Snow - Die Prophezeiung von Feuer und Eis

von Danielle Paige
Rezension von Emilia Engel | 01. Oktober 2017

Snow - Die Prophezeiung von Feuer und Eis

Snow ist alles andere als eine gewöhnliche Teenagerin. Den Großteil ihres Lebens wurde sie als Verrückte abgestempelt und eingeschlossen, doch nun stellt sich heraus, dass sie alles andere ist als das. In ihr schlummert nicht nur die magische Kraft Schnee und Eis zu kontrollieren, sie ist auch eine Prinzessin aus einer anderen Welt. Als Säugling war ihre Mutter mit ihr aus dieser Welt  geflohen, in die sie nun zurückkehrt, um ihre große Liebe zu retten. Doch da gibt es auch eine Prophezeiung, die erfüllt werden will…

Der Versuch als kleines Mädchen durch einen Spiegel zu gehen, der mit schweren Verletzungen endete, brachte Snow in eine psychiatrische Anstalt. Seitdem lebt sie dort unter ihresgleichen, immer unter dem Einfluss von Medikamenten. Ihr einziger Trost und Freund ist Bale, der wegen seiner Liebe zum Feuer in der Anstalt ist.

Eines Tages taucht ein Fremder auf, der sie “Prinzessin” nennt und sie in eine andere Welt mitnehmen möchte - eindeutig ebenfalls ein Verrückter. Kurz darauf erlebt Snow wie Bale durch ein Portal verschleppt wird. Es ist klar, dass Snow ihm folgen und ihn retten muss. So stellt Snow fest, dass es tatsächlich eine Welt hinter dem Spiegel gibt. Das Land Algid, das unter der grausamen Herrschaft König Lazars steht, wird durch seine Magie mit Eis und Schnee überzogen. König Lazar muss eine Prophezeiung verhindern, in der seine verlorene Tochter ihm den Thron wegnimmt. Und ebendiese Tochter ist Snow. Mit Hilfe einer Hexe werden Snows - durch die Medikamente unterdrückte - magische Kräfte freigelegt und sie lernt langsam damit umzugehen. Auf ihrem Weg begegnen ihr allerhand Menschen, die sie überzeugen wollen, dass sie die Eine ist, die Algid retten muss. Snows einziges Ziel jedoch ist Bale zu retten und nicht ein ihr vollkommen fremdes Land aus den Klauen ihres Vaters zu befreien. Der Weg ist hart und voller Gefahren. Snow muss Bündnisse schließen und ihre magischen Kräfte einsetzen, um ihrem Ziel näher zu kommen. Snow braucht jede Hilfe, die sie kriegen kann, denn letztendlich wird sie auch ihrem Vater, dem grausamen König, gegenübertreten müssen. Es finden sich Freundschaften an ungewöhnlichen Orten und Feinde tauchen auf, wo man Freunde vermutete. Und trotz ihrer Liebe zu Bale gibt es da auch die eine oder andere männliche Verlockung.

 

Mit “Snow - Die Prophezeiung von Feuer und Eis” liefert Danielle Paige einen gelungenen Auftakt einer neuen Buchreihe. Erfrischend ist, dass die Geschichte nicht sofort mit Action beginnt, sondern zuerst mal einen guten Einblick in Snows Leben in der psychiatrischen Anstalt ermöglicht. Das ist eigentlich allein für sich schon spannend. Elf Jahre Anstalt hinterlassen ihre Spuren. So ist es nur nachvollziehbar, dass der Charakter Snows so ist, wie er ist - schnell wütend, stur und tendenziell misstrauisch. Überhaupt gibt die Protagonistin ein rundum stimmiges Bild ab. Viele der anderen Charakteren bleiben relativ oberflächlich. Allerdings bleibt der Protagonistin nicht viel Zeit die anderen ausführlich kennenzulernen. Somit hat die Autorin für die weiteren Bände noch Gelegenheit das nachzuholen.

Die Geschichte ist interessant und gut erzählt - wenn auch nicht so, dass man alles unbedingt auf einen Sitz durchlesen muss, aber so muss ja nicht jedes Buch geschrieben sein. Es gibt einige Figuren, die einem ans Herz wachsen und wo man sich schon freut, im nächsten Band mehr von ihnen zu lesen. Und nicht zu vergessen gibt es gegen Ende des Buches einige aufregende Wendungen, die man so nicht erwartet hat und wo man froh ist,, dass man einmal nicht alles schon vorher erraten hat!

Ein interessantes Detail am Rande ist eine Sache, die stark an “Games of Thrones” erinnert, die wir hier aber nicht verraten. Hinzu kommt der Untertitel, der auch nach der bekannte Buchreihe/Serie klingt, der aber im englischen Originaltitel nicht existiert. Gut möglich, dass der Thienemann Verlag damit diejenigen als Zielgruppe anvisieren will, die noch nicht alt genug sind für Game of Thrones. Ein wesentlicher Unterschied: der Winter naht nicht nur, sondern ist hier mit all seiner Gewalt schon da.

Alles in allem ist “Snow” nicht das spannendste Buch, das es gibt. Aber die Idee hinter der Geschichte ist wirklich gut, wenn auch nicht so gut umgesetzt wie sie sein könnte. Auf alle Fälle hat es Spaß gemacht, Danielle Paiges neuestes Werk zu lesen. Das Ende lässt darauf schließen, dass es im zweiten Band etwas spannender zugehen wird. Steckt man sich die Erwartungen nicht zu hoch, ist es ein absolut empfehlenswerter Jugendroman für ein paar kurzweilige Stunden Lesevergnügen!

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Stealing Snow
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2017
  • Umfang:
    400 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    14 Jahre
  • ISBN 13:
    9783522202374
  • Preis (D):
    17,99 €

Bewertung

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  • Anspruch: