Der kleine Beuteldachs ... ganz schön mutig!

Antolin Quiz
von Sven Maria Schröder
Rezension von Janett Cernohuby | 23. Mai 2023

Der kleine Beuteldachs ... ganz schön mutig!

Manchmal sind Dinge gar nicht so, wie sie scheinen. Ein dunkler Wald erweckt den Eindruck, ganz schön gefährlich zu sein. Überall knackt und raschelt es. Ob sich da etwa gefährliche Tiere anschleichen? Doch wer ist eigentlich das gefährliche Tier? Die anderen oder man selbst? Oder ist alles nur ein großes Missverständnis? Ein kleiner Beuteldachs macht eine überraschende Entdeckung.

Furcht und Mut liegen nah beisammen

Der kleine Beuteldachs und sein Papa wollen Oma Beuteldachs besuchen. Dafür haben sie extra einen leckeren Kuchen gebacken. Doch der Weg führt durch den dunklen Wald, der dem kleinen Beuteldachs etwas unheimlich erscheint. Was, wenn sich hier Füchse, Wildschweine, Bären oder Wölfe versteckt haben? Wenn sie auf der Lauer liegen und auf Beute warten? Das kann gar nicht sein, beruhigt Papa Beuteldachs. Denn er weiß, dass die Füchse auf der A3 unterwegs sind, die Bären auf der Kirmes Achterbahn fahren und auch die anderen Tiere heute nicht im Wald sind. Doch dann hört der kleine Beuteldachs ein Rascheln im Gebüsch und sieht einen buschigen Schwanz. Mutig packt er zu - und vor Schreck plumpst ein großer, grauer Wolf auf seinen Po…

Der kleine Beuteldachs ... ganz schön mutig!

Keine Angst vorm Unbekannten

Sven Maria Schröder erzählt uns hier eine herzerfrischende und lustige Geschichte über Vater und Sohn, die gemeinsam durch den Wald gehen. Dabei ist dem Kleinen nicht ganz wohl. Kein Wunder, der Wald ist düster, überall raschelt und knackt es. Da kann einem schon mal mulmig werden, wie viele Eltern sicherlich aus eigener Erfahrung wissen. Doch Papa Beuteldachs geht das Ganze mit einer Portion Humor an. Er hört seinem Sohn zu und versucht ihm mit originellen Antworten die Angst zu nehmen. Statt ihm zu erklären, dass dieses oder jenes Tier gar nicht gefährlich ist, lässt er sich verrückte Geschichten einfallen, warum die Tiere heute gar nicht im Wald anzutreffen sind. Mit der Zeit kann man sich durchaus fragen, ob der Vater sich damit vielleicht auch selbst beruhigen will. Doch sei es drum, in der Geschichte kommt, was kommen muss. Das junge Publikum hat die Wahrheit ja schon lange in den Bildern gesehen und sicherlich auch schon herzhaft darüber gelacht, der kleine Beuteldachs macht seine Entdeckung etwas später. Die Tiere sind nämlich sehr wohl im Wald, doch halten sie sich versteckt. Vor wem? Na, vor den zwei Beuteldachsen, die da entlang spazieren. Schließlich weiß ein jeder, dass zwei von ihnen nichts Gutes verheißen. Und somit stellt sich spätestens jetzt die Frage, kann es sein, dass alle voneinander ein falsches Bild haben? Kann es sein, dass ein jeder den anderen fürchtet, ohne dass es dafür einen Grund gibt? Doch zum Glück haben die beiden Beuteldachse ja Kuchen und eine Picknickdecke dabei, und so lernen die Tiere sich kennen und merken, keiner ist böse, niemand möchte dem andern etwas tun.
Und die Oma, die sie besuchen wollten? Die bekommt natürlich einen bunten Strauß frisch gepflückter Waldblumen geschenkt. Und ein Stückchen Kuchen hat man ihr auch übriggelassen.

Der kleine Beuteldachs ... ganz schön mutig!

So entfaltet sich hier eine herrliche Bilderbuchgeschichte über Mut und Mutigsein, über Missverständnisse und das Knüpfen neuer Freundschaften. Denn fürchten tut man sich ja eigentlich nur vor dem Unbekannten. Und selbst ein dunkler Wald sieht gar nicht mehr unheimlich aus, wenn man seine Bewohner erst einmal kennengelernt hat. So, wie der mutige kleine Beuteldachs.

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