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Kinder spielen gerne mit Lokomotiven, schlüpfen in Schaffnerkostüme und knipsen Spiel-Fahrkarten ab. Es gibt viele Kindergeschichten und -lieder, in denen es um eine Lok und ihre Reise durch das Land geht. Zu diesen Geschichten gehört auch Roland H. Palms "Schaffnerteddy Fritz und seine Dampflok Willi", welche im vghaudio Verlag als Hörbuch erschien.

Endlich ist es soweit. Der Schaffnerteddy Fritz geht zum ersten Mal mit seiner Dampflok Willi, die draußen schon ganz ungeduldig wartet, auf große Fahrt. Ein letztes Mal wirft Schaffnerteddy Fritz einen Blick auf den Fahrplan - man möchte ja keineswegs vergessen, an einem Bahnhof zu halten - und dann kann es auch schon losgehen. Auf ihrer ersten Fahrt erleben die beiden viele aufregende Dinge. An jeder Station steigen neue Fahrgäste hinzu und andere aus. Jeder von ihnen reist aus verschiedenen Gründen. Und so geht es für Schaffnerteddy Fritz und Dampflok Willi durch Berg und Tal, vorbei am Meer und durch grüne Wälder. Überall gibt es Aufregendes zu erleben. So ist der kleinen Lokomotive der Tunnel zu dunkel und sie fürchtet sich, weiterzufahren. Als es einen Berg hinunter geht, hat Willi so viel Schwung drauf, dass er am nächsten Bahnhof gar nicht schnell genug bremsen kann. Peinlich, denn nun müssen Fritz und Willi ein Stück zurückfahren. Kurz darauf gibt es im Wald schon wieder ein Hindernis. Denn hier ist ein Baum auf die Schienen gestürzt und der muss erst auf die Seite geräumt werden, ehe es weiter gehen kann. So erleben Schaffnerteddy Fritz und die Dampflok Willi einen sehr aufregenden ersten Arbeitstag, an dessen Ende sie müde ins Bett fallen.
In der zweiten Geschichte bittet sie der Zoodirektor, den Löwen Hoppel nach Afrika zu fahren. Dort feiert dessen Oma ihren Geburtstag und der kleine Löwe möchte so gerne mit ihr feiern. Und so macht sich der Schaffnerteddy kurz entschlossen auf den weiten Weg nach Afrika. Unterwegs kommen die Reisenden durch viele unterschiedliche Gegenden, in denen es viel zu entdecken gibt. Sie werden sogar von Räubern überfallen. Doch zum Glück ist ja der Löwe Hoppel dabei, der die Bösewichter in die Flucht schlägt.

"Schaffnerteddy Fritz und seine Dampflok Willi" enthält zwei wunderschöne Geschichten für Kinder ab vier Jahren. Auf kindgerechte Art und Weise wird hier aus dem Arbeitsleben eines Schaffners berichtet, wenn auch sehr auf das junge Publikum angepasst. Alle in der Geschichte auftauchenden Figuren, mit Ausnahme der Dampflok, stammen aus der Tierwelt, was zusätzlich noch das Interesse der jungen Hörer an den Geschichten weckt.
Die Sprache ist sehr kindgerecht und an der Zielgruppe orientiert. So erhielten Tiere einfache und teilweise komische Namen, wie beispielsweise der Löwe Hoppel. Dass aber der größte Teil der Figuren keinen Namen trägt, ist durchaus verständlich. Denn zu viele wären für junge Hörer verwirrend und anstrengend. Dieses Hörbuch hingegen will sie unterhalten, was sehr gut gelingt. Dabei ist es aber auch wichtig, die Geschichten kurz und bündig zu halten. Dies gelingt dem Autor auf jeden Fall. Zusätzlich wurden die zwei Erzählungen auf mehrere Tracks aufgeteilt, von denen jeder im Schnitt ca. drei Minuten lang ist. Dadurch ist es jederzeit möglich, die Erzählung anzuhalten und zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuhören.
Zwar werden die Erlebnisse vom Schaffnerteddy auf dem Hörbuch als erlebnisreich angegeben, jedoch nicht zu spannend, so dass Kinder von vier Jahren nicht überfordert und womöglich zu aufgewühlt werden. Auch sind die Geschichten absolut gewaltfrei. Niemand gerät in Gefahr oder wird verletzt. Die in der zweiten Erzählung vorkommenden Räuber erscheinen durch ihren tollpatschigen Auftritt auch eher lustig als gefährlich.
Die Erzählungen werden mit warmer und heiterer Stimme von Marianne Lund vorgetragen. Dabei spricht sie sehr deutlich und langsam, so dass auch jüngere Zuhörer mühelos den Geschehnissen folgen können.