Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte

Antolin Quiz
von Gemma Merino
Rezension von Janett Cernohuby | 22. Dezember 2021

Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte

Selbstvertrauen hängt nicht nur mit dem Glauben an das eigene Können zusammen, sondern ist auch mit dem Umfeld gekoppelt, in dem Kinder leben. Fühlen sie sich hier geborgen und sicher, haben sie den Mut zu sein, wie sie sind. Dafür müssen sie natürlich auch wissen, was sie wollen. Bei all dem können wir Eltern sie begleiten - und auch Kinderbücher können hier einen großen Beitrag leisten.

Anders, als der Rest der Familie

Das kleine Drachenmädchen fühlt sich verloren. Alle Drachen können Feuer speien und haben Flügel, um damit durch die Luft zu segeln. Nur sie ist anders. Weder mag sie Feuer, noch hat sie Flügel. Dabei würde sie so gerne mit ihren Geschwistern durch die Lüfte sausen und Loopings machen. Zum Glück ist das Drachenmädchen erfinderisch und bastelt sich ein Flügelpaar. Sie kann auch ganz gut damit fliegen, doch als sie einen Looping probiert, passiert es. Sie stürzt ab und plumpst ins Wasser. Genau davor hatte ihr Papa sie gewarnt, denn Wasser löscht Feuer. Doch das Drachenmädchen fühlt sich hier pudelwohl und macht unter Wasser lustige Purzelbäume. Aber wie werden wohl ihre Eltern darauf reagieren?

Der kleineDrache, der kein Feuer spucken konnte

Geschichte über Anderssein und Akzeptanz

Auf herzerwärmende Weise erzählt Gemma Merino von einem Drachenkind, das so gar nicht dem Wesen ihrer Eltern und Geschwister entspricht. Das nicht die gleichen Talente hat und über das gleiche Können verfügt. Wir sehen die Erwartungen, die die Drachen an das kleine Drachenmädchen haben, aber auch die eigenen Erwartungen von ihm selbst. Von Anfang an ist klar, dass das Drachenmädchen anders ist. Dieses Anderssein macht es traurig. Sie wähnt sich in einer Außenseiterrolle und versucht nun alles, um es ihrem Papa recht zu machen. Schließlich will sie ihm gefallen. Gleichzeitig erkennt auch der Papa, dass dieses Kind anders ist. Doch statt von ihm zu verlangen, so wie seine Geschwister zu sein, ändert der Vater seine Erwartungen und bestärkt das Drachenmädchen darin, zu sein wie es ist. Durch diese Akzeptanz wird Anderssein zum Normalsein.
Die Geschichte bietet Kindern die Möglichkeit, von außen zu beobachten und zu erleben, wie es ist, wenn man Träume und Interessen hat, die sich von denen des Umfelds unterscheiden. Sie erfahren, dass Vielfalt, wie sie in dieser Geschichte vorkommt, etwas Wertvolles, Gutes ist, das man nicht verstecken muss, sondern das man stolz zeigen darf.
Erzählt wird die Geschichte mit klaren, einfachen Worten. Was sie nicht sagen, das kann man in den begleitenden Bildern erkennen. Sie sind witzig, lebendig und kindlich verspielt. Drachen sind ja etwas Furchterregendes, hier sind sie dagegen charmant und liebevoll gezeichnet. Auch das trägt dazu bei, dass Kinder sich schnell auf die Figuren und die Botschaft der Handlung einlassen und daraus etwas mitnehmen.

Der kleineDrache, der kein Feuer spucken konnte

„Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte“ ist eine liebenswerte Geschichte über Anderssein und Akzeptanz. Vor allem in der Familie ist beides von großer Bedeutung, da es Kinder stärkt und ihnen das Selbstvertrauen gibt, so zu sein, wie sie sind.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Dragon Who Didn't Like Fire
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2021
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783833906725
  • Preis (D):
    14,90 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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