Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück

Antolin Quiz
von Barbara van den Speulhof, Henrike Wilson
Rezension von Janett Cernohuby | 12. August 2012

Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück

Anders zu sein kann manchmal ganz schön schwer sein, sogar in der eigenen Familie. Man wird ausgelacht, gehänselt und sogar gemieden. Dabei kann Anderssein sogar völlig neue Möglichkeiten im Alltag bringen. Etwas, das auch der Held des uns vorliegenden Kinderbuchs "Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück" erfährt.

Ganz weit weg liegt die Insel der Pinguine. Dort erblickte eines Tages ein kleiner Pinguin das Licht der Welt. Auf den ersten Blick war an ihm nichts besonders. Er sah aus wie alle anderen, er aß Fisch wie alle anderen und er tauchte gerne im Meer - wie alle anderen. Als er dann aber zu sprechen begann, wurde klar, dass er anders war. Denn er verbechselte Wuchstaben. Die anderen Pinguine begannen ihn auszulachen, verhöhnten ihn und nannten in von nun an nur noch Ginpuin. Das tat dem kleinen Ginpuin natürlich sehr weh und er beschloss, die Insel der Pinguine zu verlassen. Seine Reise führte ihn in ein fremdes, weit entferntes Land. Hier gab es grüne Wiesen, bunte Blumen und hohe Berge. Zwischen all dem fand er seltsame Tiere - Schafe -, bei denen er von nun an lebte. Doch eines Tages packte ihn das Heimweh und er wollte zu seiner Familie den Pinguinen zurückkehren. Diese vermissten den kleinen Ginpuin schon sehr und so war das Anderssein plötzlich gar nicht mehr so wichtig.

Anders zu sein ist etwas, das sich nicht immer in großen, augenscheinlichen Merkmalen äußert. Anderssein kann man auf viele Arten und Weisen. Etwa, wenn man Wünsche hat, die so gar nicht zu denen der eigenen Familie passen; wenn man einen ganz anderen Kleidergeschmack hat oder eben, wenn man einfach nur die Anfangsbuchstaben der Wörter verwechselt. So wie der kleine Ginpuin. Sofort sticht man aus der breiten Masse heraus und wird gehänselt oder gar gemobbt. Wie traurig das den Betroffenen machen kann, zeigt das vorliegende Bilderbuch. Hierin geht der kleine Ginpuin, der so anders zu sein scheint, auf eine große Reise - und erkennt, dass die weite Welt anders ist. Es gibt andere Landschaften, andere Tiere, andere Lebensweisen. Anders zu sein ist also keineswegs schlimm, sondern lässt einen viele neue Erfahrungen machen und Abwechslung ins Leben bringen. So gestärkt kehrt er zu seiner Familie zurück, die in der Zwischenzeit eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Denn ihnen fehlt plötzlich der kleine, anders sprechende Ginpuin, der immer so viel Kurzweil in den Alltag brachte.
"Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück" ist eine einfühlsame fast schon poetische erzählte Geschichte. Sie lässt den Leser und die kleinen Zuhörer schmunzeln, nicht zuletzt über die kleinen Sprachwirrungen des Pinguins, die zu so manchen unbeabsichtigten aber aufregendem Ziel führen.
Ebenso stimmungsvoll wie die Erzählung sind auch die großflächigen Illustrationen. In aquarellähnlichem Stil erzählen sie die Geschichte auf ihre eigene Weise nach. Sie bringen die Stimmung der Handlung und die Emotionen genauso zur Geltung, wie die geschriebenen Worte selbst.

Kurz gefasst ist "Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück" ein wunderschönes Bilderbuch, welches auf sehr stimmungsvolle und liebevolle Weise vom Anderssein erzählt. Es zeigt, wie anders unsere Welt sein kann und wie natürlich es daher ist, dass auch Menschen anders sein dürfen.

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