Monsters of Verity

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Wie schwer wiegt eine einzelne böse Tat? Ist es eine böse Handlung sich in Notwehr zu verteidigen und dabei den anderen zu töten? In der Welt von “Monsters of Verity” wiegt jeder gewaltsame Tod, egal ob Mord oder Notwehr, schwer und macht einen zum Sünder. Und Sünder werden für gewöhnlich von den Sunai die Seele geraubt und sterben daran. Eine Zwickmühle für August und Kate, denn eigentlich müsste er ihr die Seele nehmen,  doch er kann es nicht...

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit Kate in der Hütte jenseits der Ödnis, nach der Flucht aus Verity City, jemanden getötet hat und durch ihre unverzeihliche Tat ein Monster entstanden ist. Ein halbes Jahr ist vergangen, seit August Flynn Callum Harker, den Herrscher von North City und Kates Vater, getötet hat. Vieles hat sich verändert in dieser Zeit.
Kate hatte die Flucht ergriffen und in einem anderen Territorium ein neues Leben begonnen. Die Stadt Prosperity hat ihre ganz eigene Art von Monstern und Kate sieht es als ihre Aufgabe, sie zur Strecke zu bringen. Obwohl ihr Freundschaften nie leicht fielen, hat sie eine Gruppe junger Menschen gefunden, die ihr im Hintergrund bei der Jagd zur Seite stehen. Eines Tages taucht auf der Jagd jedoch ein neues Monster auf. In seiner Art des Jagens ein völlig andersartiges Monster und eines, das ungleich gefährlicher ist für die Menschheit. Die Begegnung mit dem Monster hinterlässt Spuren bei Kate, die sie dazu bringen, das Monster zu jagen und zu vernichten. Auch wenn das bedeutet, dass sie wieder nach Verity City fahren muss.
Währenddessen hat sich auch bei August viel getan. Er ist ein wichtiges Mitglieder der FEK, der Gruppe seines Vaters geworden, die für Sicherheit vor den Monstern in South City sorgen. Auch  er hat sein Bemühen aufgegeben, menschlich sein zu wollen. Nach dem Fall von North City gibt es noch mehr Arbeit für das Flynn-Einsatzkommando, denn viele Menschen flüchten zu ihnen in den Süden.  August leistet harte Arbeit, aber auch diese hinterlässt ihre Spuren. Schließlich treffen August und Kate wieder aufeinander. Gemeinsam versuchen sie ihr Glück gegen neue und alte Feinde. Werden sie wieder an das Band der Freundschaft anknüpfen können, nach allem was geschehen ist? Können sie die Monster schlagen? Wie wird es mit Verity City, der Stadt im Chaos weitergehen?

Victoria Schwab hat einen würdigen zweiten Teil in ihrer zweiteiligen Serie “Monsters of Verity” geschrieben. Der Beginn des Buches zieht sich zwar etwas in die Länge, wenn man bedenkt wie spannend der erste Band der Reihe geendet hat. Aber letztlich braucht es den Einblick in die jetzigen Leben der beiden Protagonisten. Jetzt, ein halbes Jahr nach den Geschehnissen in Verity City, hat sich so vieles verändert. Wir tauchen ein in die Gefühle der Protagonisten, in deren Ängste und wir verstehen dadurch, warum sie so handeln, wie sie es tun. Kate ist weiterhin die toughe junge Frau, die sich unnahbar gibt, aber unter deren Oberfläche es auch vor Gefühlen brodelt. Und  August, der Sunai, der im ersten Band noch wie ein unsicherer Junge schien und der sich nichts sehnlicher wünschte, als menschlich zu sein, der aber durch alles was geschehen ist, beschlossen hat sich seiner Bestimmung nicht länger zu entziehen und dabei immer mehr das Monster zum Vorschein bringt, das er eigentlich ist. Letztlich will jeder nur das Richtige tun. Doch das Leben ist nicht nur schwarz-weiß, es gibt nicht nur Sünder und Unschuldige, Monster und Mensch. Das Leben bietet so viele Grauschattierungen und das ist ein wichtiges Thema das Buches.
Ganz besonders hervorheben muss man die Verbindung, die die beiden Protagonisten haben. Es ist eine tiefe Verbundenheit und viel mehr als Freundschaft. Doch verzichtet die Autorin auf ein romantisches Liebesgeplänkel, das in dieser Welt ohnehin nicht authentisch wirken würde.
Wie im ersten Band, begleitet uns diese düstere Atmosphäre in dem dystopischen Setting. Victoria Schwab hat eine wirklich spannende Welt geschaffen, in die wir gerne noch viel länger eingetaucht wären. Es gäbe noch viel Material und Potenzial für weitere Geschichten. Vielleicht überrascht uns die Autorin ja irgendwann mit einem Spin Off. Wir würden uns jedenfalls freuen!

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