Alles wieder gut, mein Schatz!

von Dagmar Chidolue
Rezension von Janett Cernohuby | 01. November 2014

Alles wieder gut, mein Schatz!

Streiten und Trotzen ist für Kleinkinder ein wichtiger Teil ihrer Entwicklung. In ihnen erwacht der eigene Wille, gleichzeitig erfahren sie, dass andere nicht immer den gleichen Wunsch haben. Eine Situation, die sie verunsichert. Hinzu kommt, dass sie noch nicht in der Lage sind, Wünsche zu regulieren. Und so ist der ein starker Gefühlsausbruch vorprogrammiert. Genau um solche geht es auch in dem Kleinkinderbuch "Alles wieder gut, mein Schatz" von Dagmar Chidolue.

Timmi trifft unterwegs seine Freundin Sophie. Während die Eltern sich kurz unterhalten, stibitzt Timmi Sophies Schildkröten-Keks. Sophie ist wütend und gibt das lautstark kund. Doch zum Glück hat Sophies Mama noch viele weitere Kekse dabei.
Auch im Kindergarten gibt es Streit. Emil und Luisa streiten sich um das gelbe Auto und den roten Traktor. Zum Glück kann Betreuerin Katrin die beiden beruhigen.
Nicht nur Kinder streiten, auch im Tierreich geht es nicht immer friedlich zu. Der kleine Kater beispielsweise zieht das Kätzchen am Schwanz, beißt es ins Ohr, will seine Aufmerksamkeit haben. Doch das Kätzchen ist davon gar nicht begeistert.
Der kleine Waschbär Zausel soll nun endlich Pfoten und Nase waschen. Doch Zausel mag nicht und setzt sich erst einmal schmollend unter einen Strauch.

In zehn kürzesten Kurzgeschichten wird vom Streiten, Trotzen aber auch Vertragen erzählt. Es sind ganz gewöhnliche und alltägliche Erlebnisse, die aus friedlichen kleinen Engeln kleine Zornbinkel machen. Da reicht es oftmals, wenn plötzlich die Schwester mit dem tollen Flugzeugkarton spielen will oder Bobby Bär nicht durch die Pfützen plantschen darf. Doch genauso schnell wie die Wut kommt, verfliegt sie auch wieder. Denn einen Grund um lange zu schmollen haben alle nicht wirklich.
Das Buch ist für Kleinkinder ab 18 Monaten gedacht. In diesem Alter beginnt das Erkennen der eigenen Wünsche, die sogenannte Trotzphase. Da ist es schön, wenn Kinder in Form von einfachen und leicht verständlichen Geschichten einen Spiegel vorgehalten bekommen. Sie erfahren, dass es anderen ähnlich geht, dass man sich aber auch wieder vertragen kann. Sogar recht einfach.
Man sollte sich des Alters der angestrebten Zielgruppe deutlich bewusst sein und nicht die Kürze der Erzählungen und deren fehlende Tiefe kritisieren. Denn in diesem Alter können sich Kinder noch nicht auf lange Geschichten konzentrieren. Hinzu kommt, dass bei diesem Thema auch keine tiefgreifenderen Erklärungen nötig sind, die Kleinkinder noch nicht verstehen können. So sehen und hören sie von Kindern, die mit ganz ähnlichen Situationen konfrontiert werden. Das Teilen des Spielzeugs, das Wegnehmen eines Kekses. Doch sie sehen auch, dass es für all diese Dinge keinen Grund gibt, lange zu schmollen. Alles ist halb so schlimm und schnell vergessen.
Die Geschichten sind nicht nur altersgerecht und liebevoll erzählt, sie handeln auch nicht immer von normalen Kindern. Manchmal schlüpfen Tierkinder in die Rolle der Hauptfiguren. Tiere, die Kindern in diesem Alter nicht nur vertraut sind, sondern die auch ihre Aufmerksamkeit wecken. Auch sie streiten sich, was für Kleinkinder nicht nur herzige Geschichten ergibt, sondern ihnen auch zeigt, dass man solche Gefühle ruhig auch zulassen darf.

Zusammengefasst ist "Alles wieder gut, mein Schatz" ein nettes und liebevoll erzähltes Pappbilderbuch für Kleinkinder ab 18 Monaten. Seine kurzen Geschichten handeln allesamt vom Streiten, Trotzen und Vertragen. Durch die Kürze der Erzählungen können Kinder sehr viele verschiedene Streitsituationen erleben. So wird das Buch nicht spannend, sondern wartet immer wieder mit etwas Neuem auf.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2014
  • Umfang:
    20 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    2 Jahre
  • ISBN 13:
    9783649617075
  • Preis (D):
    10,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:

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