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Die schönsten Märchen der Brüder Grimm

von Harriet Grundmann, Renate Seelig (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 28. Juni 2011

Die schönsten Märchen der Brüder Grimm

Die Märchen der Brüder Grimm sind zeitlose Klassiker und so kann man sie auch immer und immer wieder lesen. Leider gibt es aber auch Herausgeber und Medienhäuser, die diese Märchen modernisieren, hier und da etwas abwandeln und ihnen somit gleichzeitig ihren Zauber nehmen. Das muss nicht sein, sind sie doch ein wertvolles Kulturgut. Zum Glück gibt es aber auch Verlage, die darauf achten und von Zeit zu Zeit dasselbe Kulturgut in einer neuen Hülle herausgeben. Dies ist nun auch im Hause Ravensburger geschehen, bei denen Harrient Grundmann "Die schönsten Märchen der Brüder Grimm" neu auflegte.

Die Änderungen der Neuauflage beschränken sich lediglich auf die äußere Hülle, den dazugehörigen Zeichnungen und minimalen Änderungen an der Erzählweise. Denn am Inhalt der Märchen hat sich kaum etwas geändert. Es wurden lediglich etwas ausführlichere Passagen gekürzt und für das junge Lesepublikum leichter verständlich zusammengefasst. Der Charme und Zauber der Märchen wurde aber nicht verändert. Und so präsentieren sich Aschenputtel, Der Wolf und die sieben Geißlein, Dornröschen, Frau Holle, Das tapfere Schneiderlein, Rumpelstilzchen, Schneewittchen, König Drosselbart und viele weitere wunderschöne Märchen wie Eltern und Großeltern sie noch aus eigener Kindheit kennen.
Wie es sich für ein Märchenbuch gehört, fehlt es natürlich auch nicht an Illustrationen. Daher finden sich zu jedem Märchen viele bunte Zeichnungen, die einzelne Szenen der Handlung wiedergeben.

Insgesamt präsentiert Harriet Grundmann sechzehn Märchen der Brüder Grimm in ihrem Buch. Unter ihnen finden sich viele altbekannte, immer wieder gehörte, aber auch Märchen, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind oder die man noch gar nicht kannte. Etwa "Läuschen und Flöhchen", "Der alte Sultan" oder "Die zwölf Jäger". Doch der überwiegende Teil besteht aus jenen Klassikern, die man zu Weihnachten im Fernsehen sieht und die ein bekannter amerikanischer Unterhaltungsriese aufgegriffen und verfremdet hat. Vor diesem Hintergrund wird Harriet Grundmanns Werk zu etwas Besonderem, Wertvollen, wenn man seinen Kindern Kulturgut weitergeben will, an welchem man sich in der eigenen Kindheit erfreut hat - und dies auch noch im Erwachsenenzeitalter tut. Denn egal wie alt die Märchen sind, egal wie oft man sie gelesen hat, man erfreut sich noch immer an ihnen, wenn man die Bücher zur Hand nimmt und seine Lieblingsmärchen liest.
So geht es einem auch bei dem vorliegenden Werk. Man empfindet Freude und Erleichterung darüber, dass die Herausgeberin nur wenig verändert hat und im Großen und Ganzen die Märchen genau so sind, wie man sie selbst als Kind gehört hat. Die kleinen Änderungen fallen nicht auf - wer kennt denn schon den genauen Wortlaut der "Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm" von 1857? Man spürt nur beim Lesen, dass die Märchen genauso gehören, genauso sein müssen.
Die Mischung der ausgewählten Erzählungen ist ebenfalls stimmig. Es wurden die bekanntesten aufgegriffen und durch ein paar weniger bekannte ergänzt. Dazu bunte Illustrationen, hochwertiges Papier sowie ein anspruchsvolles und ansprechend gestaltetes Cover runden das Werk ab. Ein Wort nur zu den Illustrationen. Sie können nicht ganz überzeugen. Zweifellos sind sie gut gezeichnet, passen hervorragend zu den Märchen und für die Szenen wurden die richtigen Stellen aus den Märchen aufgegriffen. Aber nicht jede Zeichnung gefällt wirklich. An manchen Stellen sind Motive einfach leidenschaftslos gemalt und spiegeln daher nicht das wieder, was man selbst in der Szene sieht.

Doch unabhängig davon präsentiert sich "Die schönsten Märchen der Brüder Grimm" als ein wunderschönes Märchenbuch, das in keinem Kinderzimmer fehlen sollte. Eine gute Mischung bekannter und vergessener Märchen in Kombination mit einer anspruchsvoll gestalteten Hülle macht das Buch zu einem Werk, welches man Eltern durchaus empfehlen kann. Denn mit ihm kann man ein Stück Kulturgut auf schöne und unterhaltsame Weise an seine Kinder weitergeben.

Details

Bewertung

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    Keine Bewertung

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