Berts Blume

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Der kleine Vogel mit dem großen Herzen
von Julia Donaldson, Catherine Rayner (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 28. Dezember 2024

Berts Blume

Freundschaft ist etwas, das gepflegt werden muss, damit sie wachsen und stärker werden kann. Für eine wahre Freundschaft ist ein jeder bemüht, viel zu geben. Doch man muss aufpassen, dass dieses Geben nicht einseitig ist. Denn dann hat es nichts mehr mit Freundschaft zu tun, sondern ist schlichtweg ausnutzen. Genau darum geht es in dem berührenden Bilderbuch „Berts Blume“.

Ein kleiner Vogel mit einem großen Herz

Eifrig hat der kleine Vogel Bert Moos und Blätter gesammelt, um daraus eine kleine Laube zu bauen. Darin will er wohnen - doch nicht alleine. Viel schöner wäre es, wenn Bert sich sein Zuhause mit einem anderen Vogel teilen könnte. Den Eingang mit einer schönen lila Blume dekoriert, wartet er darauf, dass jemand vorbeikommt. Er braucht gar nicht lange zu warten, da taucht Nanett auf. Bert lädt sie zu sich ein, doch für Nanett ist die Laube noch nicht schön genug. Ihr fehlt es an mehr Ausstattung. Und so beginnt Bert damit, ein Kleinod nach dem anderen herbeizuschaffen: Muscheln, Hagebutte, Stifte, Schneckenhaus, Glöckchen und noch manches mehr türmen sich schon bald in der kleinen Laube auf. Doch nie ist Nanett zufrieden. Als er wieder einmal von seinen Streifzügen zurückkommt und weder Nanett noch all seine gesammelten Schätze vorfindet, fragt sich Bert, ob er für immer allein sein muss. Doch da hört er plötzlich etwas…

Berts Blume

Der Wert einer Freundschaft

Wie eingangs erwähnt, muss eine Freundschaft gepflegt werden. Doch nicht nur von einer Seite, sondern von beiden Seiten. Genau darum geht es in diesem Bilderbuch. Berührend erzählt es von falschen Freunden, die es nicht gut mit uns meinen, sondern die uns nur ausnutzen wollen. Im Fall des kleinen Vogels ist es das Vogelmädchen Nanett, die die Gutmütigkeit von Bert ausnutzt und stets nach mehr verlangt. Der wiederum ist bereit alles zu tun - und wird am Ende bitter enttäuscht. Es bricht einem fast das Herz, wenn man den kleinen Vogel bei seinen Bemühungen beobachtet, die einfach nicht geschätzt werden. Noch schmerzhafter ist es dann, als er plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Nichts steht und erkennen muss, wie andere seine liebenswerte Art ausgenutzt haben. Dies ist der emotionale Tiefpunkt der Geschichte, der auch bei der Leserschaft zu einer großen Traurigkeit führt. Doch zum Glück nicht lange, denn Autorin Julia Donaldson wendet das Blatt und lässt doch noch alles gut ausgehen.
Erzählt wird die Geschichte über Liebe, Freundschaft, Großzügigkeit und Bescheidenheit in feinen Reimen. Sie berührt, was nicht zuletzt auch an den einzigartigen Aquarellbildern liegt. Catherine Rayners zeichnete aus der Perspektive der Vögel und vor einer minimalistisch gehaltenen Kulisse. Damit verstärkt sie die Wirkung und transportiert die Stimmung gelungen zur Leserschaft. Die lila Blume wird dabei zu einem kleinen Eyecatcher, der zwar zwischendrin unter all dem anderen Tand ein wenig verloren geht, aber am Ende wieder wunderbar leuchtet.

Berts Blume

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