Jeder kennt Geschichten über Helden, die für andere Aufträge erfüllen. Doch wann beginnen Helden damit eigentlich? Dieser Frage geht Mark Leiknes in seinem Comic-Roman „Quest Kids – (K)ein Auftrag für Anfänger“ nach. Dass dabei kein Auge trocken bleibt, ist spätestens nach den ersten Seiten des Buchs klar. Denn um schwierige Aufgaben zu erfüllen, benötigt es mehr als nur Glück und gute Lügen. Oder?
Ein Platz in der Welt
Ned ist ein ganz normaler elfjähriger Junge in einer typischen Fantasywelt mit Elfen, Trollen, Zauberern und allem was dazugehört. Allerdings hat er sich in den Kopf gesetzt, gemeinsam mit seinen Freunden, die sich selbst „Quest Kids“ nennen, große Abenteuer zu erleben. Das sind Terra, die 700-jährige einäugige Elfe, der nette Felstroll Brocken, Neds bester Freund Gil, der ein angehender Zauberer ist. Und dann ist da noch Ash, eine Kreatur irgendwo zwischen Hund und Schwein, aber in jedem Fall ziemlich ungewöhnlich und mit einer einzigartig (schlimmen) Geruchsnote ausgestattet. Und sie versuchen Quests zu erfüllen.
Probieren geht über Studieren?
Normalerweise benötigt man spezielle Fähigkeiten und Erfahrung, um Aufgaben zu lösen. Tatsächlich ist der junge Troll ziemlich unterstörbar und die junge Elfendame ziemlich kompetent. Denn sonst wären die Abenteuer-Versuche vermutlich bereits fatal ausgegangen. Ned führt seine Freunde meist unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ins Geschehen, die meisten glauben, es gelte Katzen zu retten. Und so scheitert auch der jüngste Versuch, einem Drachen seine goldene Hose zu klauen, und endet mit dem Versprechen, ihm dazu noch eine goldene Trainingsjacke zu besorgen. Um das Dorf und sein angebetetes Mariechen zu retten.
Eine Reise durch eine ganze Welt
Folgt man einer Schatzkarte, muss man meist bestimmte Wegpunkte überqueren. Das trifft auch auf die Quest Kids zu, denn auf ihrem Weg liegen unter anderem „Der Säuresumpf des Verderbens“ und „Der unsichtbare Wald des Wahnsinns“, ganz zu schweigen von „Unklaria“. Zum Glück haben sie die richtigen Zaubersprüche im richtigen Moment und gewinnen auch Freunde, die ihnen weiterhelfen. Aber ob sie es tatsächlich zu richtigen Questern bringen oder ob sie dafür doch noch erwachsen werden müssen, ist eine ganz andere Frage.
Das Werk ist definitiv unterhaltsam. Manchmal wird es fast ein kleines bisschen peinlich, was durch die Comic-Illustrationen bewusst unterstützt wird. Wenn es ein Quest gäbe, das ein Maximum an Fettnäpfchen als Ziel hat, hätte besonders Ned gute Chancen. Aber Humor, kinderfreundliche Handlung und eine Fantasywelt mit vielen Ecken und Kanten machen „Quest Kids – (K)ein Auftrag für Anfänger“ definitiv zu einer Leseempfehlung für alle jungen Fantasyfans, Fans von Comic-Romanen und allen, die noch dazu werden wollen.
„Quest Kids – (K)ein Auftrag für Anfänger“ ist ein erstes, aber vielleicht nicht das letzte große Abenteuer für junge Questwillige. Mark Leiknes hat eine humorvolle Geschichte erzählt und durch genauso amüsante Comics ergänzt. Dadurch erhält man ein Werk, das vielleicht sogar lesefaulere Kids animiert, sich mehr mit Literatur zu beschäftigen. Denn das Buch ist abstrus, witzig und sehr unterhaltsam.
Details
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Originaltitel:Quest Kids and the Dragon Pants of Gold
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Erschienen:03/2023
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Umfang:336 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:9 Jahre
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ISBN 13:9783833907739
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Preis (D):15,00 €