Das Jahr, als die Bienen kamen

Antolin Quiz
von Petra Postert
Rezension von Daniela Steinbach | 11. November 2017

Das Jahr, als die Bienen kamen

Mit „Das Jahr, als die Bienen kamen“, liefert Petra Postert einen Kinderroman, der mit dem traurigen Thema Tod, aber auch mit Verantwortung umzugehen versucht. Darüber hinaus wird den Kindern die Welt der Bienen näher gebracht, die in dem Buch eine große Rolle spielt.

Die Geschichte startet im Dezember mit einem kurzen Einblick in ein Bienenvolk, gefolgt vom eigentlichen Erzählstrang, nämlich Josys Leben. Ottmar, Josys Großvater, ist verstorben und hinterlässt ein Testament. Dieses besagt, dass seine Enkelin Josefine Clara Bruckner seine Bienenvölker erben soll sich um diese kümmern soll. Seine Freundin Alma soll der jungen Dame dabei beratend zur Seite stehen. Die erste Reaktion der trauernden Familie ist sehr ablehnend – was sollen sie schon mit Bienen anfangen? Doch schnell kommt Josy zu dem Entschluss, die Aufgabe zu übernehmen, denn schließlich ist es der verstorbene Großvater gewesen, der ihr die Pflicht, auf die Bienen aufzupassen, übertragen hat. Auch Josys Eltern sind nach einigem Sträuben nicht mehr ganz dagegen. Auch in der Schule hat Josy in ihrem Lehrer einen Ansprechpartner gefunden, mit dem sie sich über die kleinen Honigerzeuger unterhalten kann. Als sich Josy allerdings richtig mit den Bienen angefreundet hat, verschwinden diese plötzlich und die Frage ist, wer Bienenvölker stiehlt.


Im Buch gibt es zwei Erzählstränge, die einander abwechseln beziehungsweise manchmal auch ergänzen. In kursiv gehaltener Schrift wird direkt in das Leben der Bienen geschaut und aus deren Blickwinkel erzählt. Die Passagen, die textmäßig in der Überzahl sind, widmen sich Josys Leben, die sich mit der Materie der Bienenzucht befassen muss und nach anfänglichen Zweifeln mit ihrer Aufgabe wächst. Die Entwicklung der jungen Dame, die sowohl mit ihrem jugendlichen Freund Mirko, als auch mit der sehr viel älteren Alma über die ihr übertragenen Haustiere spricht, geht gut voran und Josy kann Verantwortung übernehmen. Das ist auch das große Thema dieses Romans, der sich an Kinder ab einem Alter von zehn Jahren richtet. Die Haustierart ist bei dieser Frage allerdings nicht von so großer Bedeutung, da für alle Tiere, für die Verantwortung übernommen werden muss, ein Pflegebedarf besteht und man sich mit der Haltung befassen muss. In diesem Werk muss sich das Kind allerdings mit einem großen Volk beschäftigen, was auch eine große Aufgabe darstellt.
Die Kinder lernen mit diesem Buch nicht nur mit dem Tod eines nahen Angehörigen umzugehen, sondern auch vieles über Tiere, insbesondere über das Leben der Bienen. Ob die Sicht aus dem Blickwinkel der Bienen eine realistische ist, kann nicht objektiv beurteilt werden, doch man bekommt auf jeden Fall einen Einblick, wie es sein könnte, in einem Bienenvolk zu leben. Gespickt mit Tatsachen rund um die Bienenzucht trägt dieser Roman zur persönlichen Entwicklung von Kindern bei und erhöht den Erfahrungsschatz.

„Das Jahr, in dem die Bienen kamen“ richtet sich an Kinder ab zehn Jahren, die mit Verantwortung umzugehen lernen sollen. Auch zur Trauerbewältigung kann dieses Buch dienen, doch vor allem ist es ein lehrreiches Werk über Bienen und deren Haltung. Daher kann man es für naturliebende Kinder empfehlen.

Details

Bewertung

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