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Wer kennt sie nicht, jene Menschen, die um keine Antwort verlegen sind? Die, egal was passiert, immer die passende Begründung - ja, Ausrede - parat haben. Von solch einem Ausredenkünstler erzählt auch Anushka Ravishankar in ihrem wunderbaren Bilderbuch „Ausreden Ausreden“.

Um keine Ausrede verlegen

Tim ist nie um eine Ausrede verlegen. Und das ist gut so, denn die braucht er dringend und vor allem täglich. Etwa, wenn er montags zu spät zur Schule kommt, weil die Zeiger seines Weckers beschlossen hatten, verkehrt herum zu laufen. Oder mittwochs vergisst, Brot beim Bäcker zu kaufen, weil ein kleiner Hund seine Hilfe brauchte. Donnerstags sind ihm seine Hausaufgaben davongeweht worden und am Wochenende hatte er eigentlich sein Zimmer putzen wollen, doch dann ist es zum Aquarium geworden...

Für alle Ausredenerfinder und jene, die sie zu hören bekommen

Anushka Ravishankar hat hier eine ganz wunderbar verspielte und fantasievolle Geschichte geschaffen. Es ist eine Geschichte für alle, denen ständig die unmöglichsten Dinge passieren, die von anderen aber immer als Ausreden abgetan werden. Es ist eine Geschichte für alle, die jene Ausreden nicht mehr hören können. Doch was kann unser Protagonist dafür, wenn jeder Tag ihn aufs Neue vor unglaubliche Situationen stellt?
In amüsanten Reimen erzählt, lässt Anushka Ravishankar der Fantasie und den Ausreden freien Lauf. Sie erzählt von den unglaublichsten Dingen, von Uhrzeigern, die selbst die Richtung vorgeben, von Elefanten, die Socken als Ohrenstöpsel verwenden und von Hausaufgaben, die plötzlich Beine bekommen. Ganz egal, wie sehr sich unser junger Protagonist vornimmt, am nächsten Tag nichts falsch zu machen - das Leben macht ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Er kann ja gar nichts dafür. Seine Ausreden bringen sein Umfeld zum Verzweifeln, die Leser allerdings zum Staunen und Lachen. Denn auch wenn für die Vernunft klar ist, dass es sich um Geschichten handelt, verlaufen die Grenze zwischen Wahrheit und Fantasie doch sehr nah beieinander und als Betrachter lässt man sich gerne darauf ein.
Der fantasievolle Wortklang der Reime trägt seinen Teil dazu bei. Damit diese aber auch in ihrer Übersetzung nicht ihren Charme und Humor verlieren, hat Uwe-Michael Gutzschhan sie großartig übersetzt.
Begleitet wird das Buch von nicht minder witzigen Illustrationen. Susanne Straßer bebilderte die Szenen zauberhaft. Manchmal seitenfüllend, manchmal in mehrere Episoden unterteilt, verwandelt sie die Worte in Bilder, lässt die Ausreden lebendig werden und führt uns die grenzenlose kindliche Fantasie vor Augen.

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