City of Elements

Die Macht des Wassers

von Nena Tramountani
Rezension von Emilia Engel | 18. Juni 2020

Die Macht des Wassers

Kias Welt scheint trostlos. Durch ein Zerwürfnis haben sich ihre besten Freundin von ihr abgewandt. Ihre Eltern haben den Kontakt abgebrochen. Nur ihre neue Freundin Eve spendet ihr in diesen seltsamen Zeiten Trost. Zu all den düsteren Wolken in ihrem Leben gesellt sich nun auch eine andere Sorge dazu. Seit geraumer Zeit sieht sie immer wieder diesen jungen Mann, der ihr überall aufzulauern scheint. Als er plötzlich vor ihrer Wohnungstür auftaucht und sie ihn fragt, wer er denn sei, ist seine Antwort nur “Deine beste Chance, diese Nacht zu überleben.” Und plötzlich steht Kias Welt Kopf….

Von einem Moment zum nächsten wird Kia quasi in eine andere Welt hineinkatapuliert. Natürlich vertraut sie dem fremden Stalker nicht auf Anhieb. Erst einmal unternimmt Kia einen Fluchtversuch, der in einem verwirrenden, übersinnlichen Erlebnis endet. Schließlich wird sie doch noch von dem jungen Typen mit Namen Will gefasst und entführt. Doch aus seiner Sicht ist es ein Rettungsversuch, denn Kia ist in Lebensgefahr. Man verfolgt sie und trachtet ihr nach dem Leben. Wills Aufgabe ist es, sie in die CIty of Elements Tessarect zu bringen. Er sei ihr Inventi, das bedeutet, er ist so etwas wie ihr Beschützer, Nur dass es noch viel mehr als das umfasst. Ganz dubiose Geschichten tischt ihr Will auf, denen sie nicht so recht trauen kann. Kia sei ein Kind zwei verschiedener Elementträger, ein überaus verbotenes Ding. Das bedeutet, dass sie magische Kräfte hat, doch welche Macht sie in sich trägt muss erst geprüft werden.
Tessarect ist eine Stadt, die streng in vier Teile aufgeteilt ist - in die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Jedes Element trägt eine eigene Macht in sich, wie zum Beispiel die des Wassers in der Zeit zurückzuspringen. Die Elemente sollen sich nicht untereinander vermischen. Sich mit jemanden von einem anderen Element zu treffen ist, ist verboten.
Kias Ankunft in dieser Stadt ist mehr als verwirrend. Es ist eine völlig neue Welt für die junge Frau. Dass ihre Eltern nicht wirklich ihre echten Eltern sind, ist schon schwer zu verdauen, aber dass es hier auch um magische Kräfte geht, ist ihr Anfangs doch etwas zu viel. Ihr einziger Trost in dieser Welt ist ihre beste Freundin Eve, die ebenfalls in dieser Welt der Magie zu Hause ist. Doch der Trost ist nur kurz, denn Eve verschwindet spurlos. Wem kann Kia in dieser fremden Stadt voller Geheimnisse trauen? Und wer sind die Menschen, die sie umbringen wollen?

Nina Tramountani ist eine junge Autorin, Jahrgang 1995, die mit ihrem Debüt “City of Elements - Die Macht des Wassers” eine neue Fantasyreihe im Jugendbuchbereich  geschaffen hat. Vier Bände soll die Reihe umfassen, jedem Element ist ein Band gewidmet, die am Besten in die Rubriken New Adult und Romantasy passen.
Das Thema ist ein altbekanntes: die Protagonistin lebt ein völlig normales Leben, nicht unbedingt ein glückliches,  und plötzlich taucht sie in eine magische Welt ein. So zu starten ist immer eine gute Idee, denn welcher Leser wünscht sich nicht manchmal, dass sich ihm eine neue Welt offenbaren würde, zum Beispiel durch eine Tür im Kleiderschrank.
Dass hier die Einführung in die magische Welt der Elemente gleich zu Beginn durch den gutaussehenden Inventi Will erfolgt, lässt nicht schwer erahnen wie es weitergeht. Natürlich ist Kia, die Protagonistin, sofort negativ gegen den jungen Mann eingestellt, der sie zuerst gestalkt, dann entführt und schließlich beschützen soll. Bei Zweien, die sich so offensichtlich nicht leiden können, ist klar, dass da schon bald der Funke überspringen wird. Ganz überzeugt hat uns die Liebesgeschichte jedoch noch nicht. Es wirkt nicht authentisch und beim Lesen spürt man das Prickeln nicht so wie man sich das wünschen würde. Doch bei einem Erstlingswerk kann man da ruhig ein Auge zudrücken.
Die Autorin hat sich sichtlich viele Gedanken zu der Welt der Magie gemacht - der Stadt Tessarect, der City of Elements und deren Bewohner. Es gibt im Buch zu Beginn auch eine Karte, die die Stadt abbildet. Dennoch fiel es uns beim Lesen schwer ein klares Bild der Stadt aufzubauen, der Stadtplan war da leider auch keine Hilfe. Möglicherweise wäre hier eine detailreicher Beschreibung hilfreicher gewesen.
Geschrieben ist die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Kia. Der Schreibstil ist einfach und spannend und den Jugendlichen bzw. “New Adults”  angepasst

Wer einen leicht verdaulichen, magischen Fantasyroman lesen möchte, soll unbedingt zu diesem Buch greifen und damit in eine neue Fantasyreihe starten. Es ist immer wieder spannend jungen Autoren bei ihrem Debüt zu begleiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln. Die “City of Elements”-Reihe ist bereits jetzt schon sehr beliebt und wird bestimmt noch viel mehr Leser im Jugendbereich finden. Teil 2 ist ebenfalls schon erschienen und die letzten beiden Bände werden auch bald folgen.

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