Hilo

Hilo - Der Junge, der auf die Erde krachte

von Judd Winick
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. November 2016

Hilo - Der Junge, der auf die Erde krachte

Wenn man von Comics spricht, gibt es mehrere Hauptrichtungen, von denen meist die Rede ist. Da sind die amerikanischen Superhelden-Comics, frankobelgische Comics, Mangas und die klassischen Disney-Comics. Doch gibt es noch andere Werke, die insbesondere für Kinder geeignet sind? Ja, denn bei Popcom ist kürzlich der erste Band einer neuen Reihe erschienen. Dieser heißt „Hilo – Der Junge, der auf die Erde krachte“ und stammt aus der Feder von Judd Winick.

D.J. ist kein besonders glücklicher Junge. In einer Familie voller Überflieger, von denen jeder in irgendetwas unglaublich toll ist, ist er einfach nur ein langweiliges, durchschnittliches zehn Jahre altes Kind. Das einzige, was seine Kindheit früher besonders gemacht hat, war seine Freundschaft zur Nachbarstochter Gina, die aber irgendwann weggezogen ist. Nun hadert er stets mit sich und den eintönigen Tagen im kleinen Ort Berke County. Bis zu dem Tag als plötzlich ein Junge vom Himmel fällt und auf die Erde kracht. Es ist ein seltsamer Junge in einer silbernen Unterhose, der sich selbst Hilo nennt und an dem einiges seltsam ist. Nicht nur, dass er offenbar noch nie Müsli gegessen oder Milch getrunken hat. Er kann anscheinend auch Laserstrahlen aus den Händen feuern und fremdartige, möglicherweise außerirdische Roboter-Ameisen abwehren. Eine große Überraschung erwartet D.J. und seine eben erst wieder aus New York zurückgekehrte Freundin Gina, als sie die wahre Beschaffenheit von Hilo und seine Aufgabe herausfinden. Dennoch begeben sie sich auch in große Gefahr und stürzen sich in gefährliche Abenteuer, als er beginnt, den Kampf gegen seinen Erzfeind Razorwark wieder aufzunehmen...

Um junge Leser mit einem Comic sofort zu fesseln, benötigt es einige wichtige Ingredienzien. Zum einen Action, flotte Dialoge und aussagekräftige, bunte Zeichnungen, die trotzdem klare Linien besitzen. Von all diesen Inhalten gibt es schon zu Beginn des Comics eine Menge. Eine Vorstellung der Protagonisten, mitten auf der Flucht vor einem seltsamen Roboter, viel Geschrei und die Andeutung von Superkräften. Wenn das ein Kind nicht überzeugt, was dann? Auch wenn die Handlung danach etwas weniger rasant voranschreitet, um den Hintergrund der Charaktere und sie selbst genauer darzustellen, kann doch jedes Kapitel entweder mit einem guten Witz oder einem spannenden Ende aufwarten – die beide dazu führen, dass man die Geschichte weiterlesen möchte. Die Zeichnungen selbst sind größtenteils witzig gehalten, mit nur einigen kleineren Gruselszenen, wenn es um Monster geht. Interessant ist auch die Darstellung der Augen der Charaktere, die meist nur angedeutet werden – abgesehen von Situationen, in denen man Gefühle deutlicher darstellen möchte. Obwohl die eigentliche Geschichte im vorliegenden Band abgeschlossen ist, wird schon klar, dass der Autor selbige fortsetzen will. Man darf gespannt sein, wie er einen zweiten Teil mit potenziell noch mehr Spannung und Action anlegt.

„Hilo – Der Junge, der auf die Erde krachte“ von Judd Winick ist der erste Band einer neuen Comicreihe, die sich zwar nicht nur an junge Leser richtet, aber für diese wohl am besten ihr Potenzial entfaltet. Frech, bunt, mit einem skurrilen aber netten Protagonisten und zwei guten zehnjährigen Freunden, vermag das Werk auch Kinder zu überzeugen und mit der Handlung zu fesseln. Ein Comic für Kinder, das wir gerne empfehlen können.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Erschienen:
    10/2016
  • Umfang:
    196 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ASIN:
    3842030819
  • ISBN 13:
    9783842030817
  • Preis (D):
    14 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration: