Der Baum und der Fluss

von Aaron Becker
Rezension von Janett Cernohuby | 16. August 2024

Der Baum und der Fluss

Mit ihrem majestätischen Aussehen und ihrer Schönheit wird die Eiche seit jeher als besonderer Baum angesehen. Sie steht für Stärke, Sicherheit, aber auch Geborgenheit und Neuanfang. Eichen sind ein Symbol für die beständige Kraft der Natur. Diese Kraft fließt auch in Aaron Beckers Silent Book „Der Baum und der Fluss“ ein.

Gewiss kein stilles Buch

Wobei das Buch gar nicht so silent ist. Im Gegenteil. Seine opulenten Bilder erzählen eine starke Geschichte. Eine Geschichte vom Wandel des Lebens, von Veränderungen, von Wachstum, Stärke, Heimat, Geborgenheit, aber auch Zerstörung, Ende und Neuanfang. Was genau erwartet die Leserschaft in diesem Buch?

Fest verwurzelt steht eine große Eiche am Ufer eines Flusses. Während sie Ruhe ausstrahlt, verändert sich um sie herum die Welt. Menschen siedeln sich am Ufer an, beginnen ein Haus zu bauen, das ihrer Familie Schutz und Geborgenheit gibt und auf dessen grünen Wiesen Tiere grasen. Nach und nach entstehen an diesem Ufer weitere Häuser. Sie wachsen, werden zu einer großen, befestigten Stadt. Gleiches geschieht auf der anderen Seite des Flusses. Während dessen Wasser gleichmäßig dahinfließt, verändern sich die beiden Siedlungen. Sie wachsen zusammen, entwickeln sich weiter, leuchten im Schein von Lichtern, ersticken unter der Last von Abgasen. Auf glückliche Zeiten folgen unglückliche. Zurück bleiben Ruinen, die immer mehr in sich zusammenfallen. Auch die einst so starke Eiche verändert sich. Ihr kräftiger Stamm, ihre weit verzweigten Äste verdorren. Bis die letzte Eichel von ihnen fällt. Hinab auf den Boden, wo sie zu keimen beginnt und sich langsam ein neues, zartes Grün ausbreitet. Ein neuer Baum inmitten der alten Erde. Ein ewiger Kreislauf von Wachsen, Gedeihen und Vergehen. Und mittendrin der Fluss und ein Baum, scheinbar unbeeindruckt von den dahinziehenden Jahren.

Der Baum und der Fluss

Kraftvolle Bilder

So unscheinbar und dennoch so gewaltig in ihrer Sprache, so wirken Aaron Beckers Bilder auf die Betrachtenden, wenn sie durch die Seiten dieses Silent Books blättern. Einem wortlosen Bilderbuch, dessen Geschichte sich von ganz allein durch die Kraft der Bilder erzählt. Bilder, so beeindruckend und opulent. So gleich und dennoch immer wieder anders. Was sich nicht verändert, ist die Perspektive, der Blick auf diesen kleinen Abschnitt eines Flusses, an dessen Ufer ein Baum steht. Darum herum jedoch passiert vieles. Ohne ein einzig geschriebenes Wort wird vom Wandel der Zeiten, von Veränderungen, Anfängen, Werden und Vergehen erzählt. Von Hoffnungen und Träumen, Sehnsüchten und deren Erfüllung. Von beständiger Kraft und neuen Anfängen. Ein großartiges Buch, das uns immer wieder mit auf eine außergewöhnliche Reise durch die Zeit nimmt.

Der Baum und der Fluss

„Der Baum und der Fluss“ ist ein opulent gezeichnetes und nur mit seinen Bildern erzähltes Buch von Aaron Becker. Dieses erzählt von Anfang und Ende, von Veränderungen und Stillstand und der beständigen Kraft der Natur.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Tree and the River
  • Verlag:
  • Erschienen:
    06/2024
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    5 Jahre
  • ISBN 13:
    9783836962933
  • Preis (D):
    16,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Illustration:

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