Motte, die Piratenkatze

Antolin Quiz
von Daniel Kratzke
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Motte, die Piratenkatze

Wenn man Katzen beim Spielen und Toben beobachtet, fragt man sich schon manchmal, was in ihren Köpfen vorgeht. Sie sitzen stundenlang vor dem Fenster, nur um eine Minute darauf wie wild loszuspringen und durch die Wohnung zu sausen. Man betreibt die kompliziertest Verhaltensforschung, kommt aber nicht auf die einfachste Lösung. Das Bilderbuch "Motte, die Piratenkatze" klärt nun endlich über dieses seltsame Verhalten auf.

Motte ist eigentlich eine ganz normale Stubenkatze. Eigentlich, denn sobald die Familie außer Haus ist, schlüpft sie ihn ihre Piratenkleidung und geht auf gefährliche Schatzsuche. Von ihrem sicheren Kajütenfenster aus (das eigentlich das Wohnungsfenster ist) beobachtet Motte den noch immer tobenden Sturm. Doch zum Glück ist schon bald die Küste in Sicht. Zwar muss sie, um diese zu erreichen, durch das gefährliche und mit Gummimonstern bewohnte Schaummeer (also die Badewanne), aber sie wäre keine Piratenkatze, wenn sie dies nicht mit Leichtigkeit schaffen würde. Kaum hat sie einen Fuß auf das Land gesetzt, steht sie vielen Gefahren gegenüber. Zuerst muss sie einen gefährlichen Wasserfall (das überlaufende Waschbecken) überwinden, dann sich mit einer Liane über einen übel riechenden Schlund schwingen (die Toilette) und zu guter Letzt einen gefährlichen Dschungel durchqueren (den Tisch voller Topfpflanzen). Hier steht sie nicht nur vor einem dunklen Piranhatümpel (dem Goldfischglas), sondern muss auch durch das Netz der gefährlichen Häkelspinnen, vorbei an dem schnarchenden Riesen (dem Hund) und findet sich plötzlich in einer schrecklichen Folterkammer (der Küche) wieder. Doch sie spürt es am Kribbeln ihrer Schnurrhaare: Die Schatzkammer ist nicht mehr weit. Und tatsächlich; plötzlich steht hinter ihr die große weiße Schatztruhe. Nachdem Motte das Rätsel in der geheimnisvollen Sprache gelöst hat, öffnet sich die Schatzkammer und gibt einen Blick auf lauter leckere Sachen frei. Sie stopft so viel wie möglich in ihre Taschen; alles andere frisst sie an Ort und Stelle.

"Motte, die Piratenkatze" ist ein lustiges Kinderbuch, das auf humorvolle Weise aus dem tägliche Leben eines Stubentigers erzählt. Welcher Katzenbesitzer hat sich denn nicht schon gefragt, warum die Blumentöpfe auf dem Boden liegen oder im Badezimmer das Chaos vorherrscht. Dank Motte bekommen alle Kinder nun die Antwort auf diese Fragen. Äußerst humorvoll erzählt der Autor von der Fantasiewelt dieser Katze. Doch der reine Text ohne Bilder würde dieses Buch absolut uninteressant scheinen. Erst die Kombination aus ernst klingendem Text und den lustigen Bildern, die stets ganz normale Zimmer oder Möbel zeigen, macht dieses Buch zu dem lustigen Lese- und Vorleseerlebnis.
Die Illustrationen sind sehr kindgerecht und farbenfroh gezeichnet. Räume und deren Möbel wurden sehr detailgenau dargestellt. Anders ist es bei Motte. Sie passt eigentlich gar nicht so recht ins Bild, ist sie eher als Comicfigur dargestellt. Dadurch wird aber die Komik dieser Geschichte nur ein weiteres Mal unterstrichen.
Sehr schön ist das kleine Extra, das dem Buch beiliegt. Am Ende des Buches wurde ein Bastelbogen reingelegt. Mit den dort aufgedruckten Motiven kann man ganz einfach die Hauptfigur dieser Erzählung nachbasteln. Eine nette und witzige Idee, die Kindern sicherlich gefallen wird.

Zusammengefasst ist "Motte, die Piratenkatze" ein lustiges Kinderbuch, das aus dem abenteuerlichen und spannenden Leben einer Wohnungskatze berichtet. Viel Witz und Humor warten hier auf die jungen Leser und machen das Buch somit zu einem großen Lesespaß, der in jedes Kinderzimmer gehört.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2008
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783830311355
  • Preis (D):
    12,95 €

Bewertung

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  • Humor:
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