Die Abenteuer des Super-Pupsboy

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Kinder zum Lesen zu motivieren, kann manchmal ganz einfach sein: Man nehme ein Thema, bei dem wir Großen die Stirn krausziehen, verpacke es in viel Humor und provokante Worte und illustriere es lebendig und schräg. Schon trifft man nicht nur den Geschmack der Zielgruppe, sondern bringt sie auch zum Schmökern. Genau das haben Nina George, Jens Kramer und Horst Hellmeier in „Die Abenteuer des Super-Pupsboy: Stinknormal ist anders“ getan.

Diese Pupse haben es in sich

Normalerweise sind Pupse Peinlichkeiten, doch Paul entdeckt, dass in seinen Pupsen Superkräfte stecken. Angefangen hat alles mit einem Stück Schokoladentorte von Tante Marlies. Sie bäckt nämlich den besten Kuchen der Welt. Dieses Mal wollte sie sich wohl selbst übertreffen und fügte daher der Torte noch Marzipan hinzu. Dumm nur, dass Paul auf Marzipan reagiert - nämlich mit einem heißen Schleicher, einem Pups, der sich eigentlich ganz leise und bestialisch stinkend präsentiert. Eigentlich, doch dieses Mal stinkt er nicht, er riecht nach Popcorn und versetzt alle Anwesenden in einen tiefen Schlaf. Rasch wird den beiden Jungs klar, dass Paul über besondere Kräfte verfügt. Im Namen der Wissenschaft gehen sie der Sache auf den Grund und wollen herausfinden, welche Superkräfte sonst noch in Pauls Pupsen stecken. Dabei stellen die beiden Jungs viel Unsinn an, verursachen jede Menge Chaos und werden am Ende zu Lebensrettern ihrer Lieblingslehrerin…

Mega-schräges und abgefahren witziges Kinderbuch

Nina George und Jens Kramer haben es drauf. Sie wissen, was Kinder lesen wollen und geben so richtig Vollgas. Herausgekommen ist eine Geschichte, die an Provokation, Humor, Witz und schrägen Typen kaum zu übertreffen ist. Temporeich erzählt das Autorenduo von Paul, dessen Eltern ihm verschiedene Lebensmittel nicht zu essen geben und ihm diese sogar nachdrücklich verboten haben. Warum, das hatte er nie näher hinterfragt, sondern auf Allergien geschoben. Doch nun ist die Wahrheit ans Licht gekommen - oder besser gesagt, an die Luft. Doch Paul fühlt sich nicht wohl bei der ganzen Sache. Es ist ihm peinlich, welche Wirkung seine Pupse haben. Er befürchtet sogar, dass sie Menschen verletzen könnten. Ganz anders sein Freund Blümchen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft macht er sich nur wenige Gedanken darüber, wie sich Paul fühlen könnte und will alle verbotenen Lebensmittel durchtesten. Das führt natürlich früher oder später zum Krach zwischen den beiden Freunden. Doch wie wir wissen, kann Streits Grenzen aufzeigen und Missverständnisse beseitigen. So auch bei den beiden und so geht das Pupsen fröhlich weiter.
Bei solch einer schrägen und extrem witzigen Geschichte besteht oft die Gefahr, dass die Autoren ins Lächerliche abrutschen. Nicht so bei Nina George und Jens Kramer. Das Duo versteht es, provokant und witzig zu sein, aber dabei eine bestimmte Linie nicht zu überschreiten. So bleibt das Buch bis zum Ende grandios und man freut sich nach der Lektüre schon jetzt auf Band 2, der bereits für den Herbst angekündigt ist.

 

Für besonders Lesefaule auch als Hörbuch erschienen

Es ist nicht immer leicht, Kinder zum Lesen zu motivieren. Diesem Buch gelingt es jedoch sehr gut. Zum einen wegen seiner witzigen Geschichte, zum anderen aber auch wegen seiner frechen Aufmachung. Viele Illustrationen winden sich um den Text und vermitteln so das Gefühl, gar nicht so viel lesen zu müssen. Außerdem zeigt ein Pups-O-Meter am Seitenrand den Lesefortschritt an. Wer sich dennoch überhaupt nicht zum Lesen überwinden kann, muss trotzdem nicht auf diesen Spaß verzichten. Denn zum Glück ist im Silberfisch Verlag gleichzeitig das Hörbuch erschienen. Zwar ohne witzige Illustrationen und lässigem Geheimcode-Lesezeichen, aber dafür als witzige Lesung, gesprochen von Julian Horeyseck. Er schlüpft in die Rolle von Paul und reißt uns mit Vollgas mit der Handlung mit. So kann wirklich jeder diesen Spaß erleben, laut lachen und mit Lachtränen in den Augen auf die Fortsetzung warten.

  

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