Verrückt nach New York

Träume lernen fliegen

von Katrin Lankers
Rezension von Janett Cernohuby | 15. September 2015

Träume lernen fliegen

Fehler passieren, mitunter auch ungewollt. Manchmal lässt man sich jedoch bewusst auf Dinge ein, von denen man schon im Vorfeld weiß, sie sind nicht gut.  Ein großer Fehler eben. Dann sein falsches Verhalten wieder gerade zu rücken und vom Gegenüber Vergebung zu erbitten, geht nicht immer einfach. Denn die Wunden sitzen tief, das Vertrauen ist missbraucht worden. Diese Erfahrung musste auch Maxi aus der Reihe "Verrückt nach New York", machen. Im vierten und letzten Band heißt es nun "Träume lernen fliegen".

Die Versteigerung von Pinkstone ist vorbei, der Immobilieninvestor Miller hat das kleine pinkfarbene Haus nicht bekommen und kann es somit auch nicht abreißen. Doch wer ist der neue Eigentümer und was hat er nun mit dem Anwesen vor? Dürfen Maxi, Abbey, Pamela, Saida und Rick hier weiterhin wohnen oder müssen sie sich eine neue Bleibe suchen? Wobei wohnen eigentlich das falsche Wort ist. Nach der missglückten Renovierungsaktion von Alex gleicht Pinkstone eher einer Großbaustelle, auf der lediglich die Räume im Erdgeschoss noch bewohnbar sind. Und dann taucht endlich der neue Hausbesitzer auf - und die Pinkstoner fallen aus allen Wolken! Der Kampf um Pinkstone ist mit dem Besitzerwechsel allerdings noch nicht zu Ende, sondern geht in die nächste, alles entscheidende Runde.
Tja, und dann ist da noch Maxis gebrochenes Herz. Alex, dem sie vertraut hat und der sie so schändlich an seinen Vater verraten hat. Ob sie ihm jemals verzeihen kann?

So mancher Leser ahnt es vielleicht sowieso schon, wer das kleine pinkfarbene Häuschen ersteigert hat. In diesem Band wird dieser Verdacht nun endlich bestätigt. Doch damit reißen die Probleme nicht ab, denn noch immer will Miller seine Luxusappartements bauen - und das rosa Haus steht ihm dabei nach wie vor im Weg. Gleichzeitig haben auch die fünf Freunde noch immer mit ihren Problemen zu kämpfen: Abbey, die versucht mit ihren Eltern wieder in Kontakt zu treten. Pamela, die zwar mit Freude auf Hochzeiten singt, aber bald schon vom ewigen "Ave Maria" gelangweilt ist (und sich wünscht, einmal "The time of my life" zu singen. Saida, die zwar einen neuen Auftrag für zwei Abendkleider hat, aber keine Idee, wie diese aussehen sollen. Rick, der nach dem Herzinfarkt seines Vaters kurzfristig das Lokal übernimmt. Und natürlich Maxi, die gleich mehrere Probleme hat: ein gebrochenes Herz und eine angeknackste Beziehung zu ihrer Mutter. Doch alle diese Probleme und Handlungsfäden werden endlich aufgelöst und zu einem Ende gebracht. Ja, einem glücklichen Ende, wenngleich es zwischendurch gar nicht so aussieht. Tatsächlich spitzt sich der Kampf um Pinkstone ziemlich zu und gipfelt in einer brutalen Rausschmissaktion. Gleichzeitig führt Katrin Lankers ihre Leser auch wieder durch New York und zeigt ihnen dieses Mal wunderschöne, verborgene und aufregende Orte. Sie beschreibt sie so echt, dass man das Gefühl hat, dort zu sein. Die stillgelegte Subway-Station, der geheime Club im Zwanziger-Jahre-Stil, ein Stück Berliner Mauer, der kleine Pocket Park oder die Flüstergalerie. So gelingt es der Autorin auch im vierten Band  den Leser durch ihren Schreib- und Erzählstil einzufangen und an die Handlung zu fesseln. Manchmal übertreibt sie ein wenig, etwa bei Alex' Mordanschuldigungen gegen seinen Vater, oder es glückt alles ein bisschen zu schnell und reibungslos, etwa die Versöhnung und Aussprache zwischen Maxi und Alex‘ Vater im Krankenhaus. So richtig gefühlvoll und stimmungsvoll sind hingegen die Tagebuchauszüge von Maxis Mutter, in denen sie ihr Verhalten ihrer Tochter erklärt. Welcher Leser kann ihr jetzt eigentlich noch vorwerfen, in all den Jahren eine schlechte Mutter gewesen zu sein?

Alles in allem ist "Träume lernen fliegen" ein würdiger Abschluss dieser tollen New-York-Reihe rund um die 18-jährige Maxi. Der Autorin gelingt es wunderbar, in diesem letzten Band alle Handlungsfäden aufzulösen; gelungen aufzulösen. So liest man die letzte Seite, schlägt das Buch zu und freut sich einfach nur. Für Maxi, für Alex, für alle Beteiligten.

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