Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte

von Alexa Hennig von Lange
Rezension von Janett Cernohuby | 01. September 2016

Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte

Allergien schränken das Leben manchmal ganz schön ein. Besonders wenn man auf bestimmte Lebensmittel derart allergisch ist, dass ein Kontakt mit diesen zu gefährlichen Schockreaktionen führen kann. Doch manchmal können Allergien auch etwas Großartiges bewirken. Manchmal können sie Menschen zusammenführen, deren Wege sich sonst vermutlich niemals gekreuzt hätten. In Alexa Hennig von Langes Kinderbuch "Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte" ist genau dies der Fall.

Seit Lisa mit ihren Eltern in ein Haus am Stadtrand gezogen ist, ist sie total unglücklich. Denn nicht nur, dass sie nun nicht mehr mit ihrer besten Freundin Tür an Tür wohnt, ist sie obendrein in einem "Rentnerviertel" gelandet, in dem es keine anderen Kinder zum Spielen gibt. Zumindest bis vor kurzem. Denn nun wurde das alte Herrenhaus in ein Waisenhaus umgebaut. Neugierig stattet Lisa diesem einen Besuch ab. Wie es wohl ist, in einem Haus ohne Eltern zu leben? Keine Eltern, keine Regeln, sondern absolute Freiheit. Doch schnell lernt Lisa, dass ein Waisenhaus keineswegs ein fröhlicher Ort ist. Sie lernt einige Jungen kennen und freundet sich mit ihnen an. So bekommt sie Einblicke in das Leben von Waisenkindern und wonach sie sich sehnen.

"Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte" ist ein großartiger Kinderroman für Leser ab zehn Jahren. Er ist turbulent und ruhig zugleich, fröhlich und tragisch zusammen. Alexa Hennig von Lange erzählt eine erfrischend andere Geschichte, die an manchen Stellen zwar nicht perfekt nach Realität klingt, aber trotzdem einfach nur Spaß macht. Lisa ist ein junges Mädchen, das am Beginn zur Pubertät steht. Und natürlich hat sie so einige kleinere und größere Probleme. Der Umzug in das "Rentnerviertel", wie sie es selbst nennt, hat nicht nur ihr Leben durcheinander geworfen, es hat auch ziemlich viele Nachteile. Sie sieht nicht nur ihre allerbeste Freundin immer seltener, diese hat sich auch von Lisa abgewandt und behandelt sie wie Luft. Gleichzeitig ist sie nun noch einsamer, da ihre übervorsichtigen und ängstlichen Eltern ihr verbieten, alleine irgendwo unterwegs zu sein. Nachdem Lisas Mutter als Kind angeblich fast einmal entführt wurde, ist die Angst groß. Doch irgendwann reicht es Lisa und sie bricht aus ihrem Gefängnis aus. Ihr Weg führt sie in ein Waisenhaus, wo sie nicht nur neue Freunde kennenlernt, sondern eine Begegnung hat, die ihr komplettes Leben sprichwörtlich auf den Kopf stellen soll.
Es macht Spaß diese Geschichte zu lesen, die einerseits so viele klassische Mädchenprobleme aufgreift, andererseits auch Elemente hat, die schon sehr fiktional sind. Für das Buch ist das keinesfalls negativ, im Gegenteil. Es wird dadurch lebendig, quirlig und bereitet einfach nur Lesevergnügen. Geschichten für Kinder müssen nicht immer einen tiefen Sinn, eine wichtige Botschaft enthalten. Sie dürfen manchmal auch einfach nur Spaß machen und die Fantasie anregen. Was wäre wenn? Wenn man Lisa wäre und ähnliches erlebt? Genau diese Lesefreude, diesen Spaß an fiktionalen Geschichten bringt Alexa Hennig von Lange in ihren Roman ein und gibt ihn an die Leser weiter.

Kurz gefasst ist "Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte" ein unterhaltsamer, lebendiger, fröhlicher Roman für junge Leser ab zehn Jahren. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens mit ganz normalen Problemen und Sorgen. Eine Nuss ermöglicht ihr den Zugang zu einer anderen Welt, nämlich der der Waisenkinder. Hier trifft sie neue Freunde, die ihr weiteres Leben völlig verändern sollen. Ein toller Roman, der viele unterhaltsame und mitreißende Lesestunden verspricht.

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