DUDEN Leseprofi

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Nach wie vor ist das Thema Insektensterben topaktuell. Unter ihnen kommt den Bienen eine besondere Bedeutung zu. Nicht etwa, weil sie uns Honig liefern, mit dem wir Brote und Speisen versüßen, sondern weil Bienen auch eine wichtige Rolle bei der Bestäubung übernehmen. Luise Holthausen hat ein spannendes Kinderbuch über diese kleinen Insekten geschrieben, das Kindern diese Tiere auf unterhaltsame Weise vorstellt.

Eine Blumenwiese für den Bienenstock

Obwohl Wochenende ist, springt Frieda früh am Morgen aus dem Bett. Heute ist sie mit ihren Freunden Mario und Daria verabredet. Darias Mutter hat eigene Bienen im Garten und heute sollen die Stöcke kontrolliert werden. Dabei dürfen die Kinder zuschauen und erfahren eine ganze Menge über die fleißigen Insekten. Darias Elternhaus ist von einem großen Garten umgeben, in dem es zahlreiche Blumen für die Bienen gibt. Ein paar Straßen weiter sieht das Stadtbild aber anders aus. Hier ist eine Neubausiedlung entstanden und zwischen den Betonbauten gibt es kaum Blumen. Mittendrin steht ein kleines Häuschen mit ebenfalls einem Bienenstock. Doch die Tiere können in dem verbauten Gebiet kaum noch Nahrung finden. Da beschließen die drei Freunde den fremden Bienenstock in Darias Garten umzuziehen. Natürlich brauchen sie für solch einen Bienenumzug die Hilfe von Erwachsenen. Ob wohl alles gut geht?

Topaktuelle Naturthemen

Luise Holthausen erzählt in ihrem Erstlesebuch nicht nur eine spannende Geschichte über drei Freunde, sie verarbeitet darin auch zahlreich topaktuelle Themen rund um den Bienenschutz und Stadtentwicklung. Zunächst begleiten die Leserinnen und Leser die Freunde, wie sie einer Hobbyimkerin über die Schultern schauen. Dabei wird viel Wissen über Bienen, ihre Lebensweise und ihre Bedeutung für die Natur eingebunden. In den Illustrationen sehen wir, dass diese Bienenstöcke in einem naturbelassenen Garten mit vielen Blumen stehen. Mit diesen Szenen leitet die Autorin auf das nächste Thema über: den Verbau von Vororten in Betonwüsten. Hier gibt es kaum Natur und der wenige Rest ist zwar gut gemeint, aber eben nicht mehr. Insekten und Bienen können hier kaum noch Nahrung finden. Was das für die Tiere bedeutet, bindet die Autorin gekonnt in die Geschichte ein. So kommt plötzlich Dramatik und Spannung dazu. Die Kinder können nichts gegen das Neubaugebiet unternehmen, aber sie können einem fremden Bienenstock helfen, zu überleben. Und genau das tun sie. Mit diesem Handlungsstrang zeigt die Autorin, dass man auch im Kleinen helfen kann. Natürlich ist es nur ein Bienenstock, doch wenn jeder kleine Aktionen und Schritte unternimmt, summieren sich diese und ergeben am Ende einen großen Gesamterfolg.
Die Geschichte enthält also zahlreiche topaktuelle Naturthemen, vermittelt spannendes Wissen und ist dennoch so einfach geschrieben, dass Erstleser*innen der 2. Klasse sie selbst mühelos erlesen können. Ohne Hilfe können sie in die Handlung eintauchen. Der Text ist klar strukturiert und in großer Erstleseschrift gedruckt. Seine Einteilung in mehrere Kapitel bietet Erfolgserlebnisse und motivieret so zum Weiterlesen. Gleichzeitig wird der Text durch zahlreiche farbige Illustrationen aufgelockert. Sie zeigen natürlich Motive der jeweiligen Szene und bieten kleine Pausen. Am Ende jeden Kapitels gibt es spannende Lesefragen, deren Antworten man über den Lösungsschlüssel des beiliegenden Lesezeichens kontrollieren kann. Somit halten Kinder ein tolles Buch in den Händen, das ihrem Leseniveau entspricht und mit einer spannenden Geschichte aufwartet.

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