Die Goldene Schreibmaschine

Antolin Quiz
von Carsten Sebastian Henn
Rezension von Emilia Engel | 29. Oktober 2024

Die Goldene Schreibmaschine

Emily liebt die Welt der Bücher über alles. In der Anna-Amalia-Bibliothek taucht sie tief in die Welt der Geschichten ein. Mit ihren besten Freunden Charly und Frederick verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Doch manchmal wünscht sich Emily mehr. Nicht mehr nur die Außenseiterin sein und von ihrem heimlichen Schwarm beachtet zu werden. Nicht mehr von ihrem Lehrer schikaniert zu werden. Und plötzlich bietet sich Emily eine einmalige Chance, alles zu verändern, was sie möchte. Doch diese Chance birgt auch eine gewaltige Gefahr.

Ein altes Vermächtnis

Die Anna-Amalia-Bibliothek ist wie Emilys Zuhause, hier arbeitet ihre Oma und hier erschließt sich ihr die ganze Welt der Literatur und Fantasy. Nach der Schule, nachdem sie ihre besten Freunde heimgebracht hat, kommt sie hierher - zu ihrem liebsten Ort auf der Welt. Hier verbirgt sich ein Geheimnis des legendären Eurich von Gutenberg, ein Nachfahre des bekannten Erfinders des Buchdrucks. Es ist ein Geheimnis, das unglaubliche Macht in sich birgt und damit auch eine große Gefahr.
An einem Tag, an dem Emily zuvor von ihrem Mathelehrer Dr. Dresskau erneut schikaniert wurde, taucht dieser völlig unerwartet in der Anna-Amalia auf. Der frustrierte Lehrer ist nämlich auf der Suche nach einem alten, gut gehüteten Geheimnis. Unabsichtlich führt er Emily zu dem Schlüssel selbigens, nachdem er schon so lange sucht. Nun braucht sie nur noch die Tür finden, die dieser Schlüssel zu öffnen vermag. Als es ihr gelingt,übersteigt das, was Emily findet, all ihre Erwartungen und  Vorstellungskraft. Die gelangt in eine magische Bibliothek, in der mit einer goldenen Schreibmaschine Bücher umgeschrieben werden können. Was Emily zunächst dafür nutzt, um in ihren Lieblingsgeschichten kleine Namensänderungen durchzuführen, hat jedoch weitreichende Konsequenzen für die Welt. Die ersten Veränderungen hat Emily bereits in Gang gesetzt. Zunächst sind es nur kleine, die sich auf kleine alltägliche Dinge beziehen, doch bald schon hat dies auch weitreichende Konsequenzen für ihre Freundschaft zu Charly und Frederick. Dazu kommt die Gefahr, die durch den Mathelehrer droht. Denn er kommt Emily auf die Schliche und möchte sich holen, was angeblich nur ihm zusteht.

Die goldene Schreibmaschine

Carsten Henns Debüt im Kinderbuch

Dieses Buch ist das erste Kinderbuch von Autor Carsten Henn. Bisher kannte man den bekannten deutschen Autor von herzerwärmenden Romanen wie “Der Geschichtenbäcker” und “Der Buchspazierer”, der sogar verfilmt wurde und bereits im Kino läuft. Mit “Die Goldene Schreibmaschine” betritt er nun auch das Kinderbuchgenre.
Für die jungen Leser und Leserinnen hat Carsten Henn eine ordentliche Portion Magie einfließen lassen und trifft damit genau ihren Geschmack. Denn wer würde sich nicht darüber freuen, dem manchmal recht gewöhnlichen Alltag zu entfliehen und dabei auf Magie zu stoßen? Die Macht, die Geschichten in den Büchern verändern zu können und damit auch aktiv die reale Welt zu verändern, ist mehr als verlockend. Denn es gibt immer etwas, das man besser machen könnte. Oder im Falle des skrupellosen Lehrers zum Schlechten ändern.
Emily ist ein sympathisches Mädchen, das sich so manche Veränderung wünscht und im Zuge dessen aus den Augen verliert, was sie schon alles hatte. Immer mehr verliert sie sich in der Macht, die die Goldene Schreibmaschine bietet. Doch sie muss lernen, dass das zu bekommen, was man will, nicht immer Zufriedenheit bringt, sondern auch unvorhersehbare Veränderungen, die einem alles andere als gelegen kommen.
Das ist von der Thematik her in der Literatur nichts Neues, doch für die jungen Leser und Leserinnen wunderbar umgesetzt. Vor allem das Thema Freundschaft ist es ein sehr großes. Hier wird eine Freundschaft beschrieben, die vieles aushält und vielleicht auch ein klein wenig mehr ist als das.
Das Buch bietet jede Menge Spannung, unerwartete Momente und haarsträubende Wendungen, die an die Geschichte erinnern, wie schnell Macht zu etwas ganz Schrecklichem werden kann. 

Die goldene Schreibmaschine

Für junge Leser und Leserinnen ab 10 Jahren ist dieses Buch eine wunderbare, fantastische Lektüre, die von der Macht der geschriebenen Worte und der Kraft der Freundschaft erzählt. Das Kinderbuch-Debüt ist auf jeden Fall gelungen und kann sich sehen lassen.  Man kann gespannt sein, was der Autor in beiden Genres zukünftig schreiben wird.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:

Könnte Ihnen auch gefallen: