Funkelfenster

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Wie Weihnachten ein Fest wurde
von Melanie Laibl, Nini Alaska (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 16. November 2024

Funkelfenster

Wir sprechen oft davon, dass in der Weihnachtszeit die Menschen zusammenrücken. Doch in der Realität sieht es meist anders aus. Zwischen Plätzchen backen und Geschenke kaufen finden wir nur schwer Zeit, um einmal innezuhalten und dem Nachbarn mehr zu sagen, als ein höfliches Guten Tag. Zwei Kinder bringen mit einer besonderen Idee die Bewohnenden eines Hauses näher zusammen - wenngleich ihre Motivation eine andere ist.

Geheimnisse zur Adventszeit

Denn in dem Haus mit der Nummer 24, in dem Luzie und Niko wohnen, gibt es ein großes Geheimnis zu lüften. Jetzt, während der Adventszeit, sind alle Fenster hell erstrahlt. Eines davon leuchtet besonders hell. Doch wer dahinter wohnt, weiß niemand. Einfach anklopfen und fragen, finden Niko und Luzie zu langweilig und so überlegen sie, wie sie auf andere Weise das Geheimnis lüften könnten. In den Tagen bis Weihnachten verteilen sie im Haus heimlich selbstgebastelte Girlanden und geheimnisvolle Post. Diese lädt alle Bewohnenden zu einem gemeinsamen Fest ein. Jeder soll etwas mitbringen und alle sollen sich im Treppenhaus treffen. So hoffen die Kinder zu erfahren, wer in der Wohnung mit den Funkelfenstern wohnt. Die Vorfreude steigt und endlich ist der Heilige Abend gekommen.

Funkelfenster - Wie Weihnachten ein Fest wurde

Geschichte mit vielen Metaphern

Melanie Laibls Weihnachtsgeschichte kommt mit ganz vielen Themen, versteckten Metaphern und Botschaften zu uns. Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie unterschiedlich ein jeder das Weihnachtsfest begeht. Bei den einen kommt der Weihnachtsmann, bei den anderen das Christkind. Die einen lieben große Feste mit der gesamten Familie, die anderen feiern lieber im Stillen. Aber auch wenn jeder anders ist, gibt es doch etwas, das uns alle verbindet. Es ist die Magie dieses besonderen Abends, dieses einzigartigen Festes, die uns zusammenrücken lässt. Auch im Haus mit der Nummer 24, das jedes beliebige Haus sein kann. Hier rücken die Menschen zusammen, beginnen gemeinsam das Treppenhaus zu dekorieren, zu basteln und ein jeder bereitet eine Kleinigkeit vor. So entsteht ein großes Miteinander, bei dem alle glücklich zusammensitzen, sich endlich näher kennenlernen und auch ein Geheimnis entdecken. Nämlich das hinter dem geheimnisvollen Funkelfenster.
Die Geschichte ist sehr poetisch und philosophisch geschrieben. Die Zusammenhänge sind nicht immer einfach nachzuvollziehen und vor allem jüngere Kinder können von dieser herausfordernden Erzählweise überfordert werden. Wer hat denn nun zum Fest eingeladen? Was verbirgt sich in der geheimnisvollen Wohnung mit der Nummer 13? Warum ausgerechnet diese Zahl? Melanie Laibl präsentiert hier definitiv keine Geschichte, die man einfach liest und dann zur nächsten übergeht. Hier wird das junge Publikum gefordert, zum Nachdenken und darüber sprechen angeregt.
Getragen wird das weihnachtliche Nachbarschaftsabenteuer von Nini Alaskas Bildern. Funkelnd, magisch und geheimnisvoll präsentieren sich diese dem jungen Publikum. Ganzseitig geben sie uns Einblicke in dieses besondere Haus, öffnen Türen zu den unterschiedlichen Wohnungen und zeigen uns verschiedene Lebensweisen. Manche dieser Bilder sind plakativ gezeichnet, andere zeigen bunte Szenen. Doch allen wohnt der besondere Weihnachtszauber inne, der dieses Haus umgibt.

Funkelfenster - Wie Weihnachten ein Fest wurde

„Funkelfenster“ von Melanie Laibl und Nini Alaska ist ein besonders Bilderbuch für die Advents- und Weihnachtszeit. Poetisch und auch philosophisch erzählt es von einem Fest für alle. Dabei ist die Handlung nicht immer offensichtlich beschrieben. Manchmal muss man die Worte auf sich wirken lassen, die Symbolik dahinter analysieren, um so die Zusammenhänge verstehen zu können. Damit wird es zu einem Buch, das man intensiv mit seinen Kindern bespricht und nicht einfach nur als Unterhaltung liest.

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