle, nach denen Aleen sucht. Sie bekommt viele kleine Puzzleteilchen präsentiert, die sie zusammenfügt und die allmählich ein Bild ergeben. Ein phantastisches Bild von einer alten schottischen Familie, in deren Adern Feenblut fließt. Aber auch Neider und Feinde sind in diesem Bild zu finden und diesen muss sich Aleen stellen.
So entfaltet sich nach und nach eine fesselnde Geschichte, die voller Geheimnische und magischer Momente ist. Marliese Arold nimmt sich viel Raum für Charakterentwicklung und Ortsbeschreibung, wodurch die Erzählung sehr atmosphärisch und dicht wird. Das führt jedoch dazu, dass man am Ende verunsichert ist. Aleen löst das Rätsel um David, kann ihn aus dem Tagebuch befreien - doch das kann nicht alles gewesen sein. Es fehlt noch sehr viel, nicht zuletzt die Antwort nach dem Verbleib ihrer Mutter. So hofft man nach der Lektüre, dass Aleens Reise noch lange nicht zu Ende ist. Eine große 1 auf dem Buchrücken macht Hoffnung, dass tatsächlich eine Fortsetzung geplant ist.

„Verliebt in ein Tagebuch“ ist ein dicht und atmosphärisch erzählter Jugendroman über ein Mädchen, das dem Ruf ihrer Familie folgt und eine abenteuerliche, wie auch gefährliche Reise nach Schottland wagt. In der rauen, einzigartigen Natur stellt sie sich nicht nur ihren Feinden, sondern hofft auch Antworten zu finden. Über ihre verschollene Mutter und über den Jungen, der in dem Tagebuch eingeschlossen wurde.

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