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Es gibt Bilderbücher über fast jedes Tier. Über süße Häschen, putzige Bärchen, niedliche Igel, drollige Maulwürfe und viele andere Tiere. Aber eine Art gehört nicht dazu: Ratten. Denn diese Nager sind eklig, widerlich und Überträger von Krankheiten. So sieht zumindest das Klischeebild aus. Dass Ratten aber sehr sozial und vor allem intelligent sind, davon lassen sich nur wenige überzeugen. Eine von ihnen ist zweifellos Kerstin M. Schuld, denn sie schrieb das Kinderbuch "Pommes & Majo. Gemeinsam sind wir rattenstark", in dem einmal Ratten in die Hauptrolle schlüpfen.

Eines Tages, Pommes, Majo und Mozzarella sind gerade auf dem Weg zur Bio-Schlemmermülltonne, stoßen sie auf ein glitzerndes Ding. Majo, der alles was glitzert sammelt, ist ganz fasziniert von dem komischen Ding - bei dem es sich übrigens um ein Handy handelt - und betrachtet es neugierig. Plötzlich fängt es an, Musik zu machen. Die Ratten sind total von der Rolle und tanzen sofort mit. Doch ebenso plötzlich, wie die Musik angefangen hat, hört sie auch wieder auf. Pommes, Majo und Mozzarella sind enttäuscht und befürchten, das Glitzerding wäre kaputt. Da hat Mozzarella eine Idee. Zusammen mit den anderen gründet sie eine Rattenband: Maja spielt Flaschenklavier, Mozzarella setzt sich hinters Schlagzeug und Pommes hängt sich eine Gitarre um. Doch wer soll eigentlich singen? Die drei Ratten überlegen nicht lange, sondern veranstalten ein Rattencasting. Obwohl es diesem nicht an Teilnehmern mangelt, ist doch niemand dabei, der wirklich zur Band passt. Niemand, außer der kleinen Maus Gouda. Doch die kommt gar nicht in Frage, denn schließlich ist sie eine Maus. Und Ratten mögen Mäuse nicht. Doch Gouda gibt nicht auf. Sie will unbedingt in die Rockband und sie weiß auch schon wie...

"Pommes & Majo. Gemeinsam sind wir rattenstark" ist ein Bilderbuch, das nicht nur unterhält sondern auch zwei aktuelle Themen behandelt. Zum einen veranstalten die Ratten, ähnlich wie wir Menschen es derzeit so gerne tun, eine Castingshow, um den oder die beste/n Sänger/in zu finden. Zum andern kommt neben diesem eher unterhaltungsrelevanten Thema auch ein sehr ernstes vor; Fremdenfeindlichkeit. Dieses ist so aktuell wie eh und je und sollte daher auch schon im Kindesalter angesprochen werden. Zwar macht die Autorin dieses nicht zum zentralen Thema der Geschichte, doch ist es dennoch sehr präsent. So taucht die kleine Maus Gouda schon sehr früh auf und lernt Majo kennen. Dieser weiß nicht so recht, wie er sich verhalten soll. Denn einerseits ist die Gouda eine nette Person, aber andererseits geben sich Ratten nicht mit Mäusen ab. Auch bei dem späteren Zusammentreffen bleibt dieses Vorurteil bestehen. Doch bald erkennen Majo und seine Freunde Goudas Talent und ihre Bereicherung für die Rockband. So darf sie am Ende doch noch in der Band mitsingen. Eine bildliche Metapher, die man auch sehr gut auf uns Menschen übertragen kann.
Neben dieser heiteren und unterhaltsamen Erzählung ist es auch die Illustration des Bilderbuches, die zu überzeugen weiß. Großflächige, farbenfrohe Bilder erzählen das Geschehen nach. Die Ratten sind sehr sympathisch und auf ihre Art reizend dargestellt. Dabei sind sie weniger süß, aber dafür frech und flippig. Gestaltet wurde das Buch übrigens auch von der Autorin. So harmonieren Bilder und Text wunderbar miteinander, weiß sie doch schließlich am besten, was ihre Geschichte ausdrücken soll.

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