Verrückt nach New York

Kleine Fehler, große Folgen

von Katrin Lankers
Rezension von Janett Cernohuby | 05. Juni 2015

Kleine Fehler, große Folgen

Bekanntlich bestraft der Himmel kleine Fehler sofort. Doch nicht immer. Manchmal lässt er sich dabei auch Zeit. Wiegt die Betroffenen in Sicherheit, lässt sie ihr Netz aus Lügen, Irrungen und Wirrungen weiterspinnen - bis dann das große Erwachen kommt. Dnn wenn die Wahrheit an s Licht kommt ist der Aufschrei des Entsetzens umso lauter. Davon erzählt auch der zweite Band der Reihe "Verrückt nach New York", der unter dem Titel "Kleine Fehler, große Folgen" erschienen ist.

Drei Monate ist es her, seit Maxi auf der Halloween-Party Alex wiedergesehen und geküsst hat. Doch seither ist Funkstille. Daran wird sich auch nichts ändern, denn es ist der 23. Dezember und Maxi auf dem Weg zum Flughafen und auf den Weg zu ihrer Omama. Doch daraus wird nichts, als New York von einem Blizzard heimgesucht wird, in dessen Folge sämtliche Flüge gestrichen werden. Rick bietet ihr an, das Weihnachtsfest mit ihm bei seiner Familie zu verbringen. Maxi nimmt die Einladung an, nicht ahnend, welche Folgen das für sie haben wird. Denn Ricks Mutter ist so angetan von der jungen Frau, dass sie bereits ernsthafte Pläne für eine bevorstehende Hochzeit macht...
Als wäre das nicht schon aberwitzig genug, verhalten sich auch die anderen Mitbewohner von Pinkstone mehr als nur merkwürdig. Saida versteckt sich seit Tagen nur noch in ihrem Zimmer und nimmt sogar die Mahlzeiten mit hinauf. Pam ist angespannt, rennt alle fünf Minuten aufs Klo und Abby hat einen gut bezahlten Job bei einer Firma mit eher weniger gutem Ruf angenommen. Der krönende Abschluss ist dann ein unbekannter Hacker, der die Geheimnisse der WG in Maxis Blog brühwarm auftischt. Mit schwerwiegenden Konsequenzen...

Wieder einmal ist es der Autorin gelungen einen tollen Roman zu schreiben. Mit "Kleine Fehler, große Folgen" knüpft Katrin Lankers dabei nahtlos an den ersten Band der Reihe an. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in Erzählstil und Gesamteindruck. Man will eigentlich nur mal eben zu lesen beginnen und legt am Ende des Tages das Buch ausgelesen zur Seite. Wieder einmal beweist Katrin Lankers, dass sie mit Worten umgehen kann und aus einer scheinbar oberflächlichen Geschichte einen spannenden und vor allem fesselnden Roma machen kann. So liest man Seite um Seite und kann erst aufhören, wenn das Buch zu Ende ist. Die Geschichte allerdings noch nicht. Denn noch immer gibt es offene Handlungsfäden, ungeklärte Fragen und gerade im Entstehen begriffene Entwicklungen sowie Gelegenheiten.
Der Leser wird also einmal mehr in die Geschehnisse rund um Maxi und ihre verrückt-quirlige WG verstrickt. Viele Probleme und Schwierigkeiten wurden im ersten Band bereits thematisiert, waren aber keineswegs abgeschlossen und aus der Welt geschafft. Abbys konservative Familie, Pamelas Affäre mit ihrem Professor, Ricks längst überfälliges Outing und Saidas selbstzerstörerische Mitgliedschaft bei einer Tierschutzgruppe. Das alles kommt auch im zweiten Band zur Sprache und - so viel wollen wir vorweg greifen - eskaliert natürlich. Persönliche und familiäre Katastrophen sind dabei mit eingeschlossen. Doch auch Maxis Blog sorgt wieder für böses Blut in der Wohngemeinschaft.
Der Leser fiebert und bangt auch im zweiten Band mit den unterschiedlichen Charakteren mit, die Katrin Lankers so wunderbar geschaffen hat. Diese rücken zwar ein wenig in den Hintergrund, jedoch tun sie das aus eigenem Antrieb. Jeder hat seine Sorgen, die er glaubt, mit niemandem teilen zu können. Manches davon ist jedoch unbegründet, anderes wiederum tritt so ein, wie von der jeweiligen Person befürchtet. Am Ende hilft alles Verstecken nichts. Ein jeder muss sich seinen Problemen stellen. Diese werden zwar nicht aus der Welt geschafft, geben jedoch die Chance, sich weiterzuentwickeln. Und der Autorin die Gelegenheit, noch einen weiteren, vielversprechenden Roman zur Reihe zu verfassen.

Zusammengefasst ist "Verrückt nach New York: Kleine Fehler, große Folgen" eine spannende und gelungene Fortsetzung der Reihe. Katrin Lankers nimmt uns wieder mit in die verrückte WG des Pinkstone Haus. Fesselnd und spannend geschrieben, dürfen wir einmal mehr eine chaotische, verrückte Wohngemeinschaft begleiten. Vieles bleibt auch am Ende des zweiten Bandes noch offen, was neugierig auf Band drei macht.

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Bewertung

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