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Tee ist ein beliebtes und bekömmliches Getränk, das Körper und Geist nährt. Doch die Shénnóng-Magier verstehen es noch viel mehr aus einem Tee und den dazugehörigen Kräutern herausholen. Mit ihrer Magie und ihrem Wissen können sie einen Tee brauen, der eine, die Wahrheit sagen lässt oder verschiedene Gefühle in den Trinkenden zu erwecken vermag. Doch er kann genauso gut als Gift aufgebrüht werden. Nun ruft die Prinzessin alle Shénnóng-shi des Landes zusammen, um herauszufinden, wer der beste Tee-Magier des Landes ist.

Obwohl Ning eigentlich Ärztin werden und damit ihrem Vater zur Hand gehen soll, weiß sie vieles über die Shénnóng-Magie. Denn ihre Mutter ist eine mächtige Shénnónig-shi, die ihre Schwester und sie diese Magie lehrt. Ein vergifteter Teeziegel sorgt dafür, dass Ning versehentlich ihre Mutter und Schwester vergiftet. Nings Mutter stirbt, doch schafft es, während ihrer letzten Atemzügen eine heilsame Essenz für Nings Schwester zu brauen. Die Schuldgefühle lasten schwer auf der jungen Frau, die doch eigentlich nichts dafür kann. Ihre Mutter ist tot und die Schwester kann nur mit Mühe am Leben gehalten werden. Für Ning steht fest, dass sie in die Hauptstadt reisen muss, um bei dem Wettbewerb der Shénnóng-shi teilzunehmen. Denn der Gewinner darf sich entweder etwas wünschen oder wird zum Hof-Magier ernannt. Das ist die Chance, ihrer Schwester die rettende Hilfe zukommen zu lassen. Der Besuch am königlichen Hof entpuppt sich jedoch als ganz anders als erwartet. Ning, die nur ein einfaches und eher kärgliches Leben kennt, ist von so viel Überfluss überwältigt. Hier gibt es Intrigen, Hochmut und Verrat. Zum Glück ist nicht alles schlecht, denn sie findet auch Freunde. In einem Jungen namens Bo, dem sie am Markt begegnet, findet sie schnell einen geheimnisvollen Freund. Lian wird ihr zu einer sehr guten Freundin und Mitstreiterin in dem Wettbewerb. Gemeinsam versuchen sie, die verschiedenen Prüfungen des Wettbewerbs zu bestehen. Doch Nings Anwesenheit und ihre Art sind manchen ein Dorn im Auge und sie muss sich hüten. Denn nicht nur ein Mal trachtet man ihr nach dem Leben.

“A magic steeped in poision” ist ein wirklich gelungener erster Teil einer Dilogie von Judy I. Lin. Sie hat eine fabelhafte Fantasywelt erschaffen, in der es auserwählte Menschen gibt, die die Tee-Magie beherrschen. Die Protagonistin ist eine sympathische, junge Frau, die das schlechte Gewissen plagt. Sie wird alles, was nötig ist. tun, um ihre Schwester zu retten. Doch am Hof muss sie erkennen, dass Leid, auch jenes ihrer Familie, nur ein kleiner Kieselstein ist, im Vergleich zu dem, was das ganze Königreich plagt. Zuallererst fühlt sie sich natürlich ihrer Familie verpflichtet. Aber sie wird immer mehr in die Probleme des Königreichs hingezogen. Freundschaften werden auf die Probe gestellt.
Judy I. Lin erzählt ihre Geschichte aus der Sicht ihrer Protagonistin Ning. Fesselnd sind immer wieder die Momente, in denen die Tee-Magie zum Einsatz kommt und der Leser und die Leserin miterleben, was diese alles vermag. Jeder Shénnóng-shi-Magier hat seinen eigenen Zugang zur Magie und man erlebt hautnah, wie sich die Magie in Ning zeigt. Man hofft natürlich, dass Ning ihre Schwester retten kann, doch letztlich gibt es dann doch mehr Probleme, denen sie sich stellen muss. Darunter auch die Frage, wem sie vertrauen kann. Auch die Liebe flattert in Nings Herz, doch wie bei allem ist es auch hier nicht so einfach. Die zarte Liebesgeschichte steht hier nicht im Fokus, aber sie ist eine perfekte Ergänzung. Familienzusammenhalt und Freundschaft sind besonders wichtig, doch die Schmetterlinge in Nings Bauch machen noch mal mehr ein schönes runde Bild. Wie es das Leben manchmal schreibt - vielleicht nie im richtigen Moment, aber dennoch schön.

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