Lesezug

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Kinder lieben es, alles auszuprobieren, Neues zu versuchen und uns vor allem zu zeigen, was sie sich schon zutrauen. Doch nicht immer ist ihnen das möglich. Oft bremsen wir sie aus, trauen ihnen nichts zu oder versuchen sie aus Überfürsorge zu beschützen. Manchmal muss man einfach loslassen. Das lernt auch der Aufpasser von Prinzessin Juni Wirbelwind.

Prinzessin Juni geht ihren Weg

Prinzessin Juni Wirbelwind macht ihrem Namen alle Ehre. Sie liebt es über Regenbögen zu rollen, auf ihrem Einhorn zu turnen und mit Rittern Duelle auszutragen. Doch leider darf Prinzessin Juni das alles nicht. Sobald sie kurz Spaß hat, ist sofort ihr kleiner Aufpasser-Drache Platsch zur Stelle und ermahnt sie zum Stillsitzen. Das macht Juni echt sauer. Doch dann passiert etwas Unerwartetes. Platsch stolpert, fällt hin und verletzt sich. Nun kann ihm nur ein bestimmtes goldenes Blatt vom Zauberbaum helfen. Dieses wächst allerdings ganz oben. Ohne zu zögern klettert Juni hinauf und holt das gesuchte Blatt. Ob der kleine Drache von nun an weniger streng sein wird?

Sich selbst behaupten - auch beim Lesen

Daniela Jarosz erzählt hier eine wunderbare Geschichte von einem aufgeweckten Mädchen, das viel mehr kann, als ihm sein Umfeld zugetraut. Auch wenn sich dieses Umfeld auf einen Drachen beschränkt, kann man seine Geschichte doch sehr gut auf Kinder umlegen. Sie können so viel, möchten es uns zeigen, doch wir bremsen sie aus zu viel Angst ein. Einfach mal loslassen und sie selber machen lassen, lautet die Botschaft der Autorin. Das kann man auch auf das Lesen übertragen, denn dieses Buch motiviert Kinder der 1. Klasse zum Selberlesen. Einfach mal anfangen, lautet das Motto und überzeugt auch durch eine altersgerechte Aufmachung. Die Texte beginnen zunächst sehr minimalistisch mit nur einer Zeile pro Seite, steigern sich aber im Laufe des Buchs bis zu vier Zeilen. Kinder werden das gar nicht bemerken, sondern einfach in dem aufregenden Abenteuer versinken und über Juni staunen. Dabei hilft auch die extra große Erstleseschrift, die sich an der österreichischen Fibelschrift orientiert. Was in den kurzen Texten keinen Platz gefunden hat, erzählen die zahlreichen Illustrationen, die die Geschichte begleiten. Farbenfroh und lebendig zeigen sie, wie die kleine Prinzessin gegen die strengen Regeln aufbegehrt und am Ende beweisen kann, dass die Sorgen des kleinen Drachen völlig unbegründet sind.

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