Dich hab ich zum Fressen gern!

von Sylviane Donnios
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Januar 2009

Dich hab ich zum Fressen gern!

Wohl jedes Elternpaar kennt die leidigen Diskussionen mit seinen Jüngsten zum Thema Essen. Wenn es nach dem Geschmack von Kindern ginge, würden an jedem Tag Pommes mit Ketchup, Pizza oder Nudeln mit Tomatensoße auf dem Speiseplan stehen. Sobald man ihnen jedoch gesunde Speisen auftischt, bei denen auch noch das unbeliebte Gemüse einen wichtigen Teil ausmacht, wird mehr im Essen herumgestochert und genörgelt, als zu sich genommen. Ähnlich geht es auch den Eltern in Sylviane Donnios erstem Kinderbuch "Dich hab ich zum Fressen gern!".

utorin erzählt die Geschichte des kleinen Krokodil Achilles, dessen Eltern ihm jeden Tag leckere und gesunde Bananen auftischen. Achilles ist ein kräftiges Kerlchen mit gesunden, kräftigen Zähnen - und das nur, weil er stets brav seinen Bananen frisst, wie die Mutter stolz erzählt. Doch eines Tages hat das kleine Krokodil keinen Appetit mehr auf Bananen. Stattdessen will er lieber ein Kind fressen. Die Eltern sind entsetzt und versuchen alles, um ihn umzustimmen. Der Vater besorgt leckere Wurst, die Mutter backt einen großen Schokoladenkuchen. Doch Achilles will ein Kind. Da die Menschensiedlung nicht weit entfernt liegt, trifft er eines Tages ein kleines Mädchen am Fluss. Sofort will er es fressen, doch das Mädchen lässt sich von dem kleinen Krokodil nicht einschüchtern und schmeißt es kurzerhand in den Fluss. Frustriert kehrt Achilles zu seinen Eltern zurück und beschließt, ab sofort ganz viele Bananen zu essen. - Damit er schnell groß wird und bald Kinder fressen kann.

Die Handlungsfiguren wirken ein wenig skurril, ermutigen die Krokodileltern ihr Junges doch zum Verzehr vegetarischer Kost. Und das, obwohl Krokodile keinesfalls zu den Pflanzenfressern gehören. Doch gerade das verleiht der Geschichte sehr viel Witz und Humor. Wie alle Eltern haben auch die des kleinen Achilles mit den Esswünschen ihres Sohnes zu kämpfen und ähnlich wie alle Kinder, mag er die gesunde Kost seiner Eltern nicht, obwohl die sich nun alle Mühe geben um ihren Sohn leckere Alternativen vorzusetzen. Zwar versucht der kleine Achilles, seinen Dickschädel durchzusetzen, muss aber dann erkennen, dass seine Eltern Recht hatten und ihre Speisen für ihn besser sind. Zumindest solange, bis er selbst erwachsen ist. Die Autorin spricht also in ihrem Kinderbuch also ein altes und stets aktuelles Thema an und versucht auf kindgerechte und verspielte Art zu zeigen, dass Eltern ihre Kinder keineswegs ärgern, sondern nur etwas gutes tun wollen.
Die Sprache des Buches ist sehr einfach. Die Texte sind kurz, aber aussagekräftig. So können bereits Kinder ab drei Jahren sehr viel Spaß an der Geschichte haben.
Auch die großflächigen Illustrationen, welche die Texte begleiten und das erzählte bildlich wiedergeben, sind dieser Altersgruppe angepasst. Die Charaktere und Hintergründe sind cartoonähnlich gezeichnet, wodurch Mimik und Körpersprache sehr ausdrucksvoll wiedergegeben werden können. Zusätzlich erinnert Achilles auch ein wenig an das vielbesungene Krokodil Schnappi, wodurch Kinder den Hauptcharakter gleich noch sympathischer finden werden.

Insgesamt ist "Dich hab ich zum Fressen gern!" aus der Feder von Sylviane Donnios ein lustiges und humorvolles Kinderbuch. In der kurzweiligen Erzählung können Kinder sich wieder entdecken, ist doch auch der Held nicht mit den Kochkünsten seiner Eltern einverstanden. Gleichzeitig ist es aber auch ein versteckter Fingerzeig, dass nicht immer alles, was man haben möchte, auch gut ist. Eltern kann dieses Bilderbuch sehr empfohlen werden.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2008
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783551516985
  • Preis (D):
    12,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
    Keine Bewertung
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung