Indianerkind Kleiner Adler oder Das ist zu gefährlich - das machen wir nicht

Antolin Quiz
von Christiane Jüngling, Susanne Szesny
Rezension von Janett Cernohuby | 26. Januar 2009

Indianerkind Kleiner Adler oder Das ist zu gefährlich - das machen wir nicht

Freunde zu finden ist für Kinder nicht immer leicht. Besonders wenn es schon eine kleine Gruppe gibt, ist es für einzelne manchmal gar nicht so leicht, aufgenommen zu werden. Einige Gruppen verlangen sogar Mutproben als Beweis der Freundschaft. Dieses Thema greift auch das Kinderbuch "Indianerkind Kleiner Adler oder Das ist zu gefährlich - das machen wir nicht" auf.

Die Indianerkinder Kleiner Adler und Schnelles Pferd schauen neidisch auf eine Gruppe anderer Kinder. Ihr Anführer ist Starker Büffel und die beiden würden gerne mit ihnen zusammen spielen. So nimmt Kleiner Adler all seinen Mut zusammen und fragt, ob die sie beim Bogenschießen nicht mitmachen dürfen. Doch Starker Büffel bildet sich etwas auf sich ein und verlangt von den beiden drei Mutproben. Bei den ersten beiden müssen sie sich erst eine Spinne über den Arm krabbeln lassen und anschließend auf einen Baum klettern. Obwohl die zweite Prüfung gar nicht so leicht ist, bestehen die beiden Freunde sie. Für die dritte und schwierigste Prüfung will sich Starker Büffel jedoch etwas ganz besonderes ausdenken. Kleiner Adler ist beunruhigt. Was, wenn er diese Aufgabe nicht besteht? Er vertraut sich dem Medizinmann an und dieser sagt ihm, dass ein Indianer zwar mutig sein muss, jedoch nicht dumm. Am nächsten Tag verlangt Starker Büffel als dritte Prüfung, dass sie auf einem Baumstamm über einen reißenden Fluss balancieren sollen. Kleiner Adler erkennt die Gefahr und lehnt die Aufgabe ab. Als Starker Büffel ihn auslacht und ihm beweisen will, wie einfach die Aufgabe ist, gerät er ins Straucheln und fällt in den Fluss. So muss er erkennen, dass Kleiner Adler Recht hatte und die Aufgabe dumm und gefährlich war.

Wer für sein Kind ein Bilderbuch möchte, bei dem es nicht nur um Unterhaltung, sondern auch Vermittlung wichtiger Werte geht, der sollte sich bei den Produkten des albarello Verlages umsehen. Denn hier finden sich sehr viele kindgerechte Geschichten, die zusätzlich pädagogisch wertvoll sind. Dieses Mal griff die Autorin Christine Jüngling ein ganz besonderes Thema auf: Mutproben und wahre Freundschaften. Kinder wollen Freunde haben und besonders starke Gruppen sprechen sie an. Hier erhoffen sie einen engen Zusammenhalt und Geborgenheit zu finden. Doch nicht immer ist eine solche Gruppe auch wirklich gut. In manchen von ihnen werden die Schwächeren unterdrückt oder ausgenutzt. Zudem verlangen gerade diese Gruppen, dass man Mutprobe besteht, um zu beweisen, dass man die Freundschaft der anderen überhaupt wert ist. Dass solches Verhalten Blödsinn ist, wissen vielleicht wir Erwachsene, doch Kinder leider oftmals nicht. Und so kommt es immer wieder vor, dass sie sich bei solchen albernen Mutproben ernsthaft verletzten. Mit ihrer ergreifenden Kindergeschichte möchte Christiane Jüngling ihren jungen Lesern zeigen, warum solche Tapferkeitsbeweise falsch sind und worauf es wirklich in einer Gruppe ankommt. Das gelingt ihr sehr gut. Dabei erzählt sie jedoch nicht nur einfach die Geschichten einer Gruppe Kinder, sondern wählt dafür ein besonderes Volk: die Indianer. Bekanntlich kennt ein Indianer keinen Schmerz und ist auch sehr mutig. Doch Mut heißt nicht, etwas Gefährliches zu tun, sondern auch einmal Nein zu sagen und somit der Gefahr aus dem Weg zu gehen. Diese Aussage wird durch diese Völkerwahl zusätzlich unterstrichen.
Die Zeichnungen für dieses Bilderbuch fertigte wieder Susanne Szesny an. In ihrem gewohnten Stil verlieh sie den Kindern liebevolle und unschuldige Gesichter. Die Zeichnungen sind großflächig und mit hellen, freundlichen Farben versehen. Sie unterstreichen die bewegende Geschichte sehr gut und geben mit ihrer Sprache die Handlung wieder.

Zusammengefasst ist "Indianerkind Kleiner Adler oder Das ist zu gefährlich - das machen wir nicht" ein sehr schönes Kinderbuch, welches gleichzeitig auch lehrt, dass Mutproben keine Vorraussetzungen für Freundschaft sind. Eltern, die ihren Kindern dies auf spielerische Weise beibringen möchten, sollten bei diesem Band auf jeden Fall zugreifen.

Details

Bewertung

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