Die Schneekönigin

von Hans Christian Andersen, Tonya Goranova
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Januar 2009

Die Schneekönigin

Eines der schönsten Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen ist zweifellos "Die Schneekönigin". Seit vielen Jahrzehnten begleitet diese Erzählung viele Kinder durch die Winter- und Weihnachtszeit. Damit dieser Klassiker heute nicht in Vergessenheit gerät, veröffentlichte der ars Verlag in seinem Programm das gleichnamige Bilderbuch.

In seiner Bösartigkeit erschuf der Teufel einen Spiegel, der alles Schöne und Gute verzerrte und hässlich und gemein aussehen ließ. Doch dieser Spiegel zerbrach und seine Splitter verteilten sich auf der ganzen Welt. Auch der Junge Kay bekam einen solchen Splitter ab. Dieser bohrte sich in sein Herz und ließ es zu Eis erstarren. So kommt es, dass er die Schneekönigin trifft, die ihn entführt und in ihr Schloss mitnimmt. Kay hat eine beste Freundin, Gerda, die das Verschwinden des Jungen schon bald bemerkt. Sie verspürt große Sehnsucht nach ihrem Freund und macht sich auf den Weg, ihn zu suchen. Unterwegs erlebt sie allerlei Gefahren. Eine böse Zauberin will sie für immer bei sich behalten und unternimmt alles, damit das Mädchen ihre Liebsten vergisst. Gerda gelingt die Flucht und kommt schon bald an ein Schloss. Die Prinzessin, die in diesem lebt, ist so gerührt von Gerdas Geschichte, dass sie dem Mädchen mit warmen Wintersachen und einer Kutsche hilft. Doch Gerda ist noch nicht lange unterwegs, da trifft sie auf eine gefährliche Räuberbande. Eine Räubertochter lässt sich ebenfalls durch Gerdas Geschichte rühren und schenkt ihr ein Rentier. Mit dessen Hilfe gelangt das Mädchen nach Lappland, wo eine Finnin ihr sagt, wie sie zum Schloss der Schneekönigin kommt. Dort findet sie endlich ihren Freund Kay, der ganz verzweifelt versucht, aus Eisstücken ein bestimmtes Wort zu legen. Denn nur wenn er dieses findet, wird die Schneekönigin ihm die Freiheit schenken. Als Gerda ihren Freund wieder trifft, weint sie bitterlich. Ihre heißen Tränen erwärmen sein Eisherz und zusammen können sie endlich wieder Nachhause kehren.

Wer die Geschichte kennt, wird feststellen, dass die in diesem Bilderbuch abgedruckte Fassung leicht verändert wurde. Tatsächlich wird das Märchen von Gisela Stottele nacherzählt und etwas gekürzt. Dies ist erst einmal nicht weiter schlimm, lediglich am Ende bleibt eine Ungereimtheit. Kay soll ein bestimmtes Wort legen, dann würde ihm die Schneekönigin seine Freiheit wiedergeben. Um welches Wort es sich handelt, erfahren wir in dieser Fassung nicht. Auch nicht, dass ihm das Wort wieder einfällt, als Gerda sein Herz zum Schmelzen gebracht hatte. Denn erst jetzt können die beiden Kinder ungehindert das Schloss der Schneekönigin verlassen. Eine kleine Streichung, die dennoch die Geschichte ziemlich verändert.
Ob dies nun negativ zu betrachten ist, bleibt jedem selbst überlassen. Kinder, die dieses Buch lesen, werden sich sicherlich weder daran stören, noch wird es ihnen auffallen. Ihnen eröffnet sich hier eine zauberhafte und fantastische Weihnachtsgeschichte, in der das Mädchen Gerda auf viele schillernde Persönlichkeiten trifft. Genau diese Reise des kleinen Mädchens machen die besondere Stimmung dieses Märchens aus.
Die Zeichnungen der bulgarischen Künstlerin Tonya Goranova tragen ihren eigenen Teil zu dieser Geschichte bei. Fantastische Farbillustrationen geben die Geschehnisse mit ihren Worten wieder und bereiten schon allein beim betrachten große Freude. So sind Kinder nicht immer auf einen Erwachsenen angewiesen, der ihnen das Buch vorliest.

Zusammengefasst ist "Die Schneekönigin" eine sehr schöne und zauberhafte Neubearbeitung dieses Klassikers von Hans Christian Andersen. Wer seinen Kindern ein Stück Weltliteratur näher bringen möchte, der ist mit diesem Buch auf jeden Fall sehr gut beraten.

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