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Welches Kind hat das nicht schon einmal in Kindergarten oder Schule erlebt: Es wird gehänselt; von andere Kindern aufgezogen, weil es eine Brille trägt, etwas zu klein oder zu dick ist. Das ist eine sehr belastende Situation, die immer mehr auf das Gemüt des Kindes schlägt. Gute Ratschläge der Eltern helfen hier nicht weiter, bekommen diese oft auch ein "du hast ja keine Ahnung" zu hören. Das Bilderbuch "Vladin Drachenheld" von Doris Lecher greift genau diese Thematik auf.

Vladin ist todunglücklich. Die kleine Fledermaus wird von allen anderen immer nur gehänselt und ausgelacht. Er ist sogar schon so schüchtern und ängstlich geworden, dass er nur noch dann heimfliegt, wenn es schon hell ist. Doch leider wissen dass Moppel und die anderen und erwarten ihn schon mit hämischer Freude. Doch eines Tages wendet sich das Blatt. Wieder einmal quält Moppel den kleinen Vladin und verlangt von ihm sogar, dass er am helllichten Tag einen Falter für ihn holt. Dabei passierte es: Vladin wird vom Fenster des Dachbodens gestoßen und fällt prompt auf den Rücken des großen schwarzen Katers Toto. Vladin gerät in Panik und befürchtet, dass er nun gefressen wird. Doch Toto beruhigt ihn. Er mag nichts fressen, das weder Vogel noch Maus ist und obendrein so ängstlich schaut. Er und die kleine Fledermaus werden dicke Freunde und Vladin erzählt ihm, wie gemein die anderen Fledermäuse immer zu ihm sind. Da bietet Toto seinem neuen kleinen Freund seine Hilfe an und gemeinsam lehren sie Moppel und seinen Freunden das Fürchten.

"Vladin Drachenheld" ist eine rührende Geschichte von einer kleinen Fledermaus, die von seinen Kameraden gestichelt und gehänselt wird. Dabei ist Vladin eine ganz normale Fledermaus, genau wie die anderen. Vielleicht etwas kleiner, aber keineswegs unsympathisch oder gar frech. Doch je mehr die anderen auf ihn rumhacken, desto mehr zieht er sich zurück und wird immer ängstlicher. Genauso geht es auch uns Menschen. Je mehr wir auf andere schimpfen und sie kränken, desto stiller und schüchterner werden sie. Dieses Bilderbuch bringt auf kindliche und spielerische Art die Themen Ausgrenzung und Intoleranz, aber auch Freundschaft und Solidarität zur Sprache. Es ist ein Buch für Kinder, die gehänselt werden, damit sie aus der Geschichte von Vladin Kraft sammeln können und sehen, dass man sich ruhig wehren darf. Es ist aber auch ein Buch für alle diejenigen, die andere gerne schikanieren. Ihnen wird gezeigt, wie gemein und dumm ihr Verhalten ist und wie schnell sich das Blatt wenden kann.
Dargestellt werden die Ereignisse einmal nicht von einer Bärenfamilie oder Menschen, wie es sonst so oft in Bilderbüchern geschieht. Vielmehr wählte die Autorin hier extra eine Tierart aus, vor der viele Menschen Ekel empfinden. Doch so wirken diese im Buch keineswegs. Zwar ist die Farbgebung dunkler als man es sonst gewohnt ist und auch der Kater Toto sieht keineswegs niedlich aus. Dennoch vermitteln die Charaktere ein warmherziges Aussehen und Wesen (bis auf den gemeinen Moppel natürlich). Die Bilder sind großflächig gezeichnet und erstrecken sich über eine gesamte Buchseite. So sind es auch sie, welche die Geschichte erzählen und weniger die Texte unter den Bildern. Diese sind sehr eher kurz und bündig gehalten.

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