Der kleine Wassermann

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Mit "Der kleine Wassermann" veröffentlichte Otfried Preußler im Jahr 1957 ein Kinderbuch, welches mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendbuchpreises ausgezeichnet wurde. Auch heute noch erfreut sich dieses Werk großer Beliebtheit, weswegen man sich 2011 dazu entschied, eine Fortsetzungsreihe zu starten. Von dieser ist nun das dritte Buch "Der kleine Wassermann: Herbst im Mühlenweiher" erschienen.

Die Tage werden kürzer, der Wind weht kühler. Nun hält der Herbst Einzug am Mühlenweiher. Die Blätter der Bäume färben sich bunt und die Vögel sammeln sich, um in Schwärmen in den warmen Süden zu fliegen. Ausgelassen tollen der kleine Wassermann und die Kinder aus dem Dorf über die Wiesen und lassen dabei ihre selbstgebastelten Drachen steigen. Voller Vorfreude planen die Kinder für ein paar Tage in den Bergen zu wandern. Sie laden den kleinen Wassermann ein, mitzukommen, was er auch sehr gerne tun würde. Doch seine Eltern erlauben es nicht, steht doch der Winter bevor und es gilt noch, viele Vorbereitungen zu treffen. Der kleine Wassermann ist traurig, enttäuscht und wird immer verdrießlicher. Selbst seine Freunde, die jungen Frösche und der Biber Bockert, sind mit anderen Dingen beschäftigt. Der kleine Wassermann ist wütend. So sehr, dass er sogar seinem Flötenunterricht beim Moormann fernbleit. Stattdessen nimmt er sich heimlich ein Floß und fährt den Fluss herunter. Entgegen den früheren Warnungen seines Freundes Bockert lässt der kleine Wassermann das Floß heute viel weiter treiben als sonst. Bis hin zum reißenden Wasser schwimmt es, und da passiert das Unglück. Eine heftige Sturmböe erfasst das Floß und lenkt es direkt auf den Brückenpfeiler zu. Der kleine Wassermann kann gerade noch rechtzeitig abspringen, verletzt sich dabei aber den Fuß. Wie soll er jetzt nur nach Hause kommen?

Otfried Preußlers Kinderbücher begeistern seit vielen Jahrzehnten junge Leser und haben auch heute noch einen festen Platz in unzähligen Kinderzimmern. "Der kleine Wassermann" ist eines davon, welches bisher eine Gesamtauflage von über 2,3 Millionen verkaufter Exemplaren hat. Daher ist es umso erfreulicher, dass man sich für eine Fortsetzung des Kinderbuches entschieden hat. Mit "Herbst im Mühlenweiher" ist nun der dritte Teil dieser Bilderbuchgeschichten erschienen.
Stimmungsvoll und mit malerischen Worten wird der Einzug des Herbstes im Mühlenweiher beschrieben. Man glaubt förmlich, die herabfallenden Blätter rascheln zu hören oder die Vögel, die sich zum Flug in den warmen Süden allerorts sammeln. Man spürt den kalten Nebel, der über die Wiese kriecht und trübe Stimmung verbreitet. Kein Wunder, dass der kleine Wassermann verdrießlich wird und mit seiner Situation hadert.
Doch nicht nur die wunderschöne Erzählweise transportiert die jahreszeitliche Stimmung, auch die Illustrationen haben einen großen Anteil daran. In klassischem, traditionellem Stil und mit herbstlichen, erdigen Farben gezeichnet, transportieren sie wunderbar die Stimmung der Jahreszeit aber auch der handelnden Personen. Man hat das Gefühl, selbst am Ort des Geschehens zu sein, die frischen Herbstwinde und den Regen durch die Kleidung dringen zu spüren.
Beide Attribute machen aus dem Bilderbuch ein ganz besonderes Werk. Ein Werk, welches man gerne mit seinen Kindern zur Herbstzeit hervorholt und liest. Natürlich passt es auch in jede andere Jahreszeit, doch so richtig in die Handlung hineintauchen gelingt bei sommerlichen Temperaturen nicht so gut, wie bei herbstlichem Wetter.

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