---

Wann immer ein Fußball-Großereignis naht, gibt es natürlich auch literarische Neuerscheinungen, die sich dem Thema widmen. Besonders bei Kindersachbüchern. So ist im Kosmos Verlag und mit Unterstützung der „kicker“-Redaktion ein Buch erschienen, dass zumindest vom Titel her große Erwartungen weckt. Es heißt schlicht „Fußball“ und stammt von Jonas Kozinowski, der schon einige Erfahrung mit Sachbüchern dieser Art hat.

Ein ungewöhnlicher Beginn

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Buch über Fußball zu beginnen. Eine etwas ungewöhnliche wurde hier gewählt, denn das Werk widmet sich zuallererst den Fans, die für eine etablierte Sportart natürlich sehr wichtig sind und zeigen, welchen Stellenwert Fußball im Leben einnehmen kann. Für wen begeistern sich Fans? Für Mannschaften, die wieder aus Spieler*innen bestehen. So kann man über Spieler, verschiedene Formationen lesen. Aber auch einige der berühmtesten Spieler auf jeder Position werden vorgestellt, von Torwart, Abwehr und Mittelfeld bis zum Sturm. Womit wird gespielt? Richtig, mit dem Ball. Geschichte und Konstruktion des Spielgeräts von den Ursprüngen bis heute werden erläutert und bildlich dargestellt.

Zeitreise und Fußball rund um den Globus

Doch Fußball spielt man nicht mit Fuß und Ball allein, es benötigt dazu auch Regeln. Ein geschichtlicher Überblick, wie es vom wilden Auf-den-Ball-Dreschen bis hin zu Toren, Feldgrößen, Schiedsrichtern und Video-Assistent gekommen ist, folgt. Der Aufbau des deutschen Ligasystems für Frauen und Männer sowie die Nationalteams werden erklärt. Und von Deutschland geht es dann nach Europa und auf die anderen Kontinente. Denn beinahe überall wird Fußball gespielt. Nach einem Abschnitt über Stadien und die Medien wird auch noch über Training sowie Tipps und Tricks geschrieben.

Was ist Fußball und welchen Stellenwert hat es?

Fußball ist ein sehr beliebtes Spiel, ein Sportgerät und ein Milliardengeschäft. All diese Aspekte werden in dem Band angesprochen, aber mit unterschiedlicher Gewichtung. Die „kicker“-Redaktion ist jedem Fußballfan in Deutschland, Österreich oder der Schweiz bekannt. Das vorliegende Werk hat eine Konzeption, die zum einen sehr auf den Markt Deutschland abzielt und zum anderen auch einer Nomenklatur folgt, die es nicht nur zu einem Nachschlagewerk machen, sondern zu einem quasi-religiösen Buch. Denn natürlich kann man „4:6“ als Kapitelüberschrift-Spielstand verstehen. Aber man könnte es natürlich auch anders auffassen. Fußball 2:7 sagt: „So wird man zum legendären Trainer“. Dass Fußball für viele Menschen eine eigene Religion ist, ist nicht nur so dahingesagt. Und auch wenn sich das Werk durchaus kritisch mit Skandalen hinsichtlich der Vergaben einiger Bewerbe auseinandersetzt, ist der Grundtenor doch ein anderer. Ob das Werk darüber hinaus Lesenden aus Österreich und der Schweiz zusagt, ist eine andere Frage. Denn diese finden nicht wirklich Erwähnung.

Könnte Ihnen auch gefallen: