In 80 Tagen um die Welt

von Jules Verne, Francesca Rossi (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. April 2020

In 80 Tagen um die Welt

Der bestehende Rekord einer Weltumrundung liegt aktuell bei 31 Stunden, aufgestellt von einer Concorde. Eine derartige Geschwindigkeit war im Jahr 1872 allerdings noch völlig undenkbar. Der Autor Jules Verne dachte da eher an 80 Tage. Dies wurde eines seiner bekanntesten Werke. „In achtzig Tagen um die Welt“ wurde nun in einer von Giada Francia bearbeiteten und mit Illustrationen von Francesca Rossi versehenen Version für Kinder neu veröffentlicht.

Über ruhige Jobs und rasche Entscheidungen

Als sich Passepartout um die Position eines Butlers beim britischen Gentleman Phileas Fogg bewirbt, hat er hauptsächlich eines vor: sein bewegtes Leben hinter sich zu lassen. Denn er war bereits Sänger, Tänzer und Mitarbeiter eines Zirkus. So ein langweiliger Arbeitgeber wie Mr. Fogg ist daher genau in seinem Sinne. Das glaubt er zumindest, bis dieser eine wahnwitzige Wette annimmt, in 80 Tagen um die Welt zu reisen und noch am gleichen Tag aufzubrechen. Es geht nach Dover und dann weiter in Richtung Suez, Bombay und immer weiter. Durch einen unglücklichen Zufall wird Fogg jedoch für einen Bankräuber gehalten, der sich möglichst rasch aus Großbitannien absetzen will. So gibt es gleichzeitig Rennen gegen die Zeit und einen unbarmherzigen Verfolger.

In 80 Tagen um die Welt

Essenzielle Inhalte und großflächige Illustrationen

Die reguläre Version des Werks hat mehrere hundert Seiten und wäre dementsprechend etwas lang als Kinderbuch. Insofern wurden hier notwendige Kürzungen vorgenommen. Man beschränkte sich auf die wichtigsten Stationen der Reise, die denkwürdigsten Ereignisse und gewann so notwendigen Platz für die manchmal ganzseitige, manchmal doppelseitige und zum Teil verzierende Illustrationen von Francesca Rossi. Das lässt gewisse Szenen vermissen, gewinnt aber dafür optisch an Charme.

In 80 Tagen um die Welt

Wie ist die Adaption gelungen?

Die ergänzenden Illustrationen sind interessant gewählt. Auch wenn die Gesichter der Menschen eher eckig und rudimentär gestaltet sind, sind es die Umgebungen, Landschaften, Fahrzeuge und Tiere nicht. Man hat ein wenig das Gefühl, dass nicht die Personen im Mittelpunkt stehen, sondern die Reise und das Reisen an sich. Und das mag in einer Zeit, in der es keineswegs üblich war, sich in fremden Ländern oder gar auf anderen Kontinenten aufzuhalten, durchaus berechtigt sein. Junge Leser und Zuhörer sind gebannt, wenn es darum geht, mit Elefanten durch den Dschungel zu reisen oder ein Dampfschiff während der Fahrt mit Holz der Außenverkleidung zu befeuern. Auch die Bilder sind Blickfänger. Insofern kann man das Werk wohl als gelungene Adaption bezeichnen.

In 80 Tagen um die Welt

„In achtzig Tagen um die Welt“ ist eine bearbeitete Version des Klassikers von Jules Verne für Kinder ab sieben Jahren. Mit gestrafftem Inhalt und großflächigen Illustrationen hat man sich auf das Wesentliche beschränkt, für die Zielgruppe aber die wichtigsten Eckpunkte ausgewählt und richtig aufbereitet. Wer jungen Lesern einen ersten Einstieg in die Erzählwelten von Jules Verne ermöglichen will, ist hier sicherlich auch nicht an der falschen Adresse.

In 80 Tagen um die Welt

Details

  • Originaltitel:
    Il giro del mondo in 80 giorni
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2020
  • Umfang:
    96 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    7 Jahre
  • ISBN 13:
    9788863124194
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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