Lukas und das Eckenmonster

Antolin Quiz
von Michaela Holzinger
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Oktober 2013

Lukas und das Eckenmonster

Die Dunkelheit macht wohl jedem Kind irgendwann Angst. Wie groß diese Angst ist, ist freilich bei jedem Kind anders. Während manche damit zufrieden sind, ein Nachtlicht aufzustellen oder die Zimmertür anzulehnen, um einen kleinen Lichtschimmer aus dem elterlichen Wohnzimmer zu erhaschen, fürchten sich andere dennoch vor den Schatten, welche die Nacht so mit sich bringt. Um genau solche Schatten geht es in Michaela Holzingers neuem Kinderbuch "Lukas und das Eckenmonster".

Es ist doch jeden Abend dasselbe. Kaum hat Mama das Licht abgedreht, die Tür geschlossen, kommt das Eckenmonster. Da hinten, die dunkle Ecke, ja da fühlt es sich wohl. Lukas in seinem Bett hingegen fühlt sich gar nicht wohl. Schon bald ist seine Angst so groß, dass er nach Mama ruft. Und auch jetzt ist es wieder dasselbe. Kaum öffnet Mama die Tür und stellt das Licht an, ist das Eckenmonster verschwunden.
So kann es nicht mehr weitergehen, beschließt Mama.
So kann es nicht mehr weitergehen, beschließt Papa.
So kann es nicht mehr weitergehen, beschließt Lukas.
Gleich am nächsten Tag setzen sich alle drei zusammen und überlegen, was sie gegen das Eckenmonster unternehmen können. Die Ecke wegreißen, einen Hund mit spitzen Zähnen oder sich gleich einen Drachen zulegen, das wollen Mama und Papa nicht. Da hat Lukas die entscheidende Idee!

Wie begegnet man der kindlichen Angst vor Dunkelheit und monsterhaften Schatten? Mit Vernunft? Das funktioniert eher selten. Mit aufmunternden Sprüchen? Doch diese sind vergessen, sobald das Licht aus ist. Michaela Holzinger weiß es - mit Witz, Ironie und einer kleinen Monsterfalle.
Einem Kind klarzumachen, dass es nichts gibt, wovor man sich fürchten muss, ist freilich schwierig. Daher braucht man kein weiteres Kinderbuch, welches mit klugen und weisen Sprüchen darüber informiert, dass es keine Monster gibt und man sich in der Nacht nicht vor der Dunkelheit fürchten braucht. Dessen war sich die Autorin durchaus bewusst, was man in der Geschichte auch klar erkennt. Charmant und witzig erzählt Michaela Holzinger vom kleinen Lukas und seiner Angst. Genauso charmant, witzig und mit einer Portion nötigem Ernst nimmt sie sich in Form von Lukas Eltern dieser Angst an. Sie lässt Kindern den Raum für Ideen, wie man ein Monster vertreiben könnte, egal wie irrwitzig sie sind. Sie zeigt auch, dass man oftmals mit kleinen Tricks großes erreichen kann. Hier können Eltern und Kinder gleichermaßen von der Geschichte profitieren.
Unser dreijähriger Testleser, beziehungsweise -zuhörer, verfolgte die Geschichte ganz fasziniert und man sah ihm hinterher an, wie es in seinem kleinen Köpfchen arbeitete. Er hört sie gerne, auch als Gute-Nacht-Geschichte. Angst vor Monster hatte er zuvor nicht und auch jetzt nicht. Auch unsere Sorge, Lukas Monsterfalle nachbauen zu müssen, blieb bisher unbegründet. Für ihn ist es einfach ein weiteres, schönes Kinderbuch in seiner Sammlung.
Neben der Geschichte sind es auch die Illustrationen, die überzeugen. Die Karikatur-ähnlichen Zeichnungen besitzen nicht nur Tiefe, sondern auch viele Details. Diese sind nicht nur für das kindliche Auge gedacht, auch für Eltern gibt es manche amüsante Stelle zu sehen.

Kurz gefasst ist "Lukas und das Eckenmonster" ein schönes und rundum gelungenes Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Die Geschichte ist heiter, nimmt die Angst vor nächtlichen Monstern ein wenig auf die Schippe, bringt aber dennoch genügend Verständnis für die Sorgen der Kinder mit. Es ist kein Buch, welches mit erhobenem Finger den Kindern klar macht, dass ihre Ängste albern sind. Es ist aber dennoch ein Buch, welches Angst nehmen und als Aufmunterung dienen kann. Von uns erhält das Werk auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung.

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Bewertung

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