Akademie Splitterstern

von Falk Holzapfel
Rezension von Janett Cernohuby | 06. September 2024

Akademie Splitterstern

In Geschichten sind oft ein bestimmter Geburtstag oder ein spezielles Ereignis der Auslöser für das Erwachen magischer Kräfte in Kindern. Nicht selten werden diese dann eingeladen, ihre neu entdeckten Talente an geheimen Akademien zu erlernen. Doch nicht alle magischen Schulen arbeiten im Geheimen. Manche sind gut bekannt und für alle zugänglich. Vor allem in Fantasywelten, in denen besondere Talente fast Standard sind.

Eine Schule voller Helden

Die Akademie Splitterstern ist eine solche Schule, genauer gesagt ist sie eine Heldenschmiede. Man findet sie im Reich der Splitterlande, wo der Tag der Geburt darüber entscheidet, welcher Held in einem steckt. Wird man einmal Zauberer, Barbar, Gelehrter oder gar Dieb werden? Diese Bestimmung wird einem quasi mit der Geburt in die Wiege gelegt. Und so besteht die Akademie Splitterstern auch aus sieben unterschiedlichen Häusern mit ganz besonderen Schwerpunkten. Allerdings haben nicht jede Schülerin und jeder Schüler wirklich das Zeug zum Helden. Barbarin Erika, Wächter Garek, Schurkin Fenja und Zauberlehrling Ribisel wurden zum Schulleiter einbestellt, der ihnen nun offenbart, dass sie nicht nur absolute Versager sind, sondern von nun auch gemeinsam in einer Spezialklasse unterrichtet werden sollen. Zumindest ist das sein Plan, der jedoch gewaltig schiefgeht, als Ribisel vor lauter Aufregung den Rektor in eine Kröte verwandelt. Nun ist guter Rat teuer. Oder bei Schädel Denny zu finden. Der weiß nämlich, wie man den Zauber rückgängig machen kann. Dafür müssen die vier Lehrlinge lediglich eine Quest bestehen und die Schlangenkrone finden. Was soll da schon schiefgehen?

Akademie Splitterstern

Fantasyabenteuer zum Aufleveln

So einiges, das sei schon einmal verraten. Denn diese vier Lehrlinge sind nämlich vor allem eines: nicht gerade sonderlich talentiert.
Herrlich witzig und urkomisch vereint Falk Holzapfel Fantasy- und Rollenspielelemente mit einem Schulsetting. Wir haben eine fantastische Welt, wie sie RPG-Spielenden klassischer Fantasywelten sehr bekannt vorkommt. Gleiches gilt für die Handlungsfiguren. Barbaren, Gelehrte, Diebe, Halblinge, Zauberer - sie stolpern Hals über Kopf in eine Quest, bei der sie gefährliche Knochenmoore durchwandern und sich durch unheimliche und mit reichlich Fallen bestückte Tempel kämpfen müssen. Dabei müssen sie sich mehr als einmal der Frage stellen, ob sie sich gegenseitig vertrauen können, oder nicht. Wer ist Feind, wer ist Freund? Wer denkt nur an seinen eigenen Profit? Bestimmt wirklich der Tag der Geburt darüber, wer man ist, oder wird man auch durch sein Umfeld dazu gemacht? Ja, zwischen gefährlichen Begegnungen und aberwitzigen Interaktionen bleibt auch für solche Fragen Platz.
Es ist nicht nur die Handlung, die das Buch zu einem Pageturner macht. Es ist auch der Rollenspielfaktor, der einen eigenen Lesereiz mitbringt. Jede Handlung der Möchtegernhelden bringt unterschiedliche Erfahrungspunkte ein - oder kostet sie. Auch das Aufsteigen in Leveln gehört dazu. Sogar das Absteigen ist, man glaubt es kaum, hier möglich. Am Ende jeden Kapitels, einer Runde quasi, werden diese Erfahrungspunkte vergeben. Für die Leserschaft wird das schön anschaulich an Charakterbögen nach jedem Kapitel dargestellt. Überhaupt bietet das Buch neben der Handlung so manche aufwendig gestaltete Sonderseite mit Infos rund um die Welt und die Akademie. Das bildet einen besonderen Leseanreiz, auf den sich viele Kinder zu gerne einlassen werden.

Akademie Splitterstern

„Akademie Splitterstern“ ist ein urkomischer und aberwitziger Start in eine Fantasyreihe voller angehender Möchtegernhelden und gefährlicher Quests. Hier gibt es ploppende Magie und mit golden Licht versehende Sternenstaubpunkte. Das nächste Level ist nur ein Abenteuer weit entfernt. Oder einen Buchladen.

Details

Bewertung

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