Paul und die Klettenhexe

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Eine Geschichte von zwei ungewöhnlichen Freunden!
von Claire Barker
Rezension von Janett Cernohuby | 06. Oktober 2019

Paul und die Klettenhexe

Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an. Eine Tatsache, die auch im Kinderbuch immer wieder gut funktioniert: Zwei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein können, finden einander und werden die besten Freunde. Claire Barker setzte darauf und schrieb die Freundschaftsgeschichte „Paul und die Klettenhexe“.

Verhexter Neuanfang

Paul ist gerade erst mit seiner Mutter im Haus Krähenhorst eingezogen. Dieses alte Gemäuer hat seine Mutter geerbt, doch es stand viele Jahre leer. Dementsprechend unheimlich ist es in ihm auch. Doch Paul ist ein vernünftiger Junge, ein Superhirn und hat ein Stipendium an der Eliteschule bekommen. Er weiß, dass es für alles eine logische Erklärung gibt und nichts Unheimliches an diesem Haus ist.
Doch er hat sich geirrt. Denn in den alten Sträuchern im Garten lebt die Klettenhexe und die beäugt sehr skeptisch ihre neuen Nachbarn. Es dauert auch nicht lange und die beiden treffen aufeinander. Von da an gerät Pauls Leben ganz schön durcheinander, denn die Klettenhexe sorgt immer wieder für heilloses Durcheinander.

Paul und die Klettenhexe

Wo ist die Freundschaft?

Was in Claire Barkers Geschichte definitiv nicht fehlt, sind Unmengen an Unfug, den die Kletterhexe fabriziert. Was ihr jedoch fehlt, ist die Warmherzigkeit, die positive Atmosphäre und das Gefühl von Freundschaft.
Paul ist ein besonderes Kind. Er ist hochbegabt, was ihm in seiner alten Schule keine Freunde, dafür aber viel Ärger eingebracht hat. Doch mit dem Wechsel in eine Schule für hochbegabte Kinder erhofft er sich, endlich Freunde und einen Ort zu finden, an den er gehört.
Grundsätzlich würde er all das auch erreichen, wäre nicht in seinem Garten die Klettenhexe. Sie ist das komplette Gegenteil von Paul. Unvernünftig, laut, frech - und vor allem unsympathisch. Zwar stellt sie schnell fest, dass sie mit Paul befreundet sein möchte, doch offenbar hat sie keine Ahnung, was eine Freundschaft ausmacht. Immer wieder bringt sie Paul in Probleme, spielt ihn gegen Lehrer und Mitschüler aus, stellt Unfug an, für den Paul sich rechtfertigen muss. Doch am Schlimmsten von allem: Sie bemerkt es noch nicht einmal. Nein, sie sieht gar nicht, was sie ihrem angeblichen Freund mit ihrem Verhalten antut und wie sie ihn verletzt. Dass Paul trotzdem mit ihr befreundet sein möchte, kann man nur mit dem Plot des Buches erklären. Ja, wenn man ehrlich ist, ist die Klettenhexe eine recht unsympathische Person. Natürlich mögen die einen oder anderen Streiche witzig sein. Doch im Hinblick auf Paul, im Kontext der ganzen Geschichte, lösen sie beim Lesen nicht gerade ein Lächeln aus, sondern regen eher zum Kopfschütteln an. Stimmiger sind dagegen Teemu Juhanis Illustrationen. Vor allem seine Darstellung der Hexe ist perfekt gelungen. Das gemeine und fiese ist ihrem Gesichtsausdruck sehr gut anzusehen. Auch der Anhang mit Notizen der Klettenhexe kann überzeugen. Hier finden sich neben Worterklärungen, Schimpfwörtern und Beleidigungen auch Zaubersprüche, Witze und ein Rezept für Walnusstinte.

Paul und die Klettenhexe

„Paul und die Klettenhexe“ passt zwar thematisch gut in den Herbst, ist aber keineswegs ein Kinderbuch, dessen Geschichte überzeugt. Hier fehlt es an einer ehrlichen Freundschaft, an Wärme und an Spaß. Das ist schade, da die Grundidee zu einer richtig lustigen Freundschaftsgeschichte hätte werden können.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Picklewitch and Jack
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2019
  • Umfang:
    240 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783505142895
  • Preis (D):
    12,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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