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Ein Baumhaus, beste Freunde und jede Menge Abenteuer - diese Komponenten sind gute Voraussetzungen für gelungene Kindergeschichten. Anna Herzog hat sie aufgegriffen und mit ein bisschen Bullerbü-Stimmung verfeinert. Herausgekommen ist das tolle Kinderbuch "Die Kinder vom Birnbaumhaus".

Mieke wird bald zehn Jahre alt und hat eigentlich nur drei große Geburtstagswünsche: einen Hund, ein Pferd und ein Baumhaus. Doch Papa hat eine Hundeallergie und Mama eine gegen Pferde. Da jedoch eine Baumhausallergie noch nicht entdeckt wurde und im Garten der Familie ein alter Birnbaum mit ausladendem Geäst steht, ist die Freude bei Mieke riesig, als sie an ihrem Geburtstag ein solches Baumhaus im Garten vorfindet. Jetzt kann sie eine richtige Band gründen. Da trifft es sich gut, dass im Nachbarhaus eine Familie mit zwei Jungs eingezogen ist. Mit Zwillingen, wie sich herausstellt. Doch trotz des gleichen Geburtstags sind die Jungs grundverschieden. In ihrem Aussehen und in ihrem Verhalten. Während Mieke und Ben sich schnell anfreunden, ist Leon blöd, gemein und ärgert Mieke wo er nur kann. Doch dann geht Leon einen Schritt zu weit und Mieke steckt mittendrin in einem Bandenkreig - ganz ohne Bande.

"Die Kinder vom Birnbaumhaus" ist ein wunderschönes Kinderbuch voller Abenteuer, Freundschaft, Unternehmungslust und den Düften der Natur. Mieke lebt auf dem Land, in einem wunderschönen alten Backsteinhaus mit einem Garten, der voller Frühlings- und Sommerblumen ist. Hier erlebt sie eine glückliche Kindheit und der Leser darf für eine bestimmte Zeit daran teilhaben.
Mit einer wunderschönen, poetischen und gleichzeitig kindlichen Sprache baut Anna Herzog ihre Handlung auf. Sie gibt dem Leser Raum und Zeit um Mieke, ihre Familie und ihre Umgebung kennenzulernen, ohne dabei aber langatmig zu werden. Gerade als man das Gefühl hat, das Mädchen schon ewig zu kennen, kommen zwei neue Figuren in Spiel. Die neuen Nachbarn mit ihren Zwillingen Leon und Ben. Diese sind grundverschieden, was auch eine harte Probe für Mieke und ihre Freundschaft zu Ben wird. Wie soll sie sich ihm gegenüber verhalten, wenn sein Bruder sie ständig ärgert. Und wie soll Ben darauf reagieren, dass Mieke gemein zu Leon ist? Ben ist in seiner Familie ein wenig der Außenseiter. Ein Tollpatsch, der stolpert, wo es gar keine Stolperstellen gibt. Leon dagegen ist das Sportass und spielt sehr erfolgreich Tennis. Doch er wurde nie gefragt, ob ihm das überhaupt Spaß macht, sondern muss sich fügen. Worin er sich nicht fügen muss, ist sein Verhalten gegenüber Mieke, aber auch auf dem Schulhof. So kommt, was kommen muss. Leon ärgert Mieke, Mieke rächt sich, Leon schlägt zurück. Dabei schießt er aber übers Ziel hinaus, was beinahe in einer Katastrophe endet.
Anna Herzog schuf mit ihrem Kinderbuch eine tolle Erzählung über Freundschaften, Abenteuer und auch Streitigkeiten. Kinder können wunderbar in die Erzählung hineintauchen, sich mit den Charakteren identifizieren und den Frühling und Sommer mit seinen Gerüchen förmlich wahrnehmen. Sie erleben ein Abenteuer in der Natur, das alles bietet, wonach sich kleine Leseratten sehnen.

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