Buchpräsentation "Krokonil und Tupfentiger"
Beitrag von Janett Cernohuby | 28. April 2015
In diesem Frühling war es wieder einmal soweit und der Tyrolia Verlag präsentierte ein neues Buch aus dem Projekt 'Lesen Lieben Lernen' der St. Nikolausstiftung. Hierfür treffen sich alljährlich Experten aus den Bereichen Pädagogik, Verlagswesen und Illustration zusammen. Heraus kommt ein hochwertiges Kinderbilderbuch für Groß und Klein. So auch 2014. Welche Künstler dieses Mal am Werk waren und was daraus entstanden ist, das wurde dem interessierten Lesepublikum am 27. April 2015 in atmosphärischen Kulisse präsentiert: der BücherBühne im KinderLiteraturHaus in Wien.
In diesem einzigartigen Projekt wurde zum mittlerweile vierten Mal ein Kinderbuch verfasst und veröffentlicht. Dieses trägt den Titel 'Krokonil und Tupfentiger ' und wurde von der Mutter und Kindergartenpädagogin Gabriele Hoffmann geschaffen. Stadtrat Christian Oxonitsch, der die Gäste der Buchpräsentation begrüßte, freute sich besonders darüber, dass eine Pädagogin der Städtischen Kindergärten Wiens diesen Wettbewerb gewonnen hat.
Doch was ist an diesem Projekt einzigartig?
Verantwortlich hierfür ist die St. Nikolausstiftung. In Kooperation mit dem Tyrolia Verlag und dem Schneiderhäusl werden jedes Jahr Eltern und Pädagogen dazu eingeladen, eine Geschichte für Kinder zu schreiben und diese einzureichen. Eine Fachjury wählt aus allen Einsendungen den Gewinner aus, der sich dann nicht nur über den Friedl Hofbauer-Preis freuen darf, sondern auch zur so genannten 'Sprungbrettwoche' im Schneiderhäusl eingeladen wird. Diese bietet vielversprechenden Nachwuchsillustratoren die Möglichkeit, ihre Bilder für Geschichte einzureichen. Auch hier wird eine Illustratiorin ausgewählt. Für 'Krokonil und Tupfentiger' war dies Michaela Noll. Nun kommt der dritte Partner ins Spiel, der Tyrolia Verlag. Dieser druckt und veröffentlicht das Buch.
Das Konzept dieses Projekts geht auf. Das beweisen nicht nur die bereits vier erschienen Kinderbücher, sondern auch die verschiedenen Auszeichnungen für das Sachbuch 'Gerda Gelse. Allgemeine Weisheiten über Stechmücken'.
Natürlich wurde nicht nur das Projekt vorgestellt, sondern auch das Buch selbst. Autorin Gabriela Hoffmann ging dabei gut auf ihr Zielpublikum, eine Kindergartengruppe, ein und erzählte ihnen die Geschichte des Buchs. Dafür griff sie auf kleine Anschauungsobjekte zurück. Es wurde ein Schnur gespannt, an der die Protagonisten, die Buchstaben /k/ und /t/ aufgehängt wurden. Die Autorin erzählte von deren Interessen, worin sie sich unterschieden und wie sie einander kennenlernten. Dieses Kennenlernen verlief anfangs gar nicht gut. Die beiden stritten sich und konnten einander gar nicht leiden. Doch nach einem Schimpfworterfindenden Schlagabtausch wurden sie dann die besten Freunde.
Leider endete hier für die erwachsenen Besucher bereits die Buchvorstellung. Über die Themen Motivation, Gedanken und Entstehung der Geschichte oder auch der Illustrationen zu sprechen war zu wenig Zeit - beide Künstlerinnen kamen nicht mehr zu Wort. Das war schade, da sie sicherlich viel Spannendes zu erzählen gehabt hätten.
Stattdessen wurden im Anschluss an diese Präsentation die Besucher getrennt. Die Kinder begaben sich mit der Autorin in einen Nebenraum, wo sie auf eine künstlerische Buchstabenentdeckungsreise gingen. Selbstverständlich wurde hier auch das Buch vorgelesen und es kamen wieder Schilder mit den handelnden Buchstaben und Tieren zum Einsatz. Die Kinder sollten diese an der jeweiligen Stelle des Buchs hochhalten.
Währenddessen nahmen die Erwachsenen an einem Kurzworkshop teil. 'Bilderbücher im Kindergarten' war das Thema. Unter Leitung von MMag. Michaela König wurde zuerst die Arbeit des Bücherklubs selbst vorgestellt, dann wanderte das Augenmerk aber wieder zurück zum Thema der Veranstaltung, 'Krokonil und Tupfentiger', und wie man mit diesem Buch arbeitet. In einer kleinen praktischen Übung durften dann die Zuhörer zur Tat schreiten. Anhand von Vorgaben sollten sie die Worte 'Krokonil' und 'Tupfentiger' mit ihrem Körper nachbilden. Keine leichte, aber auf jeden Fall lustige Aufgabe.
Bei einem lockeren Ausklang am Buffet konnten die Besucher noch einmal die Gelegenheit zu Gesprächen untereinander, aber auch mit den Verantwortlichen ergreifen. Dabei hat uns die Autorin Gabriela Hoffman verraten, dass ihre Tochter sie auf die Idee für diese Geschichte gebracht hatte.
Es war die zweite Buchpräsentation der der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung, in Zusammenarbeit mit dem Tyrolia Verlag, die wir besucht haben. Erneut haben wir die Früchte dieses besonderen Projekts kennenlernen dürfen. Es war eine gelungene Veranstaltung, wenngleich die Autorin und die Illustratorin zu wenig über ihre Arbeit erzählen konnten. Aber vielleicht sieht die Präsentation im nächsten Jahr anders aus. Dass es dann wieder eine Friedl Hofbauer-Preisverleihung geben wird, das bezweifeln wir aufgrund der Erfolge dieser Bücher nicht.