Der kleine Major Tom, Space School

Künstliche Intelligenz

Antolin Quiz
von Bernd Flessner, Stefan Lohr (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. Dezember 2020

Künstliche Intelligenz

Intelligenz ist etwas, das man schwierig definieren kann. Es handelt sich nicht um die Fähigkeit Wissen anzusammeln und auch nicht nur darum, Querverbindungen zwischen dem erworbenen Wissen herzustellen. Wie viel schwieriger ist es dann erst, etwas über künstliche Intelligenz zu vermitteln. Nicht so schwer, wie man vielleicht denkt. Denn der kleine Major Tom muss dieses Thema in seiner „Space School“ ebenfalls durchnehmen.

Über echtes und künstliches Denken

Die Crew von Space Camp 1 hat schon einige Erfahrung mit künstlichen Intelligenzen. Neben der Roboterkatze Plutinchen, die gewissermaßen zur Familie gehört, sind bereits ein Hund und ein Pandabär in der Reihe „Der kleine Major Tom“ vorgekommen, die ebenfalls KIs waren. Doch hat das Konzept eines künstlichen Gehirns ist viel älter. Davon erfahren Stella und Tom während des Unterrichts in der „Space School“.
Es begann wie so oft im alten Griechenland, wo man Maschinen erträumte, um nicht mehr auf Arbeiter oder Sklaven angewiesen zu sein. Über die Jahrhunderte gab es viele Automaten ohne Intelligenz und viele Rechenmaschinen, die nur eine bestimmte Aufgabe gut konnten. Erst mit dem Computer, lernen die beiden Kinder, wurde eine Maschine erschaffen, die vielfältige Aufgaben erledigen kann, inklusive der Steuerung von Robotern. Nach einer kurzen Pause, in der es um die Einschränkungen künstlicher Intelligenzen geht, geht es thematisch wirklich ans Eingemachte. Algorithmen, neuronale Netze und Deep Learning sind die wahren Wege zur autonomen Maschinenintelligenz. Ein Weg, der immer noch weit ist. Aber der Weg wird ebenfalls skizziert.

Der kleine Major Tom Space School Künstliche Intelligenz

Ein Thema mit Realitätsbezug

Schon der erste Band der neuen Reihe „Space School“ war sehr gelungen. Einzig und allein das Thema war da das Problem. Die Geschichte und Entwicklung von künstlichen Intelligenzen steht da auf einem ganz anderen Blatt. Denn während man als Astronaut viel von der Geschichte, den physikalischen zugrundeliegenden Konzepten und auch der Anwendung der Technik wissen muss – ganz zu schweigen von den verschiedenen Sprachen – ist man im Kontakt mit künstlichen Intelligenzen selbst in Zukunft eher Anwender als Experte. In dieser Technologie verschmelzen derartig viele wissenschaftliche Disziplinen, dass es kaum jemanden auf der ganzen Welt gibt, der sich mit allen Ebenen des Themas professionell auseinandersetzen kann. Und gerade das macht den Band interessanter als das Raumfahrt-Thema. Hier erhält man einen ersten Eindruck davon, wie viel man verstehen müsste, um die Erschaffung von künstlichen Intelligenzen zu begreifen, und wie viel es noch immer zu erforschen gilt. Bernd Flessner hat einen gelungenen Rahmen um die technischen Aspekte geschaffen, die von Stefan Lohr wie üblich gelungen in Szene gesetzt wurden. Und auch Plutinchen kann mit ihrem Wissen glänzen – nicht nur als KI.

Der kleine Major Tom Space School Künstliche Intelligenz

„Künstliche Intelligenz“ ist der zweite Band der ersten Subreihe zu „Der kleine Major Tom“, die den Titel „Space School“ trägt. Diesmal beschäftigen sich Stelle und Tom mit einem Thema, das sie zwar selbst direkt durch ihre Roboterkatze Plutinchen betrifft, das sie aber gerade einmal in ihren Ansätzen verstehen. Im Vergleich zum Vorgängerband ist hier auch die Vermittlung des Wissens an die Protagonisten glaubwürdiger gestaltet, was das letzte Tüpfelchen auf dem I darstellt.

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