Adelheid & Ferkolin

Antolin Quiz
von Marius Marcinkewičius, Lina Dúdaité (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Dezember 2023

Adelheid & Ferkolin

Kalt weht der Winterwind um die Nasen. Mit seinen eisigen Temperaturen lässt er Seen und Flüsse zufrieren. Bäume setzen nun weiße Schneemützen auf, um nicht zu frieren. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich seine Schlittschuhe zu nehmen und ein paar Runden auf dem Eis zu drehen.

Auf dem Eis und darunter

Flauschige Schneemützen auf den Baumkronen, in der Luft bilden sich kleine Wölkchen beim Atmen, Schnee knirscht unter den Füßen und das spiegelglatte Glitzern des zugefrorenen Sees lädt zum Schlittschuhlaufen ein. Ferkolin lässt sich nicht lange bitten, sondern folgt dieser Einladung. Hin und her, kreuz und quer dreht er seine Runden. Bald wird ihm langweilig, so ganz allein auf dem See. Also bittet er seine Freundin Kuh Adelheid, ihn zu begleiten. Nach anfänglichem Stolpern und Fallen dreht auch Adelheid bald Kreise und Schleifen auf dem See. Müde setzen sich die Freunde an den See, da hören sie mit einem Mal ein seltsames Geräusch. Es kommt von unter dem Eis. Zwei Augen betrachten sie, versuchen Kontakt aufzunehmen. Ferkolin hat eine Idee. Er ritzt ein „HALLO“ ins Eis und erhält kurz darauf die dazugehörige Antwort „OLLAH“. Wer ist dieser jemand, der unter dem Eis zu schreiben versucht? Und was will er, dieser SLEW, mit seiner verdrehten Sprache?

Adelheid & Ferkolin

Winteridylle und Buchstabenzauber

Zauberhaft, poetisch, wortverspielt. So lässt sich das Bilderbuch treffend in wenigen Worten umschreiben. Tatsächlich erzählen Marius Marcinkewičius und Lina Dúdaité hier eine witzige und zugleich kluge Geschichte. Sie beginnt verträumt, entführt uns in eine idyllische Winterlandschaft in der der See wie ein Diamant glitzert und die Sonne beim Untergehen behutsam darauf achtet, die Winterhauben der Bäume nicht zu touchieren. Gepaart mit den atmosphärischen Illustrationen gerät man ins Träumen. Doch da werden die Gedanken plötzlich unterbrochen. Die Geschichte wandelt sich, wird auf einmal weniger poetisch und mehr abenteuerlich. Neben den Freunden taucht eine dritte Person auf. Zunächst mutet sie etwas merkwürdig an, doch dann formen die Buchstaben einen Namen. Die Dramaturgie bleibt, aber es gesellt sich etwas Spielerisches hinzu. Denn ein aufgewecktes Kind wird es rasch merken: Was unterm Eis geschrieben wird, spiegelt sich natürlich bei den Freunden auf der anderen Seite. Ein Buchstabenspaß mischt sich zwischen den dramatischen Szenen, die sich unter Wasser abspielen. Zwischen dem Kampf um sein Überleben bringt der Wels den Kindern etwas zum Miträtseln. So verliert das Ganze ein wenig von seinem Schrecken. Denn eins ist klar, unser SLEW wird gerettet werden. Die Frage ist nur, was ist es, dass Ferkolin des Rätsels Lösung finden lässt?

Adelheid & Ferkolin

Poetisch, verträumt und mit einer dramatischen Wendung präsentiert sich dieses zauberhafte Bilderbuch seiner jungen Leserschaft. Marius Marcinkewičius und Lina Dúdaité laden Kinder zu einem besonderen Abenteuer zwischen Winteridylle und Buchstabenzauber ein. Es ist eine Geschichte zum Lauschen, Fürchten und Erleichtert sein. Und zum Träumen von winterlichen Tagen und besonderen Abenteuern.

Details

Bewertung

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