Da liegt ein Wal in meinem Bett!

von Angelika Glitz, Nikolai Renger (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 05. Dezember 2022

Da liegt ein Wal in meinem Bett!

Das abendliche Zubettgehen ist in vielen Familien eine echte Herausforderung. Nicht nur, weil Kinder noch nicht schlafen wollen, sondern weil sie auch immer wieder Gründe haben, warum sie noch ein letztes Mal herauskommen müssen. Knutis Gründe sind aber tatsächlich wichtig, denn sein Bett wird gerade besetzt. Davon erzählt Angelika Glitz in ihrem lustigen Bilderbuch, das von Nikolai Renger illustriert wurde.

Ein Wal im Bett

Mama bekommt heute Besuch von ihren Freundinnen, weswegen Knuti zum ersten Mal alleine ins Bett gehen soll. Und alleine bedeutet, alleine Zähneputzen, alleine Kuscheln, alleine die Stinkesocken in die Wäsche werfen. Als Motivation hat Mama Eintrittskarten zum Fußballspiel von Knutis Lieblingsmannschaft gekauft. Zunächst verläuft der Abend sehr gut: Knuti putzt sich alleine die Zähne, gibt Hasi alleine einen Gute-Nacht-Kuss und stellt auch allein seine Schuhe ordentlich in die Ecke. Doch als er sich ins Bett legen will, stutzt er. Da liegt ja schon jemand, ein riesiger, fetter Wal. Knuti traut seinen Augen nicht, Was macht denn der Wal in seinem Bett? Und vor allem, wie kriegt Knuti ihn da wieder raus, bevor Mama glaubt, dass das Alleine-zu-Bett gehen doch nicht klappt? Knuti muss sich etwas einfallen lassen, und zwar ganz schnell…

Da liegt ein Wal in meinem Bett!

Humorvolle Gute-Nacht-Geschichte

Bevor Eltern nach einem langen Tage entspannt die Füße hochlegen können, müssen sie noch eine letzte Herausforderung meistern: Das Zubettbringen der Kinder. Das ist mitunter eine schwierige Aufgabe, denn dem Nachwuchs fällt immer noch ein Grund ein, warum er noch nicht schlafen kann: entweder haben sie Durst oder müssen noch einmal auf die Toilette - oder es versperrt ihnen jemand das Bett. Das ist zumindest in Angelika Glitz‘ humorvollem Bilderbuch der Fall. In diesem geht es aber nicht nur ums Schlafengehen als solches, sondern auch darum, zum ersten Mal alleine ins Bett zu gehen. Eine besondere Herausforderung, die Kindern sehr viel abverlangt. Schließlich ist die Einschlafbegleitung für sie ein wichtiger Bindungsteil. Sie gibt Sicherheit, Geborgenheit und vermittelt das Gefühl, da ist jemand, der auf sie achtet. Sollen sie das alles alleine tun, ist damit auch eine große Verantwortung verbunden. Und dennoch ist es ein wichtiger und bedeutsamer Entwicklungsschritt. Denn schaffen sie es zum ersten Mal alleine ins Bett, gibt ihnen das Selbstvertrauen und bestätigt sie in dem Wissen, kein kleines Kind mehr zu sein. Angelika Glitz verpackt das Ganze in einer äußerst humorvollen und urkomischen Geschichte. Knuti würde ja gerne alleine zu Bett gehen und pünktlich einschlafen, wäre da nicht der Wal, der ihn daran hindert. Dass ihm seine Mutter diese Geschichte nicht glaubt, ist klar. Erwachsene sind zu rational und können sich nun mal nicht vorstellen, dass ein Wal das Bett blockiert. Also muss Knuti das Beste aus der Situation machen - sehr zur Unterhaltung des jungen Lesepublikums. Ihnen wird eine humorvolle Gutenachtgeschichte geboten, die Unsicherheiten und Ängste ganz locker auffängt und überspielt. Am Ende schläft Knuti glücklich in seinem Bett ein und freut sich auf das bevorstehende Fußballmatch. Den Wal hat er einstweilen woanders geparkt. Nämlich bei Mama, die nun mit Knutis neu gefundener Selbstständigkeit leben muss.
Wer anders hätte die Bilder für eine solche Geschichte zeichnen können, als Nikolai Renger? Seine witzigen und schrägen Figuren setzen die Handlung einfach perfekt in Szene. Seine Illustrationen treffen nicht nur den Humor der Geschichte, sie erzählen sie auf ihre Weise auch unterhaltsam nach. Die Kombination aus beidem - Text und Bild - ließen ein tolles Bilderbuch entstehen, dass man nicht nur zur Schlafenszeit vorlesen kann.

Da liegt ein Wal in meinem Bett!

Mit ihrem Bilderbuch „Da liegt ein Wal in meinem Bett!“ bringen Angelika Glitz und Nikolai Renger eine sehr lustige und unterhaltsame Geschichte in die Kinderzimmer. Darin erzählen sie aber nicht nur vom Zubettgehen und mit welchen Gründen der Nachwuchs ein ums andere Mal aufstehen, sondern es wird von einem Jungen erzählt, der zum ersten Mal alleine ins Bett geht. Äußerst witzig werden hierin große Themen aufgegriffen und umgewandelt. Denn das unbegleitet Zubettgehen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der Kinder mehr Selbstvertrauen und Mut gewinnen lässt.

Details

Bewertung

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