Edition Piepmatz

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Der Wald ist ein spannender Lebensraum. Schon die Kleinsten gehen mit offenen Augen hindurch, beobachten alles ganz genau und stellen immerzu Fragen. Sandra Grimm und Kathrin Wessel nehmen sie in ihrem Pappbilderbuch „Wenn der Wald erwacht“ mit zu einen ganz besonderen Waldspaziergang.

Ein Tag im Wald

Die ersten Sonnenstrahlen dringen durch das Blätterdach des Waldes und kitzeln die kleine Hummel am Bauch. Voller Energie macht sie sich sofort auf, um Nektar zu suchen. Dabei begegnet sie vielen anderen Waldtieren, die, genau wie sie, auch von der Sonne geweckt wurden. Überall zwischen Gräsern, Sträuchern und Wurzeln flitzen kleine Tiere und Insekten hin und her. Die Vögel picken die roten Beeren vom Strauch, während der Fuchs neugierig die runde, stachelige Kugel beschnüffelt. Zwischen den Sträuchern hört man eine Wildschweinfamilie grunzen und Rehe knabbern das frische Grün von Zweigen. Weiter oben in den Zweigen der Bäume kann man nicht nur Vögel entdecken, sondern auch Eichhörnchen. So vergeht ein Tag im Wald. Doch wenn abends der Mond aufgeht, gehen nicht alle Tiere schlafen. Einige werden jetzt erst munter.

Erstes Waldbuch für die Kleinsten

„Edition Piepmatz“, eine neue Reihe für Kleinkinder, ist Anfang 2019 im Ravensburger Buchverlag an den Start gegangen und begeistert mit einer Auswahl wunderschöner Pappbilderbücher. Darunter auch ein erstes Sachbuch über den Wald. Dieses lädt Kinder zu einer spannenden Entdeckungsreise durch diesen wunderschönen Lebensraum ein. Anhand einer Sachgeschichte, in deren Mittelpunkt eine kleine Hummel rückt, erzählt Sandra Grimm vom Lebensraum Wald. Stufenweise zeigt sie Kleinkindern, welche Tiere hier leben. Sie beginnt ganz unten im Erdreich wandert über die Krautschicht und Strauchschicht bis hinauf in die Baumschicht. Überall verweilt sie, zeigt beispielhaft mit bekannten und bei Kleinkindern beliebten Tieren, wie das Leben im Wald aussieht. Auf der letzten Seite dann werden alle Schichten noch einmal zusammen gezeigt. Dafür muss man das Buch einmal seitlich drehen - eine originelle Idee.

Überhaupt zeichnet sich dieses Pappbilderbuch durch eine sehr moderne und originelle Gestaltung aus. Autorin Sandra Grimm und Illustratorin Kathrin Wessel arbeiteten eng zusammen. Verspielt schmiegen sich die Texte in die einzelnen Kulissen ein. Mal schlängeln sich die Wörter wie der Regenwurm durch gewundene Gänge im Boden, mal verlaufen sie wie die Wurzeln des Baums, fliegen wie die Meisen durch die Luft oder stehen kopfüber wie der Kleiber am Ast. Damit bekommt das Buch einen sehr lebendigen Anstrich.
Dieses frische und moderne Design würde aber nicht ohne die entsprechenden Bilder funktionieren. Diese sind ebenfalls sehr gelungen. Spaß und Freude der Illustratorin werden hier deutlich. Die Farbgebung ist frisch - nicht in den klassischen Tönen gehalten, sondern auch mit Pastellfarben durchsetzt. Dadurch wurde die typische Waldatmosphäre noch besser, noch treffender eingefangen. Man hat das Gefühl, die moosige, würzige Waldluft zu riechen und die Tiere überall herumschwirren zu sehen. Obwohl wir davon übrigens sehr viele in den Bildern sehen, sind die Szenen dennoch nicht überladen. Kinder können viel entdecken und dennoch ihren Blick auf einen bestimmten Punkt richten und sich auch fokussieren. Das ist wichtig, insbesondere bei einem Pappbilderbuch für Kleinkinder ab zwei Jahren.

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